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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Dämonen Indiens zu kämpfen, nicht gegen zu groß geratene Eidechsen!«
    »Spar dir deine Puste lieber für die Flucht«, meinte Teri und lief los. Gryf und auch Asha folgten ihrem Beispiel. Es wäre Selbstmord gewesen, sich auf einen offenen Kampf mit den Kriegerinnen einzulassen.
    Sie eilten hügelaufwärts. Die Vegetation wurde immer spärlicher, bot keine gute Deckung mehr. Und das Scharren der Echsenkrallen kam immer näher.
    Die Gefährten stolperten einen steilen Hang hinauf. Asha Devi griff nach einem Stein. Dieser löste sich. Sie verlor das Gleichgewicht, strauchelte und rutschte wieder hinunter.
    Es war kein schwerer Sturz gewesen. Aber die indische Polizistin war mindestens fünfzehn Meter abwärts geglitten. Erst jetzt wurde deutlich, wie nahe die Verfolgerinnen schon gekommen waren.
    Asha rappelte sich wieder auf. Teri und Gryf verharrten, schauten zu ihr hinunter.
    »Lauft weiter!«, rief die Inspektorin ihnen zu. »Ich komme schon zurecht!«
    Eine der Kriegerinnen preschte mit gesenkter Lanze auf Asha Devi zu. Die Frau steckte in einem metallbeschlagenen Lederwams. Ihre Beine waren mit schenkelhohen Reitstiefeln versehen, und auch ihre Arme verbargen sich unter schwarzem Leder mit Nieten und Riemen. Die Lanzenspitze der Kämpferin war direkt auf Asha Devis Brust gerichtet.
    ***
    Der Mann, der Robert Tendyke wie ein Zwilling glich, stapfte durch das Gehölz. Seine Schuhe sanken in den weichen Boden ein. Dieser war jetzt am frühen Morgen noch feucht. Die Tautropfen im Gras nässten die Socken und Hosenbeine des Mannes. Außerdem sanken seine Schuhe tiefer ein, weil er Zamorra auf der Schulter mit sich schleppte!
    Tendyke grinste. Zamorra war kein Leichtgewicht, aber er selbst war kein Schwächling! Hatte er es nicht geschafft, Zamorra und diesen Druiden im Handumdrehen ins Reich der Träume zu befördern?
    Sein Erfolg gab ihm ganz ungeheuren Auftrieb. Jetzt war die Aufgabe erfüllt. Nun musste er sein Opfer nur noch heil wegschaffen. Die Nebelinsel würde er nicht vermissen. Schließlich war er ja nicht zu seinem Vergnügen hierher gekommen.
    Der Plan war perfekt. Eigentlich konnte nichts schief gehen. Die Zauberpriesterinnen und deren Gefolge würden sich an Zamorras Freunden abreagieren. Und er konnte sich unauffällig aus dem Staub machen.
    Sein Herz schlug höher, als er den Nebel über der See erblickte. Er musste noch eine Weile am Ufer entlang gehen. Dann hatte er die Stelle mit dem glockenförmigen Felsen entdeckt. Nun wurden nicht nur seine Socken und Hosenbeine, sondern seine ganze Kleidung nass. Und die von Zamorra dazu.
    Denn der Entführer stieg mit seinem Opfer ins Wasser. Nebel und Wogen schlugen über ihnen zusammen. Dann waren auch Zamorra und der Mann, der aussah wie Robert Tendyke, verschwunden.
    ***
    Die Kriegerin fühlte sich zu sicher. Das war ihr Fehler. Asha Devi hatte nicht vor, sich zu ergeben. Und durchbohren lassen wollte sie sich erst recht nicht.
    Die Magie ihrer Gebetsmühle funktionierte in Avalon nicht, also musste sich die Inspektorin auf ihren Schlagstock verlassen.
    Der hölzerne Schlagstock der indischen Polizei ist fast doppelt so lang wie ein normaler Gummiknüppel der europäischen Ordnungskräfte.
    Asha warf sich zur Seite, um der Lanze auszuweichen, und stieß gleichzeitig mit dem Stock zu. Ihr Ziel war allerdings nicht die Reiterin, sondern das Reittier.
    Das stumpfe vordere Ende des Schlagstocks bohrte sich in die Brust der Echse.
    Die Wirkung war überwältigend. Die Reitechse stieß ein herzzerreißendes Blöken aus, obwohl sie keine äußeren Verletzungen aufwies. Sie stieg mit ihren vorderen Beinen hoch, keilte aus. Die Reiterin wurde aus dem Sattel geworfen.
    Doch damit nicht genug.
    Weil die Reitechse auf einem steilen Geröllhang aufstieg, kam sie ins Rutschen. Ihr massiger Körper verlor den Halt. Sie fiel rückwärts und stieß dabei gegen ihre Artgenossen, die hinter ihr folgten.
    Entsprechend dem Domino-Effekt war bald die ganze Echsen-Abteilung in bösen Schwierigkeiten. Reiterinnen und Tiere wirbelten wild durcheinander, gingen zu Boden und rutschten ein Stück weit den Abhang hinunter. Einige der Tiere gerieten darüber in Panik, sodass sie sich gegenseitig bissen und auch nach den Reiterinnen schnappten.
    Asha grinste triumphierend. Sie kletterte schnell wieder höher, bis sie Teri und Gryf erreicht hatte.
    »Wie hast du das gemacht, Asha?« In Teris Stimme schwang Bewunderung mit. Und obwohl die Inderin eigentlich von der freizügigen Druidin

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