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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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das?«
    »Ja.«
    »Wer bist du, Eva? Erinnere dich. Du bist die Tochter Merlins. Kannst du dich an deinen letzten Aufenthalt auf dieser Welt erinnern?«
    »Ich - ich weiß es nicht«, stammelte Eva. Sie streckte sich unbehaglich auf dem Stuhl. »Wer ist Merlin? Ich kenne ihn nicht. Mein Vater ist… Ich weiß nicht, wer mein Vater ist. Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich heiße Eva.«
    In diesem Moment näherte sich draußen ein Fahrzeug.
    Tendyke ging zum Fenster und schaute hinaus. »Wagara kommt zurück. Was ist in ihn gefahren? Er fährt wie ein Irrer. Himmel, er rast auf das Haus zu!«
    Zamorra wandte sich ab. Er trat neben Tendyke ans Fenster. Nicole war bei der Tür und schaute hinaus.
    »Er ist übergeschnappt!«, entfuhr es der Französin. »Mein Gott…!«
    Aber Wagara raste nicht in das Haus. Er legte auf dem freien Platz vor dem Stationsgebäude eine Vollbremsung hin. Der Wagen drehte sich halb. Staub wölkte dicht.
    Wagara sprang aus dem Fahrzeug. In seiner linken Hand hielt er ein Gewehr. Er zog den Kolben an die Hüfte und stürmte auf den Vorbau des Gebäudes.
    »Der Dämon!«, stieß Zamorra hervor und griff nach dem Amulett.
    Nicole war wie gelähmt.
    Tendyke griff nach der Walther-Pistole an seinem Gürtel. Die Waffe flirrte aus dem Holster. Tendyke entsicherte sie und lud durch, indem er den Schlitten zurückzog.
    Die Schritte des Wildhüters dröhnten auf den Vorbaubohlen. Der Bursche erreichte die Tür.
    Zamorra war vom Fenster weggesprungen und hatte sich schützend vor das Mädchen gestellt. Das Amulett hatte sich erwärmt. Es zeigte dem Professor damit schwarzmagische Einflüsse an. Er hatte sich nicht getäuscht.
    Und er erfasste, dass es diesmal keine Kreatur war, die der Dämon geschaffen hatte. Es war der Dämon selbst, der die Station angriff. Er setzte alles auf eine Karte.
    Wagara brüllte: »Zur Seite!«
    Zamorra stand breitbeinig da und hielt ihm das Amulett entgegen.
    Wagara drückte ab. Gerade noch rechtzeitig konnte Zamorra ausweichen, die Kugel jagte haarscharf an seiner Schläfe vorbei.
    Zamorra machte einen Schritt auf Wagara zu.
    Tendyke zielte auf den Wildhüter. Er konnte sich nicht entschließen, abzudrücken. Wenn er schoss, würde er Wagara töten. Dabei war sich Tendyke gar nicht sicher, ob Wagara nicht bereits tot war. Der Sohn des Asmodis trug schwer an seiner Unschlüssigkeit.
    Das Amulett verschleuderte grelle Blitze. Sie zuckten auf Wagara zu.
    Der Körper, der von dem Dämonen besessen war, wich zurück. Seine Augen leuchteten intensiv. Im Gesicht wühlte die Angst vor der weißmagischen Kraft des Amuletts. Die Überrumpelung war missglückt. Es ging bei dem Dämon jetzt um das nackte Überleben. Zamorra hatte sich keinen Sand in die Augen streuen lassen…
    Und plötzlich warf Wagara sich herum und floh nach draußen, einen enttäuschten Heulton ausstoßend. Er rannte zum Nissan und warf sich auf den Fahrersitz. Die Räder drehten durch. Sand und Staub wurden durch die Gegend geschleudert. Im nächsten Moment brauste der Wagen davon.
    Tendyke stand auf dem Vorbau und feuerte auf die Reifen. Aber das Fahrzeug holperte derart über die Bodenunebenheiten hinweg, dass ein Treffer nahezu ausgeschlossen war. Die Kugeln stanzten einige Löcher in die Karosserie. Eine streifte Wagara an der Schulter. Aber der Körper spürte keinen Schmerz mehr. Dann verschwand der Nissan um eine Kurve.
    Zamorra trat neben Tendyke. »Mit Pistolenkugeln kannst du den Dämon nicht töten«, murmelte er. »Das kann nur eine stärkere Magie, als er sie selbst besitzt.«
    »Ich bleibe dennoch hier draußen und passe auf«, knurrte Tendyke. »Sollte er zurückkommen, brenne ich ihm trotzdem ein paar Kugeln auf den Pelz.«
    »Du tötest damit nur den Wirtskörper«, versetzte Zamorra. »Soweit der nicht sowieso schon tot ist.«
    ***
    »Ich bin Morgaine«, sagte Eva. »Ich bin die Schwester des Königs, ich bin Artus' Schwester.«
    Zamorra schaute verblüfft drein.
    »Ich kenne Lancelot«, fuhr sie fort. »Ich war dabei, als er Excalibur in den See warf. Morgaine, bring mich nach Avalon, sagte Artus zu mir, als er schwer verwundet darnieder lag. Dort wird meine Wunde heilen. Bring mich nach Avalon, bring mich nach Hause…«
    »Eva«, sagte Zamorra. »Du bist nicht Morgaine. Du…«
    »Als Artus starb, hoben sich die Nebel«, flüsterte Eva. »Avalon erstrahlte im Sonnenlicht. Als ihn die Barke holte, als sie sich mit ihm auf dem See befand, wallten die Nebel wieder dicht, als wollten sie den toten

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