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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nach links und rechts. Das Klingelzeichen tönte laut durch
das dunkle Haus. Die drei Menschen vor der Tür warteten. Nichts tat sich. In
dem Gebäude blieb alles still. Emily Bybbs nickte eifrig. »Das Klingeln muss
man doch hören. Aber jemand ist drin, der es nicht will.«
    »Vielleicht kann er es auch nicht«, ließ Larry Brent
sich vernehmen. »Und warum nicht?«, fragte die Engländerin erstaunt.
    »Möglich, dass derjenige schwerhörig ist.« Darauf
sagte Emily Bybbs nichts mehr. X-RAY-3 unternahm noch dreimal einen Versuch,
doch ebenfalls erfolglos. Dann ging er ums Haus herum, Edward Higgins an der
Seite, Miss Bybbs im Windschatten. Die Kellerfenster waren schmal und niedrig.
Es war erstaunlich, dass Emily Bybbs sich in ein solches Loch zwingen konnte,
um ihre Neugier zu stillen.
    »Hier war’s!«, machte sie die beiden Männer auf das
fragliche Fenster aufmerksam, ging elastisch in die Hocke und versuchte den
Fensterflügel aufzuziehen. Er war jedoch von innen verankert. Die Frau sah aus,
als hätte sie in eine Zitrone gebissen.
    »Er muss etwas bemerkt haben«, wisperte sie. »Dabei
habe ich doch keinerlei Spuren hinterlassen...« Larry Brent und Edward Higgins
lächelten verschmitzt bei dieser Bemerkung der alten Dame, sagten aber nichts.
    Die beiden Männer gingen ums Haus herum. Im Parterre
gab es Fensterläden. Sie waren geschlossen, manche mit fingerbreiten Ritzen und
Spalten, durch die die dunkle Fensterscheibe schimmerte. Jede Lichtquelle wäre
auf diese Weise sofort auszumachen. Doch nirgends in dem alten Haus brannte Licht.
    »Wer immer sich in dieser Minute darin aufhält«, sagte
X-RAY-3 zu dem Chief-Inspector. »Er scheint sich entweder in der Dunkelheit
besonders wohlzufühlen, oder er hat den Befehl jegliches Licht zu vermeiden, um
sich nicht zu verraten.« Die Angelegenheit, der sie sich gegenübersahen, war
mysteriös und in Anbetracht der Umstände, die mit den Vermisstenmeldungen zu
tun hatten, delikat. Sie erforderte Fingerspitzengefühl. William Wayer war eine
unbescholtene Person.
    Bisher war der Mann in Verbindung mit irgendwelchen
auffälligen Vorgängen noch nicht in Erscheinung getreten. Wahrscheinlich hätte
sich auch weiterhin kein Mensch um seinen Lebenswandel gekümmert, wenn da nicht
die Beobachtungen von Miss Bybbs gewesen wären und die Tatsache, dass Wayer
dienstags und freitags grundsätzlich sein Haus verließ. Nur weil inzwischen
acht Menschen genau an einem Dienstag und einem Freitag verschwunden waren,
wurde sein Lebenswandel nun in die Observation miteinbezogen. Vielleicht wurde
man fündig, vielleicht zerplatzte auch alles wie eine Seifenblase...
    Einige Ungereimtheiten allerdings gab es. Ihnen
nachzuspüren, war notwendig. Zumindest würde man heute Abend oder spätestens in
der Nacht zum ersten Mal erfahren, wohin Wayer dienstags und freitags immer
fuhr. Ihm auf der Fährte war ein Mitarbeiter Higgins’, der in seinem Wagen an
der Straßenkreuzung gewartet hatte. Larry, Miss Bybbs und Edward Higgins umrundeten
das dunkle, rätselhafte Haus, in dem sich niemand rührte und in dem doch jemand
sein musste! X-RAY-3 überprüfte sämtliche Kellerfenster und die vorgeklappten
Fensterläden. Hier war alles dicht. Auf der Rückseite des Hauses gab es einen
fünf Stufen tiefer liegenden Eingang. Eine schmale Holztür. Larry bewegte die
Klinke. Leise quietschend bewegte sich die Tür in ihren Scharnieren. »Sie ist
nicht abgeschlossen«, entfuhr es Higgins.
    Emily Bybbs bekam große Augen. »Das ist aber auch noch
nie passiert«, lautete ihr Kommentar, der bewies, dass sie des Öfteren schon an
den fraglichen Wochentagen auf dem Nachbargrundstück ihre Runden gedreht und
Detektiv gespielt hatte. Larry öffnete die Tür ganz und blickte in einen
kleinen quadratischen Raum, in dem ein rostiges Fahrrad stand. Larry ließ seine
Taschenlampe aufflammen.
    In dem hellen Lichtstrahl, der über Boden, Wände und
die Utensilien wanderte, erkannte er seine Umgebung besser. Dem Kellereingang
genau gegenüber lag eine weitere Tür. Mit schnellen Schritten durchquerte Larry
den Vorraum und probierte aus, ob die andere Tür abgeschlossen war. Überrascht
musste er feststellen, dass auch sie sich öffnen ließ. Wer immer noch in diesem
Haus wohnte, hatte also Gelegenheit, jederzeit zu verschwinden. »Es ist nicht ganz
so, wie Sie uns geschildert haben«, konnte Edward Higgins Emily Bybbs den
Vorwurf nicht ersparen.
    »Aber... die Tür hat noch nie offen gestanden. Solange
ich hier wohne

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