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0776 - Racheengel Lisa

0776 - Racheengel Lisa

Titel: 0776 - Racheengel Lisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus.
    Schweigen – dumpf und bedrückend. Ich wusste genau, dass sich im Haus jemand befand. Da lauerte eine Gefahr, das Böse war vorhanden.
    Lisa wartete auf mich.
    Ich wusste dies, denn wenn sie ihrer Aufgabe nachkommen und sie erfüllen wollte, musste auch ich getötet werden. Denn in ihren Augen war ich ebenfalls ein Böser, obwohl ich das Kreuz trug.
    Von Suko hörte ich nichts. Bestimmt hatte er schon den Rover erreicht und per Telefon einen Arzt alarmiert. Möglicherweise auch die uniformierten Kollegen, doch so lange wollte ich nicht warten.
    Wo immer Lisa lauerte, ich musste sie stellen.
    Mit gezogener Waffe trat ich in den Flur. Ein muffiger Geruch empfing mich. An den Wänden fiel mir eine vergilbte Tapete auf.
    Der Fußboden bestand aus Holzbohlen, über die allerdings Teppiche gelegt worden waren, sodass ich relativ leise gehen konnte.
    Da war die Treppe.
    Sie lockte mich.
    Das wusste sicherlich auch Lisa. Mochte ihr Verstand zwar verwirrt sein, eine gewisse Bauernschläue war geblieben.
    Ich ging noch einen Schritt vor. Ihren Atem hörte ich nicht. Auch ich reduzierte diese Geräusche. Hier belauerten sich zwei Feinde, wobei der eine darauf wartete, dass der andere einen Fehler beging.
    Der nächste Schritt…
    Vorsichtig gesetzt, und ich spürte deutlich die Spannung in meinem Körper. Die Tür lag jetzt hinter mir, ich stand im Flur oder in einer kleinen Diele.
    Es war dunkel, zu dunkel. Mir reichte es einfach nicht, dass ich nur einfach Umrisse erkannte, ich wollte mehr sehen und suchte deshalb nach dem Lichtschalter.
    Rechts von mir war er.
    Meine Hand streifte über die Wand. Der Schalter gehörte noch zu den alten, weit vorstehenden. Er war von einer dunklen Plastikmasse umgeben, nur der eigentliche Schalter leuchtete in einem schwachen Grün.
    Der Schrei gellte plötzlich auf. Ein Fauchen mischte sich hinein, und ich schaute nach rechts.
    Dort flog sie heran.
    Diesmal nicht mit dem Pfahl in beiden Händen, sie schwang einen anderen Gegenstand, den ich nicht so genau erkennen konnte. Es war jedenfalls eine Schlagwaffe, um mich damit zu töten.
    Ich schoss und traf. In dem hellen Klang hörte ich, dass die Kugel auf Metall geprallt war, zuckte noch zur Seite, kam nicht mehr zu einem zweiten Schuss und hatte sogar Glück, von dem Querschläger nicht erwischt zu werden.
    Dann wuchtete der Spaten auf mich zu.
    Seine scharfe Kante glänzte wie die Seite eines Schwertes. Damit konnte sie mir den Kopf vom Hals trennen, wenn sie traf.
    Sie traf nicht.
    Das Spatenblatt jagte in die Holzdielen. Und zwar so tief, dass es feststeckte. Ich lag halb auf dem Boden und halb gegen die Wand gelehnt und hätte nach dem Spaten greifen können, aber Lisa war mir wichtiger. Ich kriegte ihren Mantel zu fassen, zerrte daran und brachte sie aus der Richtung. Sie brüllte wie ein Tier, sorgte für den nötigen Gegendruck und schaffte es tatsächlich, sich durch elegante und geschmeidige Bewegungen aus dem Mantel zu schälen.
    Ich fiel nach hinten.
    Verdammt, ich klemmte fest, und schießen wollte ich auch nicht, denn jetzt war sie waffenlos.
    Bevor ich mich aufrappeln konnte, stand Lisa bereits an der Treppe. Dort schaute sie sich um. Sie sah mich als Schatten und nahm auch wahr, wie ich die rechte Hand mit der Waffe vorstreckte.
    »Bleib stehen, verdammt!«
    Sie schüttelte den Kopf und wollte nicht hören.
    »Ich werde…«
    Lisa ließ mich nicht zu Ende sprechen. Sie duckte sich und drehte sich gleichzeitig um. Dann warf sie sich der Treppe entgegen.
    Ich fluchte wütend.
    Sie rannte hoch.
    Endlich hatte ich mich aus meiner unglücklichen Position befreit und nahm die Verfolgung auf. Ich wusste nicht, welche Waffen Lisa außer dem Pflock noch besaß, wollte nicht in eine Falle laufen und verhielt mich entsprechend vorsichtig.
    Ihre Tritte polterten die Stufen hoch. Ich ging ihr nach, nahm drei Stufen auf einmal, hörte ihr Lachen, dann sah ich ihren Schatten, weil sie stehen geblieben war, und von ihm löste sich nach einer heftigen Bewegung ein zweiter, der in einem Halbbogen auf mich zuwirbelte. Was es war, erkannte ich nicht. Ich duckte mich und warf mich gleichzeitig nach vorn.
    Der Schatten segelte über meinen Rücken hinweg, schlug vor der Treppe auf und brach klirrend auseinander. Wahrscheinlich war es eine Vase oder ein Topf gewesen, den Lisa nach mir geworfen hatte.
    Ihre Tritte ertönten, denn sie hatte die Flucht nach oben fortgesetzt.
    Wo sie hinwollte, wusste ich nicht. Es kamen eigentlich nur die

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