0770 - Sie suchen Menschen
Gegenmaßnahmen einfallen lassen."
Joscan Hellmut schüttelte den Kopf. „Sie können den Rechenverbund nicht umstimmen. SENECA kennt unsere Probleme und versteht sie auch. Julia hat mir versichert, daß der Rechenverbund gegen unseren Willen nie einem Flug zur Erde zustimmen wird."
„Trotzdem darf der Posbifreund nicht zu Rhodan zurückkehren", beharrte Zanta. „So nahe vor unserem Ziel kannst du es nicht riskieren, daß Rhodan vielleicht den Kurs aus Trotz oder gekränktem Stolz ändert, wenn er erfährt, wie du ihn überlistet hast. Mir macht es nichts aus, wenn es zum Kampf kommt. Aber du willst jede Gewaltanwendung vermeiden. Also geschieht es nur in deinem Interesse, wenn wir Galto festhalten."
„Du hast wohl recht", meinte Joscan und wandte sich bedauernd an mich. „Es tut mir leid, Galto, aber du mußt bei uns bleiben."
„Warum nicht", sagte ich leichthin. „Vielleicht finde ich bei dieser Gelegenheit heraus, was euch zu dieser Wahnsinnstat getrieben hat."
Zantas Männer wollten mich gerade abführen, als ein leises explosionsartiges Geräusch entstand und gleich darauf Ras Tschubais Stimme ertönte: „Nicht schießen! Ich habe euch eine Botschaft der Schiffsführung zu überbringen."
Ich wollte die Überraschung meiner Wächter nützen, um mich zu dem Teleporter durchzuschlagen. Doch da spürte ich plötzlich den Lauf einer Waffe in der Seite. Als ich den Kopf wandte, begegnete ich Joscan Hellmuts entschlossenem Blick. Da gab ich jeglichen Widerstand auf. „Um was für eine Botschaft handelt es sich?" erkundigte sich Hellmut. „Ich überbringe euch im Namen Perry Rhodans die bedingungslose Kapitulation!" erklärte Ras Tschubai. Ich traute meinen Ohren nicht. Der Teleporter fuhr fort: „Wir sehen ein, daß die Solgeborenen nicht gewillt sind, Terra anzufliegen. Wir dagegen sind von unserem Standpunkt überzeugt. Die Fronten haben sich verhärtet. Da es keine Möglichkeit zu einer Übereinstimmung gibt, die beiden Parteien gerecht wird, hat sich Perry Rhodan entschlossen, die SOL den Solgeborenen zu überlassen.
Wir werden das Schiff innerhalb von vierundzwanzig Stunden räumen und mit den Beibooten zur Erde weiterfliegen."
Ras Tschubai entmaterialisierte sofort wieder.
Unter den Solgeborenen entstand ein Tumult. „Sie wollen uns ohne Treibstoff im Mahlstrom zurücklassen!" schrie Hoggard Zanta wütend. „Das dürfen wir uns nicht bieten lassen."
„Aber wir haben doch erreicht, was wir wollten", stellte Joscan Hellmut fest; er machte dabei aber kein besonders glückliches Gesicht. „Die SOL gegen die Beiboote, das ist kein schlechter Tausch!"
„Meinetwegen sollen sie die Beiboote bekommen", erklärte Zanta. „Aber vorher werden wir die NUG-Behälter entladen."
Ras Tschubai materialisierte noch einmal. „Ich habe noch etwas zu erwähnen vergessen", sagte er. „Unsere Soldaten haben sämtliche Hangars besetzt. Sollte jemand auf die Idee kommen, die Treibstoffbehälter aus den Beibooten zu entwenden, so werden wir diesmal nicht zögern, von den Waffen Gebrauch zu machen. Das wäre alles."
Diesmal entmaterialisierte er endgültig. Hoggard Zanta wollte sich über diesen angeblichen Affront neuerlich erregen, doch Joscan Hellmut erklärte: „Laßt euch nicht ins Bockshorn jagen. Das mit den Beibooten ist nur ein Bluff. Der Rechenverbund hat mich darauf vorbereitet Rhodan will damit nur erreichen, daß wir nachgeben. Aber darauf kann er lange warten."
9.
Sie sperrten mich in eine komfortable Kabine, die zwei Räume besaß. Sie ließen mir sogar meine Pickelhaube, so daß ich mich in das Funksprechnetz einschalten konnte.
Eine Zeitlang hörte ich die verschiedensten Frequenzen ab. Aus den Gesprächen ging eindeutig hervor, daß Perry Rhodan und seine Leute die Vorbereitungen für eine Flucht mit den Beibooten trafen.
Bald verlor ich jedoch das Interesse dafür, da ich ja wußte, daß Joscan Hellmut mit seiner Vermutung den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Rhodan hatte in meiner Gegenwart selbst angedeutet, daß er diesen Bluff starten wollte. Vielleicht wäre ihm dieses Täuschungsmanöver sogar gelungen, wenn der Rechenverbund die Solgeborenen, namentlich Joscan, nicht auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht hätte.
Ich überlegte sogar, ob ich Rhodan nicht über Sprechfunk davon unterrichten sollte, daß er durchschaut worden war. Doch dann kam ich davon wieder ab. Rhodan konnte nicht mehr zurück, wollte er nicht das Gesicht verlieren.
Blieb mir nur noch die
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