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0775 - Haus der Toten

0775 - Haus der Toten

Titel: 0775 - Haus der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Constantin
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die Blicke auf das herabrinnende Blut gerichtet, und waren zu verängstigt, um sich zu bewegen.
    Wieder krachte etwas von hinten gegen die Tür. Hektisch versuchte Nicole, eine Entscheidung zu treffen. Das Haus zu verlassen war unmöglich geworden. Den Eingang zum Salon würde sie auch nicht mehr lange verschlossen halten können. Sie könnten versuchen, durch die Tür auf der anderen Seite zu laufen.
    Aber selbst wenn es ihnen gelänge, diesen Raum zu verrammeln und für den Moment sicher zu sein, würde sich ihre Situation auf lange Sicht nicht verbessern. Sie mussten Zamorra finden. Es blieb ihnen keine Wahl, als zu versuchen, in die oberen Stockwerke zu gelangen.
    »Jack! David!«, rief sie den Jungen zu. »Die-Treppe!«
    Die beiden lösten sich aus ihrer Trance, warfen sich kurz einen Blick zu und stürmten die Treppe hoch.
    Nicole wartete einige Sekunden, um ihnen einen Vorsprung zu geben. Dann stieß sie sich von der Tür ab und rannte mit voller Geschwindigkeit auf die Treppe zu..:
    ***
    Zamorra konnte sich gerade noch aus dem Weg werfen.
    Eine dunkle Masse flog an ihm vorbei und krachte auf den Fußboden. Kampfbereit stellte er sich neben dem schwarzen Etwas auf, das ihn beinahe erschlagen hätte, und wartete auf den nächsten Angriff. Erst als es einen lang gezogenen Schrei ausstieß und sich hektisch hin und her über den Fußboden rollte, erkannte er, dass es sich um Dekan Williams handelte.
    Der Dämonenjäger kniete sich neben ihn und packte seinen Kopf.
    »Williams!«, zischte er. »Reißen sie sich zusammen!«
    Der Dekan hörte auf zu schreien, als er sein Gegenüber erkannte. Er schluckte trocken.
    »Professor Zamorra«, stammelte er, immer noch durcheinander. »Die Stimmen… ich… sie werden nicht glauben, was…«
    Zamorra lächelte grimmig. »O doch, das werde ich. Aber vielleicht erzählen Sie’s mir einfach später, wenn wir hier raus sind. Sind Sie verletzt? Abgesehen davon, dass Sie gerade durch ein Fenster geworfen wurden, meine ich.«
    Mühsam rappelte Williams sich auf. Sein Körper war übersät von Schnittwunden, die das Glas der Fensterscheibe ihm zugefügt hatte, aber er schien keine ernsthaften Verletzungen erlitten zu haben.
    Während der Dekan sich sammelte, kümmerte sich Zamorra um Jenny, die sich wieder in panischer Angst in ihrer Ecke zusammengekauert hatte.
    Nachdem er das Mädchen beruhigt und wieder aufgerichtet hatte, sah er sich verwundert um. Ein milchiges Licht erfüllte plötzlich den Raum. Gerade als er Williams darauf hinweisen wollte, hörte er von unten ein Krachen und Schreie. Sofort rannte er zur Tür und riss sie auf.
    Die beiden Jungen rannten gerade die Treppe hoch.
    »Hier rüber!«, rief Zamorra und lief auf sie zu. »Wo ist Nicole?«
    David und Jack waren zu sehr außer Atem, um zu antworten, aber in dieser Sekunde sah Zamorra seine Gefährtin auch schon die Treppe hoch auf ihn zustürmen.
    »Nicole!«, rief er, winkte und machte kehrt. Sie hielt auf ihn zu und sprang in das Zimmer.
    Zamorra knallte die Tür zu und Professor Williams und David wuchteten geistesgegenwärtig den Sessel dagegen.
    Einem Moment lang lauschten alle angespannt.
    Nichts war zu hören.
    »In Ordnung«, sagte Zamorra schließlich. »Wie es scheint, haben wir ein wenig Zeit gewonnen. Was war da unten los?«
    ***
    Sie standen alle in einem Kreis. Nicole und Zamorra waren in Gedanken versunken. Die beiden jungen Männer warfen hin und wieder nervöse Blicke zu der verrammelten Tür. Allen Personen in dem Raum war bewusst, dass der alte Sessel sie nur ein paar Sekunden geschlossen halten würde. Wenn wirklich starker Druck darauf ausgeübt werden sollte, würde er schnell auseinander brechen.
    David hatte seinen Arm um seine Freundin gelegt, die gegen ihn gelehnt war. Jenny stand immer noch unter Schock, aber immerhin schien sie wahrzunehmen, was um sie herum vorging. Dennoch zeigte sie kaum Interesse daran. Es war, als hätte sie jede Art von Emotion abgeschaltet, um nicht vor Furcht verrückt zu werden. Was sie in dieser Kammer gesehen hatte, bevor er sie gefunden hatte, konnte Zamorra nicht erraten. Und Jenny sprach noch mit niemandem.
    Williams ging es nicht viel besser als dem Mädchen. Zwar hatte er kaum eine Verletzung erlitten, aber der Schrecken saß ihm in den Knochen. Bei jeder Bewegung, jedem Geräusch, das einer der anderen machte, zuckte er zusammen, und seine Blicke flitzten durch den Raum, als erwartete er einen Angriff aus dem Hinterhalt. Sein Weltbild war gerade auf den

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