Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wußte, daß sie die Katastrophe überlebt hatte.
    Zweitens war da Walik Kauk, der Mann aus Nome - der einzige, der das Manifest der Patrouille bislang noch nicht unterschrieben hatte.
    Er beharrte darauf, die Zielsetzung des Manifests sei falsch.
    Das ganze Interesse der Überlebenden müsse darauf gerichtet sein, weiteres Überleben zu gewährleisten - angesichts einer Natur, die völlig außer Rand und Band geraten war. Erst wenn man dieses Problem gelöst hatte, meinte Kauk, sei es an der Zeit, sich um weitere Ziele zu kümmern.
    Nichtsdestoweniger schloß Walik Kauk sich der Patrouille an, als sie nach Imperium-Alpha umzog, und es gab niemand, der ihm diesen Schritt hätte verwehren wollen.
    Das wirkliche Problem, so meinten manche, war, daß Walik Kauk und Jentho Kanthall in ihrem Charakter einander so ähnlich waren. Sie waren beide Organisatoren, Befehlsgeber, Treffer von Entscheidungen. Es hätte sich der eine so gut zum Führer der Patrouille geeignet wie der andere. Niemand glaubte im Ernst, daß Walik Kauk sich eines Tages von der Patrouille trennen würde, um im Alleingang sein Heil zu versuchen.
    Dazu war er zu klug. Er würde sich eines Tages also in die Mannschaft der Patrouille einfügen müssen.
    Daß dieser Vorgang sich auf so dramatische Weise abspielen würde... das allerdings konnte niemand ahnen.
     
    *
     
    Am Rand des Hangarraumes, vor den Türen die zu den Wohnräumen führten, waren ein paar Tische und Bänke aufgestellt worden. Einige Tische waren mit technischem Gerät vollgestellt, Funkgeräten zum Beispiel, die gebraucht wurden, wenn ein Teil der Patrouille an die Oberfläche vordrang, um Ausschau zu halten oder Proviant zu besorgen.
    Auf einem der Tische stand eine altmodische Digitaluhr mit großen Leuchtziffern, die, wenn sie die Position wechselten, ein lautes, deutliches „Klack" von sich geben.
    An diesem denkwürdigen Abend zeigte der Kalenderteil der alten Uhr das Datum 6. April 3582.
    An einem der Tische saß Baldwin Tingmer, ehemals Ingenieur und Mitglied des Teams der „Drei Musketiere", die von Alaska über die Beringstraße und Nordostsibirien nach Terrania City gekommen waren. Tingmer hatte einen Plastikbehälter vor sich stehen, durch dessen halb durchsichtige Wandung eine braune Flüssigkeit zu sehen war. Wer erfahren wollte, worum es sich beim Inhalt des Behälters handelte, der brauchte Baldwin Tingmer nur anzusprechen: Tingmers Antwort wurde von konzentriertem Fuseldunst begleitet.
    Weiter vorne im Hangar stand die HÜPFER. Sie schimmerte matt im Widerschein der Deckenbeleuchtung. Das kleine Raumfahrzeug war nur zwanzig Meter lang und hatte die Form einer Keule: acht Meter Durchmesser in Bugnähe, zwei Meter in der Gegend des Hecks. Douc Langur befand sich im Innern des Fahrzeugs. Er suchte die HÜPFER regelmäßig auf... sei es, um sich in der Antigravwabe zu entspannen, oder, um mit Hilfe seiner Meßinstrumente Beobachtungen anzustellen.
    Die Technologie der fremden Zivilisation, der Douc Langur angehörte, war Menschen unverständlich.
    Von der HÜPFER aus hatte der Forscher jedoch die gesamte' Erdoberfläche und den angrenzenden Raum unter Kontrolle.
    Walik Kauk machte sich an den Kommunikationsgeräten zu schaffen. Noch immer trug er das kleine Stück Schreibfolie mit dem Rufkode bei sich, über den er von Alaska aus per Radakom einen fremden, wahrscheinlich nichtterranischen Teilnehmer erreicht hatte.
    Er spielte mit dem Gedanken, das Experiment" zu wiederholen.
    Aber Vorläufig war er sich über das Risiko noch nicht im klaren.
    Gegen zwanzig Uhr öffnete sich eine der Türen, die zu den Wohnräumen führten. Bilor Wouznell und Mara Bootes betraten den Hangar. Bei dem Geräusch richtete sich Baldwin Tingmer hinter seinem Alkoholbehälter auf. Als er die beiden erkannt hatte, erschien ein Grinsen auf seinem breiten Gesicht.
    „Ge-gescheiter Ju-junge", brabbelte er.
    „Wird sssich das Wei-weibs-bild schon noch angeln ..."
    Bilor Wouznell musterte den Betrunkenen mit mißbilligendem Blick. Bilor war nicht der Typ des Mannes, den man auf den ersten Blick für einen Frauenhelden gehalten hätte: von mittelgroßer Statur, mit langen, dürren Beinen und schmalen Schultern machte er eher einen etwas kläglichen Eindruck.
    „Ich wollte, er würde aufhören zu trinken", sagte Bilor. „Jetzt hat er doch keinen Grund mehr dazu!"
    Ehe Marboo antworten konnte, öffnete sich eine weitere Tür. Im Vergleich zu Bilor Wouznell machte Jentho Kanthall eine geradezu imposante

Weitere Kostenlose Bücher