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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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fort: »Mein Interesse ist ebenso groß wie das Ihres Präsidenten und dessen Sohnes. Die haben mich geschickt, und ich möchte, neugierig wie ich von Natur aus bin, herausfinden, was Sie inzwischen geschafft haben.«
    »Fragen Sie Bernard Al Rajid«, schlug Wagara trocken vor.
    »Und wo befindet sich der gute Mann?«
    Wagara zuckte mit den Schultern. »Wenn ich das wüsste…«
    »Er ist also verschwunden.«
    Wagara nickte stumm.
    »Dann schauen wir doch einfach mal, wohin es ihn verschlagen hat.«
    »Sie sind ein sehr dreister Kerl, Mister Tendyke.«
    Der grinste. »Sie haben doch sicher eine Karte. Zeigen Sie mir, wohin Al Rajid gefahren ist. Es muss doch einen Einsatzplan geben.«
    »Nun gut, Mister Tendyke.« Wagara entfaltete eine Landkarte und wies auf eine markierte Stelle. »Hier ist das Ziel«, sagte er. »Es ist auf der anderen Ogowe-Seite. Wie der Chef dorthin gekommen ist, weiß ich allerdings nicht.«
    »Dann fahren wir einfach den gleichen Weg, den Monsieur Al Rajid genommen hat.«
    »Es gibt mehrere. Woher soll ich den richtigen kennen?«
    Der Ledermann seufzte. »Sie werden das schon schaffen, Monsieur Wagara.«
    Wagara nickte Tendyke zu. »Kommen Sie«, verlangte er.
    ***
    Sie gingen nach draußen. Wagara kletterte in den Wagen und startete. Dann fuhr er los.
    Der Land Rover rumpelte über den holperigen Boden. Immer wieder wurden die beiden Insassen durchgeschüttelt. Ständig am Flussufer entlang. Der Wagen fand seinen Weg. Immer wieder stieß er auf Hindernisse. Das hielt Tendyke aber nicht auf. Nach wie vor setzte er seinen Weg fort. Hier und da tauchten Schimpansen am Ufer auf und gaben sich wilden Spielen hin.
    Einige von ihnen hüpften direkt ins Fahrzeug und versuchten zu stibitzen, was nicht niet- und nagelfest war. Wagaras Hand umklammerte das Gewehr. Das wollte er den Schimpansen nun wirklich nicht zum Weihnachtsgeschenk machen.
    »Wir müssen auf die andere Seite«, sagte er. »Der Chef wollte sich die Gegend hinter dem anderen Ufer ansehen.«
    Tendyke schätzte die Wassertiefe ab. Er war misstrauisch. »Gibt es hier in der Nähe eine Furt?«
    »Wir stehen davor.«
    Für Tendyke sah es nicht danach aus. Das Wasser war undurchsichtig. Er konnte auch keine Reifenspuren anderer Fahrzeuge erkennen. Und der Weg konnte ebenso durchs Wasser zum anderen Ufer führen als auch an diesem entlang.
    Tendyke war nicht daran interessiert, den Wagen festzufahren. Er stieg aus.
    »Was haben Sie vor?«, fragte der Wildhüter.
    »Schauen, ob wir hindurchkommen. Das ist ein Geländewagen und kein Motorboot. Wenn das Wasser zu tief ist, schwimmen wir hinüber und gehen zu Fuß weiter.«
    »Sie sind wahnsinnig, Mister Tendyke«, befürchtete Wagara.
    Der Ledermann zuckte mit den Schultern. Er machte die ersten Schritte ins Wasser und spürte den Druck der Strömung.
    »Wir fahren einfach ein Stück weiter und versuchen es an einer anderen Stelle«, schlug Wagara vor, der dem Ledermann jetzt ins Wasser gefolgt war.
    »Hier finden wir vielleicht Spuren.« Tendyke ging langsam weiter. Der Ogowe war hier ziemlich breit, aber tatsächlich recht flach, wie Tendyke schnell feststellte. Wenn der Grund nicht zu weich und schlammig war und das Gewicht des Land Rover aushielt, schien es nahezu unproblematisch, ans andere Ufer zu gelangen. Der Auspuff war hochgezogen, sodass kein Wasser eindringen konnte. Auch der Luftfilter war entsprechend gesichert, desgleichen der Vergaser. Die Wattiefe reichte Tendykes Schätzung zufolge aus.
    »Passen Sie auf!«, warnte Wagara plötzlich. »Ein Krokodil!«
    Tendyke hatte es längst entdeckt. Das Tier war noch recht jung, vielleicht ein oder anderthalb Jahre. Der Mann in der Lederkluft ging weiter. Das Wasser reichte ihm jetzt über die Knie.
    Der Wildhüter hob das Gewehr und zielte auf die Raubechse.
    Tendyke drückte den Gewehrlauf nach unten.
    »Lassen Sie die junge Handtasche in Ruhe«, bat er. »Die will nichts von uns.«
    »Sind Sie lebensmüde, Mann?«, fragte Wagara unruhig. Er wollte wieder auf das Jungkrokodil zielen.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Ich werde ihm sagen, dass wir nicht besonders gut schmecken.«
    Wagara hielt das Gewehr weiter schussbereit. Er hielt diesen weißen Mann einfach für verrückt.
    Das Krokodil schwamm jetzt direkt auf die beiden Männer zu. Dem Wildhüter brach der Schweiß aus. Er sah, wie Tendyke dem Tier einfach in den Weg trat. Das Wasser schwappte hoch. Der Ledermann richtete die linke Hand auf das Jungkroko. Irgendetwas geschah, das

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