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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch diesen Standpunkt eingenommen?" fragte Rhodan geradeheraus. „Es sieht mir ganz so aus, als hättest du Partei für die Solgeborenen ergriffen."
    „Ich bin für das Wohl dieses Schiffes und der in ihm lebenden Menschen verantwortlich", erklärte SENECA. „Dieser Aufgabe versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten gerecht zu werden. Sie stellen Spekulationen an, die zu nichts führen. Eine Diskussion darüber wäre sinnlos. Besinnen Sie sich auf die Realität oder entheben Sie mich der Pflicht, weitere Stellungnahmen abzugeben."
    Rhodan kochte vor Wut. SENECAs Weigerung, gegen die rebellierenden Solgeborenen vorzugehen, mußte für ihn wie ein Schlag ins Gesicht sein. Ich fragte mich, ob sich Rhodan Gedanken darüber machte, inwieweit SENECAs Einstellung Eigeninitiative war, oder ob es sich um eine Manipulation von außen handelte. Mir war inzwischen klargeworden, daß letzteres zutreffen mußte.
    Rhodan beruhigte sich wieder und fragte: „Wie ist die Lage?"
    SENECA antwortete: „Man könnte sie als Pattstellung bezeichnen. Das Kräfteverhältnis zwischen beiden Parteien ist ausgeglichen. Romeo und Julia meldeten eine Beruhigung der Situation. Die Solgeborenen kontrollieren etwa die Hälfte aller wichtigen Stationen. Damit geben sie sich zufrieden. Von diesem Rechenzentrum halten sie sich fern. Ebenso ist nicht zu erwarten, daß sie die Beiboothangars besetzen."
    „Ist das so zu verstehen, daß sie keines der Beiboote beschlagnahmt haben?" erkundigte sich Rhodan. „So ist es. Die Solgeborenen stellen die Beiboote der anderen Partei zur Verfügung", antwortete SENECA.
    Rhodan nickte. „Das ist ein deutlicher Wink", sagte er wie zu sich selbst.
    Er straffte sich. „Ich habe nur noch eine Frage. Welche Möglichkeit würden die Solgeborenen wahrscheinlich wählen, wenn ich sie vor die Alternative stelle: entweder alle fliegen gemeinsam auf der SOL zur Erde, oder wir führen ohne die Solgeborenen dieses Unternehmen mit sämtlichen Beibooten durch."
    „Die Solgeborenen werden einem Flug zur Erde unter keinen Umständen zustimmen", antwortete SENECA. „Also ist die zweite Möglichkeit wahrscheinlicher."
    „Das wollte ich nur wissen." Rhodan wandte sich ab. „Du hast doch nicht vor, diesen Spinnern die SOL zu überlassen, Perry!" rief Atlan ungläubig aus. „Ich werde sie zumindest vor die Wahl stellen", sagte Rhodan ernst „Ich bin gespannt, wie sie darauf reagieren."
    Das zeigte mir, für wie verfahren selbst Perry Rhodan die Situation hielt. In diesem Augenblick entschloß ich mich, auf eigene Faust zu handeln.
    Ich machte mich an Gucky heran. „Würdest du mir einen Freundschaftsdienst erweisen und mich zu den Solgeborenen teleportieren?" fragte ich ihn. „Ich möchte versuchen, mit Joscan Hellmut zu verhandeln. Er ist mein Freund, vielleicht hört er auf mich."
    „Das wäre Selbstmord", erwiderte der Mausbiber. „Hoggard Zanta hat angekündigt, auf jeden Mutanten zu schießen, der sich bei den Solgeborenen blicken läßt. Und ich zweifle nicht daran, daß er es ernst meint."
    „Du brauchst mich nur abzusetzen und kannst sofort wieder entmaterialisieren", sagte ich.
    Beschwörend fügte ich hinzu: „Es ist wichtig, daß ich mit Hellmut spreche. Unser aller Schicksal kann davon abhängen."
    Gucky betrachtete mich prüfend. „Ich möchte zu gerne wissen, was sich hinter deiner Denkerstirn tut." ..Zum Glück bin ich mentalstabilisiert", meinte ich grinsend. „Also, wie steht's?"
    Der Mausbiber seufzte. „Ich glaube nicht, daß du etwas erreichen kannst, sondern vermute vielmehr, daß du nur ein Rendezvous hast. Aber meinetwegen ..."
     
    8.
     
    Gucky teleportierte mit mir in die Lebensgemeinschaft für „milieugeschädigte Kinder". Kaum hatte er mich in einem Nebenraum abgesetzt, verschwand er auch schon wieder.
    Ich sah mich zuerst um. Der Wohnkomplex lag scheinbar verlassen da. Nur in einem der Gemeinschaftsräume saßen einige Kinder vor ihren Lesegeräten. Keines von ihnen war über zwölf Jahre. Ich schlich mich wieder davon, um sie nicht zu stören.
    Als ich zur Abteilung für Siganesenkinder kam, erinnerte ich mich Gullivers, des daumengroßen Lümmels, der mich von Julias Schulter aus angepöbelt hatte. „Gulliver!" rief ich verhalten in den Raum mit den schließfachgroßen Türen der Siganesenunterkünfte. „Was haben Sie hier zu suchen!" herrschte mich da eine weibliche Stimme in meinem Rücken an. Ich wirbelte herum - und der Mund blieb mir beim Anblick dieser zauberhaften

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