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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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anderen Nicole hing herunter, pendelte hin und her.
    Der Weg wurde etwas abschüssiger. Die Frau fühlte sich, als ob sie ihn schon tausend Mal zurückgelegt hätte. Das Land flachte zur Küste hin ab. Der salzige Seewind kitzelte ihre Nase. Bald hatte sie es geschafft, dann konnte sie die Nebelinsel Avalon wieder verlassen.
    Neue, wichtigere Aufgaben warteten auf sie…
    Nicole seufzte voller Vorfreude. Sie konnte es kaum erwarten, zurückzukehren. Es war leicht gewesen. Fast zu leicht. Ob sie wohl verfolgt wurde? Unwillkürlich warf sie einen Blick über ihre freie linke Schulter.
    Aber die Geräusche, die sie hörte, stammten offenbar nur von kleinen Tieren im Unterholz. Kein Grund, sich Gedanken zu machen.
    Die Vegetation wurde spärlicher. Nach wenigen Metern trat Nicole aus dem Gehölz heraus. Der Strand lag vor ihr. Links neben ihr war eine markante Stelle; dort stand der Fels, der wie eine Glocke aussah.
    Direkt neben diesem Stein watete Nicole mit ihrer Last auf der Schulter ins Wasser. Immer tiefer ging es. Schließlich schlugen die Wellen über den beiden Frauen zusammen. Und wenig später wiesen nur noch die tiefen Spuren im Sand darauf hin, dass hier eben jemand gewesen war.
    ***
    Asha wollte sich durch einen Sprung zur Seite retten, bevor das Schwert sie in zwei Hälften teilen konnte.
    Aber da hatte sich Gryf bereits nach einem Stein gebückt und ihn geworfen. Er flog durch die Zauberpriesterin hindurch!
    »Keine Angst, Asha«, sagte der Silbermond-Druide. »Das ist nur ein Illusionsbild. Dieses Schwert kann keinen Schaden anrichten.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte schlug die Erscheinung mit dem Schwert nach Asha. Die Klinge ging durch sie hindurch, aber es geschah nichts. Gryf hatte Recht behalten. Aber das machte Asha Devi nicht weniger wütend.
    »Ich und Angst? Vor so einem komischen Ding in der Luft? Ha, da habe ich schon gegen ganz andere Kreaturen gekämpft!«
    »Der Illusionskörper kann uns selbst nichts tun«, meinte Teri. »Aber ich nehme an, dass die Zauberpriesterinnen ihn als eine Art Aufklärer geschickt haben. Sie werden jetzt wissen, wo wir sind.«
    »Na, und wenn schon!« Asha Devi machte eine abfällige Handbewegung. »Sie müssen uns erst mal kriegen!«
    Ein Geräusch ertönte. Erst war es nur leise, wie ein sehr fernes Donnerrollen. Dann wurde es lauter. Keiner der drei konnte es sich erklären.
    Gryf kniff die Augen zusammen, als könnte er dadurch besser hören. »Klingt wie sich näherndes Hufgetrappel, aber viel zu mächtig. Aber ich glaube nicht, dass Pferde eine solche Größe erreichen können.«
    »Da vorne ist ein Felsen«, sagte Teri. »Von dort aus haben wir einen guten Blick über die Talmulde. Vielleicht können wir sehen, was uns erwartet.«
    Der graue Fels war recht steil, ließ sich aber gut besteigen. Teri, Asha und Gryf kletterten hinauf. Das Illusionsbild einer Zauberpriesterin war so schnell verschwunden, wie es gekommen war. Offenbar sollte es nur dazu dienen, die Gefährten kurzfristig zu erschrecken.
    Asha Devi schätzte den Felsen auf eine Höhe von vielleicht zehn Metern. Er stand am Rande eines Hügels, von dem aus man auf das Land hinter ihnen schauen konnte.
    Es wurde von Augenblick zu Augenblick heller. Als die Drei den Felsgipfel erreicht hatten, sahen sie den Talkessel unter sich. Am anderen Ende es Tals befand sich der Ort, aus dem sie geflohen waren.
    Und auf halbem Wege entdeckten sie im ersten Sonnenlicht des Avalon-Tages die Reiterschar, die ihnen folgte. Wahrscheinlich saßen Reiterinnen in den Sätteln. Einheimische Männer hatten die Gefährten bisher jedenfalls noch nicht zu sehen bekommen.
    Die Tiere waren ganz gewiss keine Pferde! Sie erinnerten Asha Devi eher an Warane oder andere irdische Großechsen. Allerdings besaßen diese Reitechsen viel höhere Beine. Daher war es für sie auch kein Problem, schnell im Unterholz voranzukommen. Auch dort, wo es keine Wege gab.
    So weit man es auf die Entfernung erkennen konnte, waren die Reiterinnen mit Lanzen bewaffnet. An einigen von ihnen flatterten kleine bunte Standarten.
    Und sie hielten direkt auf Asha, Teri und Gryf zu!
    ***
    »Ich schätze, sie haben uns in einer Viertelstunde eingeholt«, sagte der Silbermond-Druide. »Schade, dass wir den zeitlosen Sprung nicht machen können.«
    »Ja, und schade, dass ich einen Sprung in der Schüssel hatte, als ich mit euch hierher nach Avalon gekommen bin!«, keifte Asha. »Was zum Henker habe ich hier verloren? Meine Bestimmung ist es, gegen die

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