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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erhebungen und genau abgezirkelten Lebenszonen aus Symbolen des Glücks und der Leidenschaft bestanden.
    Seine Füße schienen in Treibsand oder Sirup zu waten, denn er kam, obwohl Jusca an ihm riß und zerrte, nur mit qualvoller Langsamkeit vorwärts. Im Zeitlupentempo glitten die Einzelheiten der surrealistischen Umwelt an ihm vorbei.
    Sein Verstand zersplitterte plötzlich.
    Teile dieses Verstandes schienen, bildlich gesprochen, in alle Richtungen Glücksstadts davonzuschwirren. Andererseits fühlte er, wie ihn selbst die Ausstrahlungen anderer Wesen, voll von schwingenden und leidenschaftlichen Empfindungen, trafen und mit fremden und teilweise unverständlichen Glückseindrücken erfüllten. Er verstand: In der Glücksrolle wurden die Empfindungen des einzelnen derart verstärkt, daß die anderen Anwesenden an seinem Glück teilnahmen - und umgekehrt.
    Fremdheit und Nichtverstehen anderer Individuen wurden ausgelöscht. Für kurze Zeit entstand ein Glückskollektiv.
    So wie er jetzt eine nicht aussprechbare, unartikulierbare Menge von Juscas tiefsten Vorstellungen empfing, sendete er einen Teil seiner Vorstellungen und Gefühle an sie.
    Er sendete aber gleichermaßen Tausende und Abertausende seiner Empfindungen an die ringsherum befindlichen, nicht wahrnehmbaren Tbahrgs.
    Und er empfing von Tausenden und Abertausenden Tbahrgs ebenso große Mengen des Glücksempfindens, der unausgesprochenen Sehnsüchte und der unkontrollierbaren Leidenschaft geistiger und körperlicher Art.
    Inmitten des Regens brennender Empfindungen schlug das Chaos über Jusca und Tai zusammen.
    Es war zuviel gewesen. Der Rest klaren „terranischen" Verstands schaltete sich wieder ein und versuchte, die Flut einströmender und drastisch verstärkter Glücksimpulse einzudämmen und abzuwehren.
    Das gedankliche und gefühlsbetonte Chaos verstärkte sich.
    Es wurde ausgesendet und verstörte die Tbahrgs.
    Und während dies alles geschah, tappten Tai und Jusca Hand in Hand durch das Verzögerungsfeld der Glücksrolle. Unmerklich zog die Landschaft nach hinten weg, und mit viel zu vielen Schritten zogen und stemmten sie sich dem Ausgang entgegen.
    Er stellte sich ihnen als kaum erreichbar fernes Tor in der Illusionslandschaft dar. Dahinter schimmerte der blaue Himmel über Xumanth.
    Die winzige Menge einer andersgearteten Vernunft, eingebettet in einen teilweise überforderten Verstand und der Effekt der Hirne von Jusca und Tai, sich gegen Überlastung und Überforderung zu wehren, wurden durch die Einrichtungen der Glücksrolle verstärkt, erreichten die Tbahrgs, und ein gigantischer Rückkoppelungseffekt breitete sich schmerzend, verwirrend und störend nach allen Seiten aus. Andererseits schlugen die Impulse des Unbehagens und Mißvergnügens zurück.
    Die verstärkten Impulse der zwei Solgeborenen waren nicht rein.
    Mißtrauen gegen die Tbahrgs, Unsicherheit und Unerfahrenheit, mangelndes Selbstvertrauen und zu geringe Fähgikeit zur Integration waren die störenden Faktoren.
    Die Tbahrgs - wieviele sich auch immer im Areal von Glücksstadt aufhielten - wurden jäh in ihrem Glückserlebnis gestört.
    Sie schlugen unsichtbar zurück.
    Aber je weiter sich Tai und Jusca, halb blind in der Dämmerung, verwirrt durch die surrealistische Landschaft, verängstigt durch die verstärkte Strahlung verschiedener Emotionen fremder Wesen, dem Ausgang näherten, desto mehr verringerte sich der Streuwinkel ihrer eigenen Ausstrahlung. Es war ein quantitativer Effekt. Zuerst beruhigten sich die weiter entfernten Individuen, dann waren es schließlich nur noch die Tbahrgs der näheren Umgebung, die qualvoll unter der störenden Ausstrahlung litten.
    Da der junge Mann und das Mädchen die wahre Natur der Einrichtung nicht kannten, war es ihnen unmöglich, den kalten Zorn zu verstehen, der sich auf mechanisch erzeugter telepathischer Basis auf sie konzentrierte.
    Sie versuchten, aus der unheimlichen Landschaft in der Dämmerung des Turmes zu entkommen. Sie liefen schneller und begannen zu keuchen, denn die Kraft ihrer Schritte wurde noch immer von dem zähen Untergrund gehemmt. Aber langsam kamen sie dem illusionären Torbogen näher.
    Außerhalb von Glücksstadt merkte noch niemand, was dort in einer der Randzonen vor sich ging. Allerorten breiteten sich wellenförmig Aufregungen und Ärger aus, fluteten zurück, schwankten hin und her. Das Mißvergnügen und die Wut über die Störung krochen rasend schnell durch die Gassen der Labyrinthe, huschten über die

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