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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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gegen ihren süßen kleinen Honighelden erhob sie niemals die Stimme. Und schon gar nicht die Hand…
    Constable Prithivi war eine Kinderkrankenschwester, die in Polizeiuniform eine Art Kinderhort im Police Headquarter betreute. Dorthin wurden kurzfristig Jungen und Mädchen gebracht, die ihre Eltern verloren hatten, missbraucht worden waren oder sonstwie mit der Polizei Kontakt gehabt hatten.
    Keine besonders idyllische Umgebung, gewiss. Aber der kleine Halbgott hatte während der unzähligen Wiedergeburten seit seiner ersten Existenz schon viel schlimmeres Elend gesehen.
    Asha Devi nahm ihr Baby auf den Arm und drückte es an sich. »Hat Constable Prithivi sich denn das letzte Mal gut um dich gekümmert?«
    »Vorbildlich, Mama. Und du könntest dich ruhig einmal bei ihr dafür bedanken.«
    Das wäre Asha Devi niemals eingefallen. Sie war es gewohnt, dass alle spurten, wenn sie etwas wollte. Aber andererseits konnte sie ihrem Sohn keinen einzigen Wunsch abschlagen.
    Und so kam es, dass die Inspektorin schon am nächsten Morgen wieder einmal den Tragekorb mit Vasu darin der überraschten jungen Kollegin in die Hände drückte.
    Die Kinder im Hort weinten teilweise, einige schliefen, andere spielten mit Bauklötzen. Es war ein buntes Bild. Niemand hätte ahnen können, was etliche diese Kinder durchgemacht hatten.
    »Ich muss ein paar Tage verreisen, Constable. Sie nehmen mir doch Vasu wieder ab, oder? Übrigens gute Arbeit beim letzten Mal. Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen.«
    Constable Prithivi nickte verwirrt. Da sie gelernte Krankenschwester war, hatte sie den Dienstdrill nicht so verinnerlicht wie die anderen Polizisten. Deshalb vergaß sie auch, »Jawohl, Memsahib« zu sagen.
    Jede andere Kollegin wäre deshalb von Asha Devi zusammengestaucht worden. Aber in Gegenwart ihres Sohnes benahm sich die rabiate Inspektorin diesmal zuckersüß.
    »Ich habe Ihnen eine Kleinigkeit mitgebracht«, sagte die Inspektorin. Und bevor Constable Prithivi etwas erwidern konnte, hatte Asha ihr eine Schachtel mit Barfi (supersüßes indisches Konfekt) in die Hand gedrückt.
    »D…das wäre doch nicht nötig gewesen, Memsahib.«
    Das fand Asha eigentlich auch. Aber der anerkennende Blick ihres Babys zeigte ihr, dass sie richtig gehandelt hatte.
    Asha Devi verabschiedete sich zärtlich von ihrem Sohn. »Ich bin bald wieder bei dir, mein Honigheld!«
    »Du musst deinem Karma folgen, Mama«, flüsterte Vasu so leise, dass Corporal Prithivi ihn nicht hören konnte. Sonst hätte sie sich wohl sehr gewundert…
    ***
    Château Montagne, Loiretal, Frankreich
    Es schien ein schöner Frühlingstag zu werden. Über der Loire zogen sich nur einige Schäfchenwolken zusammen. Aber es sah absolut nicht nach Regen aus.
    Nicole Duval gähnte verhalten und nahm einen großen Schluck von ihrem Café au Lait. Die Ereignisse der letzten Tage steckten der Lebens- und Kampfgefährtin von Professor Zamorra noch in den Knochen.
    Beinahe waren sie bei dem Versuch umgekommen, Merlins Zauberbrunnen zu benutzen. Die Geschöpfe des Waldes Broceliânde hatten sich gegen sie gestellt. Aber es war einen zweiten Versuch wert. Sie mussten erfahren, was mit Merlin und Eva los war, sie mussten wissen, weshalb die dritte Tafelrunde gerade zu diesem Zeitpunkt entstand.
    Ein König und zwölf Ritter…
    Beim ersten Mal war die Runde am Verrat jenes Mannes gescheitert, der eine Handvoll Silbermünzen dafür bekommen hatte. Ein zweites Mal hatte Merlin eine Tafelrunde zu erschaffen versucht, als der junge Bär Artus das eigens für ihn geschmiedete Schwert aus dem Stein zog. Auch in dieser Runde gab es einen Verräter, doch ihm ging es um mehr als dreißig Silberlinge.
    Beim ersten Mal war die Runde am Verrat jenes Mannes gescheitert, der eine Handvoll Silbermünzen dafür bekommen hatte. Ein zweites Mal hatte Merlin eine Tafelrunde zu erschaffen versucht, als der junge Bär Artus das eigens für ihn geschmiedete Schwert aus dem Stein zog. Auch in dieser Runde gab es einen Verräter, doch ihm ging es um mehr als dreißig Silberlinge.
    Und jetzt entstand die Runde zum dritten Mal! Jeder derer, die ihr angehörten, wusste von einem Moment zum anderen davon.
    Gab es auch diesmal einen Verräter?
    Zamorra verdrängte die Gedanken. Auch die Erinnerung an das Attentat der DYNASTIE DER EWIGEN, bei dem um ein Haar Robert Tendyke ermordet worden wäre.
    Nicole setzte die Tasse wieder ab.
    Zamorra, der ihr am Frühstückstisch gegenübersaß, zwinkerte ihr zu. »Du siehst aus, als

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