0780 - Vorstoß nach Avalon
wieder zu Wort meldete.
»Ha! Ich habe es geahnt! Seht ihr?«
Sie deutete auf eine zweite Fußspur, die sich zu der ersten gesellte und neben ihr beziehungsweise überlappend verlief.
»Ein klarer Fall!«, behauptete Asha Devi. »Die zwei Spuren stammen von den Kidnappern. Die kleineren Schuhabdrücke hat die falsche Nicole hinterlassen, die unsere Nicole offenbar genauso fortgeschleppt hat wie dieser Tendyke-Verschnitt den Professor!«
»Außerdem sind die Spuren fast genauso tief wie die von dem Mann!«, sagte Teri.
»Eben.« Asha war sauer, weil sie selbst eigentlich noch diese Beobachtung zum Besten geben wollte. Aber gleich darauf bekamen sie und ihre beiden Gefährten andere Probleme.
Am Himmel zogen sich dunkle Wolken zusammen. Die Kraft des Sonnenlichtes konnte sie kaum noch durchdringen. Es gab einen Temperatursturz.
»Das gefällt mir nicht«, meinte Gryf. »Ich glaube kaum, dass dieses Unwetter eine natürliche Ursache hat…«
Einstweilen verfolgten der Druide und die Frauen allerdings die Spuren weiter. Etwas anderes blieb ihnen auch nicht übrig. Es gab weit und breit keine Möglichkeit, sich bei einem Wolkenbruch unterzustellen.
Bald bestand der Himmel nur noch aus schwärzesten Regenwolken. Die Luftfeuchtigkeit stieg spürbar an. Es war mitten am Tag so dunkel, als ob es bereits dämmern würde.
Der Regen kam beinahe überfallartig!
Es blitzte nicht, und auch von Donnern war nichts zu hören. Dafür war es unmöglich, über den Wolkenbruch hinwegzusehen. Dicke eiskalte Tropfen fielen auf die Gefährten hinunter.
»Verflixter Mist!« Asha Devi gähnte. »Jetzt werden wir pudelnass. Und außerdem bin ich auf einmal so müde…«
Die Inderin setzte sich einfach an den Wegesrand und legte den Kopf in den Nacken. Die Augen hatte sie geschlossen. Die Regentropfen rannen über ihr Gesicht wie Tränenfluten.
»Asha hat Recht.« Nun meldete sich Gryf zu Wort. »Eine kurze Rast und ein Nickerchen könnten nichts schaden…«
Er setzte sich ebenfalls, lehnte mit dem Rücken gegen einen mächtigen Baum und streckte die Beine aus. Teri schaute von ihrem Gefährten zu der Inderin und wieder zurück. Beide schienen schon fast eingeschlafen zu sein.
Auch sie selbst wurde von einer bleiernen Müdigkeit übermannt. Eine kleine Pause wäre wirklich nicht übel… Doch andererseits war da das gerade neu entstandene mentale Band zu der magischen Muschel.
Und diese Kalkschale stieß eine schrille Warnung aus!
Zwar war diese nur in Teris Seele zu vernehmen. Aber immerhin wurde die Druidin dadurch kräftig wachgerüttelt. Schlagartig war alle Müdigkeit von ihr abgefallen.
»Hoch mit euch!«, raunzte sie Gryf und Asha an. »Das ist eine verfluchte Falle! Das ist magischer Regen, der wie ein Schlafmittel wirkt!«
Kaum landeten ein paar neue Wassertropfen auf ihrer nackten Haut, als auch Teri wieder müder wurde. Doch sie fand instinktiv dafür eine Lösung. Die Druidin hielt sie buchstäblich in den Händen.
Teri drückte sich selbst die Muschelöffnung wie ein Beatmungsgerät vor Mund und Nase!
In tiefen Zügen sog sie die kühle, klare Luft aus dem Inneren auf. Aufmunternd und belebend war diese Frischluft. Sie füllte ihre Lungen damit.
Als Nächster kam Gryf in den Genuss dieser Behandlung. Auch bei dem Druiden, der bereits fest schlief, wirkte die Muschelmagie Wunder. Er wurde durch den Luftstoß förmlich aus seinem Betäubungsschlaf empor gerissen!
Teri erklärte ihm mit knappen Sätzen, was es mit dem Zauberregen auf sich hatte. Gryf biss die Zähne zusammen.
»Diese Onda hat wirklich ein paar miese Tricks in ihrer Kiste! Ich schätze, wir müssen alle abwechselnd ein paar Atemzüge aus der Muschel nehmen!«
Teri nickte zustimmend Dann machten sich beide gemeinsam daran, Asha Devi mit einer Extraportion sauberer Luft zu wecken.
Auch die Inderin konnte sofort den Schlaf vertreiben, nachdem sie von der reinen Atmosphäre aus dem Muschelinneren gekostet hatte.
Der Regen prasselte immer noch hinab. Aber seine dämonische Macht war gebrochen. Die Gefährten konnten ihre Flucht fortsetzen, wenn auch deutlich langsamer als vorher. Sie mussten einfach immer wieder untereinander die Muschel weiterreichen, damit jeder von ihnen stets genügend frische Luft in den Lungen hatte Nach einiger Zeit stachen wieder Sonnenstrahlen zwischen den Regenwolken hindurch Diese verzogen sich, nachdem ein frischer Wind von der Küste her aufgekommen war.
»Wahrscheinlich kann Onda diese Magie nicht allzu lange
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