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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weiterentwicklung des ursprünglichen Typus, die notwendig wurde, als diese Spezies damit begann, Raumfahrt zu betreiben."
    Hommersolth machte eine abwehrende Bewegung.
    „Wir werden das Wesen danach befragen, sobald es wieder erwacht ist. Ich schlage vor, die drei Beutesubjekte einstweilen getrennt unterzubringen und erst dann mit dem Verhör zu beginnen, wenn die dritte Spezies wieder erwacht ist."
    Mit einer knappen Handbewegung gab Kordahl seine Zustimmung zu erkennen, dann winkte er die Tbahrgs heran.
     
    *
     
    Söhrlox registrierte sofort, daß die Energiesperre zusammengebrochen war. Gleichzeitig hob sich auch langsam die Metallkonstruktion des Käfigs, der ihn, Kleenz und den schlafenden Galto einschloß.
    Alle Posbis an Bord der SOL waren programmtechnisch verpflichtet, sich in regelmäßigen Abständen in den allgemeinen Datenfluß der SOL einzuschalten. Söhrlox wußte daher, das es sich bei den Wesen, die sich ihm näherten, um Tbahrgs handelte.
    Der in seinen Körper integrierte Translator war bereits auf das Idiom der Tbahrgs eingestellt, es bereitete ihm keinerlei Schwierigkeiten, ihre Unterhaltung zu verfolgen und sich notfalls einzuschalten.
    Neben ihm wimmerte Kleenz in höchsten Tönen.
    „Unternimm etwas, Söhrlox!" forderte der Willy ihn auf. „Sie werden Galto töten!"
    Söhrlox kam nach kurzer Überlegung zu dem Ergebnis, daß es besser sei, wenn er einstweilen nicht verriet, daß er die Tbahrgs verstehen konnte. Statt dessen bewegte er seine Waffe in ihre Richtung und äußerte eine Warnung in der Posbisprache.
    Das metallische Knarren ließ die Tbahrgs einige Schritte zurückweichen.
    Söhrlox stand vor einer ausgesprochen kitzligen Aufgabe.
    Zum einen mußte er seine Existenz sichern, dazu das Leben von Galto und dem Matten-Willy. Kleenz wäre wahrscheinlich nicht sehr erfreut gewesen, hätte er erfahren, daß er in der Reihenfolge der Wichtigkeiten einen vergleichsweise bescheidenen Platz einnahm.
    Diesem Programmauftrag aber stand eine andere, grundsätzliche Programmierung entgegen. Der Posbi war auch verpflichtet, der allgemeinen Zielprogrammierung zu folgen, die sich aus der Gesamtlage ergab. Das hieß in diesem Fall, daß er versuchen mußte, das Verhältnis zwischen Terranern, Posbis, Tbahrgs und den unbekannten Fremdintelligenzen so konfliktund spannungsfrei wie möglich zu gestalten.
    Im Extremfall konnte dieser Zwang ihn dazu führen, daß ein Einzelwesen zugunsten der Gemeinschaft geopfert wurde.
    Programmtechnisch war dieses Problem simpel, jedenfalls dann, wenn es sich um einen Extremfall handelte. Gefährlich wurde es dann, wenn sich beide Aufträge einer gemeinsamen Schwelle näherten, wenn aus dem klaren Entweder-Oder allmählich ein peinliches Sowohl-Als-auch wurde. Menschliche Hirne neigten dann zu Kurzschlüssen, ein positronischer Robot wurde üblicherweise von Sicherungsautomaten desaktiviert - im Fall von Söhrlox griff der plasmatische Teil seiner Persönlichkeit ein und übernahm die Kontrolle.
    Söhrlox wiederholte seine Warnung, als die Tbahrgs zögernd näher kamen. Er ließ einen zweiten Waffenarm in die Höhe schnellen und zielte damit auf die Tbahrgs.
     
    *
     
    Kordahl verfolgte die Vorgänge mit stiller Erheiterung.
    Er hatte schnell begriffen, welche Programmierungsschemata in dem Robot abliefen, was die Tbahrgs bewegte, war ebenso offenkundig. Sie hatten Angst vor dem Robot. Angesichts der aberwitzigen Konstruktion der Maschine war diese Regung mehr als verständlich. Die Erbauer des Robots hatten offenbar die Grundsatzlosigkeit zum Prinzip erhoben.
    Für Kordahl war beispielsweise nicht einsichtig, was eine Maschine, die am Kopf über fünf verschiedene Sehorgane verfügte, mit zwei weiteren Sehzellen anfangen sollte, die dort saßen, wo bei den Tbahrgs Kniegelenke zu finden waren.
    „Vorwärts" befahl Hommersolth ruhig. „Aber nähert euch nur langsam. Es wird euch nichts geschehen!"
    Es war bezeichnend für das Verhältnis der Tbahrgs zu ihren Herren, daß sie ohne Zögern gehorchten. Sie gingen auf die Dreiergruppe zu. Wieder gab der Robot einen Laut von sich.
    „Zurückbleiben!" übersetzte der Translator. Kordahl lächelte geringschätzig. Diesen Laut zu interpretieren, bedurfte es keiner aufwendigen Positronik.
    Gespannt wartete Kordahl auf den Fortgang der Aktion.
    Die ersten Tbahrgs brachen zusammen. Sie rissen verwundert die Augen auf, fielen vornüber und rührten sich nicht mehr. In den Augen der anderen spiegelten sich Schrecken und

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