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0776 - Racheengel Lisa

0776 - Racheengel Lisa

Titel: 0776 - Racheengel Lisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ein Wolf.
    Neben der Treppe blieb sie stehen. Das Haus machte auf sie einen menschenleeren Eindruck. Sie hörte kein Geräusch, auch aus den oberen Etagen nicht.
    Sie schaute die Stufen hoch. Eine dunkle Treppe, sehr einfach und schmucklos. Das Geländer begleitete die Stufen wie ein starrer Schatten, und sie legte die Hand darauf.
    Mit langsamen Schritten stieg sie höher und gleichzeitig einem hellen Schein entgegen, der auf halber Höhe durch ein schmales, aber ziemlich hohes Flurfenster fiel.
    Daneben blieb sie stehen und schaute nach draußen.
    Sie konnte den Eingangsbereich überblicken und hielt natürlich nach ihrem Verfolger Ausschau. Den Pflock hatte sie wieder hervorgezogen. Mit der rechten Hand hielt sie ihn fest. Allmählich bekam sie auch den Atem wieder unter Kontrolle. Dann plötzlich umschmeichelte ein Lächeln ihre Lippen, denn sie hatte den feinen Duft wahrgenommen, der von der Nähe ihrer Mutter kündete.
    Mummy war bei ihr. Mummy war gut. Mummy würde sie beschützen. Jetzt konnte ihr nichts mehr passieren. Sie würde nur die bösen Menschen töten müssen, denn sie hatten auf sie geschossen, um sie zu töten. Lisa schüttelte den Kopf, als könnte sie es im nachhinein nicht begreifen, und sie streckte ihren Kopf vor, um sich einen entsprechenden Überblick zu verschaffen.
    Er war da!
    Zum ersten Mal sah sie ihren Verfolger aus der Nähe, wie er sich auf das Haus zubewegte. Es war ein blonder Fremder, der nicht schnell ging, seinen Blick unverwandt auf das Haus gerichtet hielt und nicht auf die Idee kam, an der Seite nachzuschauen, sondern auf den normalen Eingang zuging.
    Wusste er Bescheid?
    Sie zwinkerte, plötzlich war sie wieder nervös geworden, und einen Augenblick später zog sie sich zurück, lief die Treppe wieder hinab und betrat das Zimmer, aus dem sie gekommen war. Lisa wollte sich nicht dort aufhalten. Sie brauchte nur noch eine zweite Waffe. Deshalb nahm sie den Spaten vom Bett…
    ***
    Ich war von Lisas Schnelligkeit überrascht gewesen, denn ich hatte fest damit gerechnet, sie noch vor dem Ausgang des Friedhofs einzuholen. Das allerdings konnte ich mir abschminken. Vielleicht hatte ich die Distanz zwischen uns etwas verringern können, mehr aber war nicht geschehen. Und doch war mir eines aufgefallen, und dieses Geräusch hatte selbst meinen keuchenden Atem übertönt.
    Das Klirren von Glas!
    Ich musste einfach davon ausgehen, dass Lisa irgendwo eine Scheibe eingeschlagen hatte, und da lag es nahe, dass dies am Haus geschehen war oder in der Leichenhalle daneben.
    Ich nahm mir zuerst das Haus vor und achtete gleichzeitig auf Spuren im Kies. Sie führten uns nicht zum Eingang, sondern links am Haus vorbei.
    Ich konzentrierte mich auf die Eingangstür. Mit gemessen wirkenden Schritten ging ich darauf zu und rechnete damit, aus dem Haus beobachtet zu werden. Ich hoffte nur, dass sich niemand außer Lisa darin aufhielt, denn es hatte genug Tote gegeben.
    Vor der Tür blieb ich stehen. Natürlich war sie verschlossen, das durfte mich in diesem Fall nicht stören. Bevor ich sie aufbrechen konnte, hörte ich hinter mir die Tritte, drehte mich um und sah Suko, der einen völlig erschöpften Alfred Darius stützte, denn es war dem Mann unmöglich, sich aus eigener Kraft auf den Beinen zu halten.
    Ich sah seinen fragenden Blick, konnte nur die Schultern heben und deutete auf die Tür.
    Er nickte.
    Dann versuchte ich es. Nicht so geschickt wie ein gewiefter Einbrecher, sondern einzig und allein mit Gewalt. Ich warf mich mit der Schulter zweimal gegen die Haustür und trat anschließend noch mit dem Fuß zu. Mit einem Krachen flog die Tür auf.
    Ich wartete vor der Schwelle, bevor ich eintrat.
    Ein düsteres Haus lud mich ein. Düster und auch leer, beim ersten Hinsehen. Natürlich traute ich dem Frieden nicht. Es fiel kaum Licht durch die Fenster, im Haus war es finster.
    Diesmal ging ich nicht davon aus, es mit einem dämonischen Wesen zu tun zu haben. Lisa war eine Verblendete, eine Frau, die den falschen Weg gegangen war, die sich als Engel fühlte und zum Todesengel geworden war. Deshalb war ich trotzdem gespannt, wie sie auf den Anblick meines Kreuzes reagieren würde, und deshalb hatte ich es auch vor meine Brust gehängt.
    Es reagierte nicht. Ich spürte nicht den geringsten Anflug von Wärme auf dem Metall, trotzdem ließ ich es an dieser Stelle hängen und versteckte es nicht.
    »Lisa…?«
    Ich wusste, dass sie mich gesehen hatte, deshalb rief ich auch ihren Namen in das

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