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0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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sorgenvollen Blick zu, aber sie signalisierte ihm, dass sie außer der Beule an der Schläfe nichts abbekommen hatte.
    »Kannst du mir sagen, wie dieses Ding funktioniert?« Der Knecht spielte mit dem Blaster. Zum Glück war der Sicherheitshebel umgelegt, der die Waffe blockierte. »Ach, wahrscheinlich ist es bloß ein dummes Spielzeug, mit dem du uns erschrecken wolltest.« Er warf den Blaster in hohem Bogen ins Gebüsch.
    Zamorra schloss die Augen. Ihm blieb nur die Hoffnung, dass ihnen wenigstens der Lehnsherr Gehör schenken würde.
    Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren, die ihn bei jedem Achsenstoß durchzuckten.
    ***
    Gegenwart
    Barry Stevens grinste ihn vom anderen Ende des Verhörtisches aus an. Neben ihm stand das Mädchen in dem Fellkostüm. Sie lächelte ebenfalls, aber ihr Gesicht wirkte unschuldig. Sie winkte. Als er schon dachte, dass sie ihn meinte, öffnete sich die Tür, und das Einhorn betrat das Verhörzimmer. Es warf den Kopf zurück und wieherte in einem hohen Sington, der ihm fast das Trommelfell zerriss. Stevens lachte immer noch und sagte, dass er den Mörder nie finden würde. Dann schlitzte er sich mit einem Messer selbst die Kehle auf…
    Das Telefon beendete den Albtraum.
    Inspektor Moore schreckte hoch und warf einen Blick auf den Nachttischwecker. Zwei Uhr nachmittags. Er hatte gerade einmal eine halbe Stunde geschlafen.
    Nachdem er Barry Stevens aus dem Präsidium geworfen hatte, war er nach Hause gefahren, um den Schlaf der vergangenen Nacht nachzuholen. Er hatte gehofft, dass er wenigstens für ein, zwei Stunden Ruhe finden würde.
    Wehe, wenn es ein Aasgeier von der Presse ist. Natürlich war es verboten, die Privatnummern der Ermittler weiterzugeben, aber bestimmt gab es jemanden in der Abteilung, der nicht Nein sagen konnte, wenn ihm zufällig ein, zwei Scheinehen in die Tasche fielen.
    »Ja?«
    Es war Jackson. Er hörte sich ziemlich aufgeregt an, und Moore, der sich immer noch im Halbschlaf befand, verstand nur die Hälfte von dem, was sein Kollege sagte.
    Endlich begriff er, dass sie offenbar Zamorras Wagen gefunden hatten.
    »Er stand in einem Kaff namens Cwm Duad. Wales - genau wie wir vermutet haben! Von den Einwohnern weiß keiner Bescheid. Niemand hat etwas von dem Professor gesehen oder gehört.«
    »Die stecken doch alle unter einer Decke. Da gibt’s doch bestimmt einen Dorfpolizisten. Der soll jeden ausquetschen, und wenn er nichts rausfindet, ist er selber dran. Sagen Sie ihm, es handelt sich um einen Fall von höchster Dringlichkeit.«
    »Da ist noch was, Sir«, sagte Jackson mit merkwürdig belegter Stimme.
    »Was?«, bellte Moore, endlich wach geworden.
    »Wir haben den vierten Mord.«
    ***
    Vergangenheit
    Auf dem Schloss angekommen, zerschlugen sich Zamorras Hoffnungen, sogleich zum Lord gebracht zu werden.
    Die Vorbereitungen für den Kampf gegen die Räuberhorde liefen auf vollen Touren. Das gesamte Landvolk schien sich versammelt zu haben. Eis wurden Waffen geschmiedet, Lebensmittel verteilt. Die Frauen und Kinder halfen die Vorräte einzulagern, während die Männer in dicke Kleider oder gar Brustharnische gekleidet den Befehlen eines Vasallen folgten, der ihnen die einfachsten militärischen Regeln beizubringen versuchte.
    Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass hier Hopfen und Malz verloren war. Diese hundert schlecht ausgebildeten Männer würden gegen die Horde, wie sie von dem Zwerg beschrieben worden war, nichts ausrichten können.
    Zamorra und Nicole wurden in ein Verlies gesperrt. Das Amulett ließ man ihm, weil man es offenbar für einen wertlosen Talisman hielt. Zamorra war es gleich. Er hätte es ohnehin jederzeit zu sich rufen können.
    Aber solange sie es nicht mit Schwarzer Magie zu tun bekamen, nützte es weder ihm noch Nicole etwas.
    Ein buckliger Knecht mit muskulösen Oberarmen und einer breiten Narbe auf der Stirn schloss die Tür des Verlieses hinter ihnen.
    »Wann können wir den Lord sprechen?«, fragte Zamorra.
    Der Knecht lachte brüllend. »Der Lord wird mit dir sprechen, wann es ihm passt!« Seine Stimme troff vor Hohn und verriet Zamorra, dass es dem Lord auch sehr gut niemals passen konnte.
    »Na klasse«, murmelte Nicole, als der Kerl verschwunden war. »Bis hierher ist es ja wirklich ein erfolgreiches Abenteuer. Fehlt nur noch, dass mir einer dieser Rotzlümmel an die Wäsche geht.«
    »Das werden sie nicht tun. Nicht bevor der Lord mit uns gesprochen hat. Der Bauer wird ihm berichten, dass wir Späher der Horde sind, also

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