Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
Vom Netzwerk:
würde. Umso überraschter war er, als der Parapsychologe aufsprang, in der Bewegung den Blaster von der Magnetplatte an Nicoles Gürtel löste und den fetten Zwerg zu sich heranriss, um ihm die Mündung der Waffe in den Unterleib zu drücken.
    »Ihr rührt die Metze nicht an«, knurrte Zamorra, »oder ich sorge persönlich für Euer Begräbnis.«
    Der Zwerg stand starr. Ob vor Schrecken oder nur vor Überraschung, war nicht festzustellen. Dass das seltsam geformte Ding in Zamorras Hand eine Waffe war, mochte er noch begreifen, auf welche Art sie aber wirkte, konnte er sich mit Sicherheit nicht vorstellen.
    »Was soll das, Newton!«, rief er, als er sich endlich wieder gefasst hatte. »Will Er sich unglücklich machen? Ich lasse Ihm den Bauch aufschlitzen und Ihn im Wald aufhängen, dass Ihm die Gedärme herausquellen - als Warnung an Seine Spießgesellen.«
    »Ich habe nichts mit der Räuberhorde zu schaffen«, wiederholte Zamorra. »Der Mord an Eurem Knecht jedoch, den Ihr erwähntet, hat mich nachdenklich gestimmt.«
    »Will Er etwa Reue zeigen?«
    »Ich will dem Mörder auf die Spur kommen. Vielleicht bin ich seinetwegen hier.«
    »Er spricht in Rätseln«, murrte der Zwerg, »aber wenn Er die Waffe fortnimmt, werde ich überlegen, ob ich Ihm helfen kann.«
    Zamorra zögerte.
    »Er kann mir vertrauen«, sagte der Bauer. Der ängstliche Unterton war jetzt nicht mehr zu überhören. »Ich werde Seine Metze in Frieden lassen. Er kann Seines Weges ziehen. Niemand von meinen Knechten wird Ihn belästigen.«
    Diese Wendung kam Zamorra fast ein wenig zu rasch Trotzdem senkte er die Waffe - und bemerkte zu spät, dass der Zwerg ihn lediglich hatte hinhalten wollen. Aus dem Dunkel tauchte ein dritter Gegner auf, den Zamorra zuvor nicht bemerkt hatte. Ein Tritt prellte ihm den Blaster aus der Hand, dann warfen sich die Sklaven auf ihn.
    »Packt ihn!«, schrie der Zwerg, während er sich eilig in Sicherheit brachte. »Und diesmal bindet ihn - ebenso wie das Weib.«
    Nicole war immer noch nicht vollständig zu sich gekommen. Sie schien ernsthaft verletzt zu sein. Sorge wallte in Zamorra auf, obgleich er sich seiner eigenen Haut genug zu wehren hatte. Zwei der grobschlächtigen Knechte hätte er erledigen können, drei aber waren zu viel. Sie rangen ihn nieder und pressten ihm die Luft ab. Sterne tanzten vor seinen Augen. Er hörte den Zwerg seinen Triumph herausschreien und spürte einen Fußtritt in der Seite. Das schwarze Gebiss des Dicken grinste ihn unverschämt an.
    Dann verlor er das Bewusstsein.
    ***
    »Auf geht’s - Er wird doch nicht etwa erschöpft sein!«
    Zamorra stöhnte auf, als der Schlag seine Schulter traf. Der Schmerz brachte ihn wieder zu sich. Er befand sich auf einem Heuwagen. Nicole lag neben ihm. Sie war bei Bewusstsein, aber ihre Schläfe war dunkel angeschwollen.
    »Hüa!«, schrie der Zwerg und peitschte wie verrückt auf den Gaul ein, der sich langsam in Trab setzte.
    Zamorra wurde durchgerüttelt. Sein gesamter Körper schien nur aus blauen Flecken zu bestehen. Man hatte ihm Arme und Beine gebunden, sodass er sich nicht festhalten konnte. Bei jeder Richtungsänderung prallte er gegen die Holz wand des Wagens.
    »Wohin fahren wir?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Der dicke Knecht, der ihm gegenüber saß, lachte ihm ins Gesicht. Seine Hand umschloss eine Heugabel, die er auf Zamorra gerichtet hielt, als könne dieser ihm in seinem Zustand gefährlich werden.
    »Zum Lord!«, giftete er höhnisch. »Dort wird dir und deiner Metze der Prozess gemacht!«
    Also war der Zwerg keineswegs ein Lehnsherr, sondern nur ein Bauer. Nicht mehr als ein Pächter der Ländereien, die er bewirtschaftete. Dafür hatte er sich allerdings ganz schön aufgespielt.
    Zamorra blickte sich um und bemerkte, dass ihnen zwei weitere Wagen folgten. Auf den Kutschböcken saßen die beiden anderen Knechte, auf die Wagenfläche hatten sie Kleider und Lebensmittel gestapelt. Es sah aus, als hätte der Zwerg sein gesamtes Hab und Gut auf die Wagen verladen.
    »Was geht hier vor sich?«, fragte Zamorra den Bauern. »Ihr verlasst Euren Hof?«
    Der Knecht spuckte aus. »Als wenn du das nicht wüsstest. Deine Bande mordet und plündert jeden Hof, den du zuvor ausspioniert hast. Aber jetzt hat der Lord genug. Er wird Truppen aufstellen und euch Raubmördern den Garaus machen!«
    Zamorra verzichtete auf eine Antwort. All seine Beteuerungen, dass er nichts mit der Räuberbande zu tun hatte, waren vergeblich. Er warf Nicole einen

Weitere Kostenlose Bücher