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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Peter Pörtscher
in der Nacht noch die Zentrale in New York informiert. Der Schweizer, der lange
Zeit als Zauberkünstler und Illusionist aufgetreten war, kannte sich in diesem
Geschäft aus. In seinem Dasein als PSA-Agent kamen ihm die erworbenen
Kenntnisse in seinem Beruf und sein immer noch regelmäßiges Training zugute.
Peter Pörtscher verstand sich auf Entfesselungstricks.
    In wenigen Sekunden nach seinem Erwachen aus der
Bewusstlosigkeit war er frei gewesen. Aber er hatte seinen Platz in der Wanne
nicht verlassen. Leise hatte er seinen Bericht an X-RAY-1 abgegeben. Sie waren
übereingekommen, dass Pörtscher gewissermaßen der Köder für die Hexe bleiben
und seinen Platz im Bad des Hotelzimmers nicht verlassen sollte. Ein anderer
Agent der PSA sollte Marina und deren weitere Absichten im Auge behalten. Die
Ankündigung der Hexe, dass sie dem PSA-Agenten eine besondere Überraschung angedeihen
lassen wollte, klang bedeutungsvoll. Man wollte wissen, was dahinter steckte.
    Iwan Kunaritschew erhielt morgens um zwei Uhr den
Auftrag, von Luxemburg aus abzureisen, wo er hingeschickt worden war, um einen
Spukfall aufzuklären. X-RAY-1 warf seine Pläne über den Haufen und schickte
Kunaritschew zur Unterstützung Pörtschers an den Rhein. Der BMW, ein Leihwagen
aus Luxemburg, trug das dortige Nummernschild. »Hals und Beinbruch, Iwan!«,
hörte Kunaritschew die Stimme des Schweizers aus dem winzigen Lautsprecher der
erhabenen Weltkugel, die in der Ringfassung ruhte. »Und dir wünsche ich viel
Spaß in der Wanne, Towarischtsch!«, bemerkte der bärtige Agent heiter, der ein
genaues Bild von der Lage durch Pörtschers eigenen Situationsbericht an die
Zentrale hatte. »Die werde ich jetzt erst mal verlassen... Von Badewannen habe
ich die nächste Zeit die Nase voll. Während ihr beide durch die Stadt
kutschiert, vertrete ich mir erst mal die Beine. Wenn ihr euch auf dem Rückweg
befindet, erbitte ich rechtzeitige Meldung, damit ich wieder in meine Fesseln
steigen kann.«
     
    ●
     
    Die Fahrt durch die Stadt dauerte zwanzig Minuten. Um
diese Zeit war der Verkehr noch nicht so dicht. Die Fahrt endete in einem
reinen Wohngebiet. Iwan beobachtete, wie die blonde Hexe auf ein Hochhaus
zuging und den Taxifahrer warten ließ. Sie schien genau zu wissen, wohin sie
sich zu wenden hatte. Sie betrat nicht mal das Haus, sondern wartete vor dem
Eingang. Zehn Minuten vergingen. In der Zeit verließen insgesamt fünf Personen
das Hochhaus. Keine achtete auf die Wartende. Dann kam ein Paar, eine brünette
Frau und ein Mann etwa Mitte vierzig.
    Sie bewegte sich schnell, war gut gebaut und trug
einen schwingenden Rock und eine halbdurchsichtige Bluse. Der Mann, seine
Begleiterin und die Hexe Marina hielten sich nicht auf, begrüßten sich nicht
mal, sondern liefen sofort zu dem wartenden Taxi. Marina nahm neben dem Fahrer
Platz, das Paar auf dem Rücksitz.
    Der Chauffeur wendete vor dem Haus und fuhr die Straße
zurück. In dem Moment, als er wendete, kurvte Iwan in eine Nebenstraße des
Wohngebietes, stieß dann hinter mannshohen Anpflanzungen rückwärts und fädelte
sich Augenblicke später in den fließenden Verkehr ein. Zwischen dem
vorausfahrenden Taxi und ihm befanden sich zwei andere Fahrzeuge. Das war gut
so und diente seiner Tarnung. Selbst als er das Taxi durch einen dazwischen
drängelnden Bus mal aus den Augen verlor, bereitete ihm das kein
Kopfzerbrechen. Die Hexe Marina hatte einen genau vorgefassten Plan. In diesem
ging es um Peter Pörtscher. Sie würde also auf alle Fälle noch mal ins Hotel
zurückkehren. Und dort erst kam der kritische Moment...
    Vor Berger’s Hof der Rheinpromenade gegenüber,
zahlte Marina die Fahrtkosten. »Rein in die Fesseln, Towarischtsch... und vergiss
nicht, den Knebel in den Mund zu stecken. Sie kommen...«, sagte Iwan
Kunaritschew klar und deutlich in das winzige Mikrofon. Undeutliches Gemurmel
war als Antwort zu hören.
    »Ist etwas?«, fragte X-RAY-7 besorgt. »Nein, ich hatte
mir nur den Knebel schon in den Mund gesteckt und
musste ihn jetzt nochmal herausnehmen. Dem wiederum ging voraus, dass ich
nochmal die Fesseln ablegen musste... Komme mir vor wie in einem
Intensivtraining für Entfesselungskünstler.« Als die drei die Rezeption
passiert hatten, verließ Iwan Kunaritschew das Auto. Er schlenderte in die
Hotelhalle, in der es um diese Zeit viel Arbeit gab. Viele Gäste reisten ab.
Das kam ihm zugute. Niemand kümmerte sich um den Fremden, der über die Treppe
nach oben ging.

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