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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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seine Gefährtin an und lächelte schwach. Er brachte ein Nicken zu Stande.
    Aber eigentlich war diese Kopfbewegung eine Lüge. Zamorra musste an etwas denken, was ihm kürzlich von der Zeitlosen prophezeit wurde. [3] Von einem Verräter war die Rede gewesen. Er selbst, Zamorra, sollte der Verräter in der dritten Tafelrunde sein!
    Auch sein Erlebnis mit Merlin ließ ihn nicht los. Dieser hatte ihn zurückgewiesen. Wie waren noch die Worte gewesen?
    »Scher dich fort! Alles ist so anders… so fremd… ich will dich nicht mehr sehen, mein Feind!«
    Das waren Dinge, die Zamorra stark beschäftigten. Wie ließen sie sich mit Shivas Warnung in Einklang bringen? Wer waren die falschen Freunde, vor denen Zamorra sich hüten sollte?
    Für den Moment steckte er mit seinen Überlegungen in einer Sackgasse.
    Der Dämonenjäger tat das Nächstliegende. Er weckte Asha Devi behutsam aus ihrer Hypnosetrance auf.
    Die Inderin kniff misstrauisch ihre Augen züsammen.
    »Was soll das, Zamorra? Was hast du für einen Unfug mit mir angestellt?«
    »Nur eine kleine Hypnose, damit ich deinen Traum besser verstehe. Möchtest du übrigens Tee?«
    »Gern, aber nicht so eine Mückenpisse!«
    Zamorra läutete nach Butler William und bat ihn, einen starken Darjeeling zu bringen.
    Asha Devi war erstaunlich schweigsam. Sie schien keine Lust zu haben, über ihren Traum zu debattieren.
    William brachte den Tee. Die Inspektorin schüttete das heiße Getränke beinahe auf Ex in sich hinein. Die Hypnose hatte sie anscheinend durstig gemacht.
    »Ich finde, wir sollten die Gelegenheit zu einer Reise nach Avalon nutzen«, sagte Zamorra. »Wenn Asha schon so nett ist, uns dabei zu helfen…«
    Die Inderin schnaubte verächtlich, sagte aber nichts.
    Nicole zwinkerte dem Dämonenjäger verschwörerisch zu.
    »Ich kann mir vorstellen, dass du mit dieser Reise noch einige weitere Absichten verbindest…«
    »So ist es, Nici. Ich will in Avalon nach Merlins Tochter Ausschau halten, nach Sara Moon. Außerdem interessiert mich immer noch brennend, was Sara Moon und natürlich Eva mit Avalon zu tun haben. Worin also die Verbindung besteht.«
    »Wenn du so heftig in meiner Seele herumgefuhrwerkt hast, dann weißt du ja garantiert, wie wir dorthin gelangen«, sagte Asha Devi ironisch zu Zamorra.
    »Sicher, Asha. Gryf und Teri werden uns zunächst per zeitlosem Sprung in Merlins Zauberwald bringen. Dann sehen wir weiter.«
    ***
    Asha Devi war noch niemals an diesem Ort gewesen. Diese halb nackte Druidin und der jung aussehende Druide hatten sie, Zamorra und Nicole soeben dorthin gebracht.
    Die Inderin schaute sich neugierig um. Das hier war also Merlins Zauberwald! Obwohl Asha Devi in einer völlig anderen Kultur aufgewachsen war, konnte sie sich der besonderen Faszination von Brocéliande nicht entziehen. Die Inspektorin hatte gute Instinkte und eine hohe Sensibilität, was magische Phänomene anging. Nur im Umgang mit ihren Mitmenschen fehlten ihr diese Eigenschaften völlig…
    Asha Devi steuerte zielsicher auf den Brunnen zu.
    »Hier«, sie deutete auf das Mauerwerk, »befindet sich das Tor nach Avalon!«
    Die Zielsicherheit der Inspektorin erstaunte Zamorra in diesem Fall überhaupt nicht. Asha Devi war durch ihren Traum offenbar zu einer Art Medium geworden, das ihm und seinen Gefährten die Passage in das geheimnisvolle Land ermöglichen sollte.
    »Bist du schon einmal hier gewesen, Asha?«, fragte er, obwohl die Bemerkung eigentlich überflüssig war.
    »Nicht in diesem Leben«, erwiderte die Inderin mit einem Ernst, der für sie untypisch war. Asha ging mit nur kleinen Schritten auf den Brunnen zu. Sie trippelte beinahe. Es war, als ob sie die Richtung eigentlich nicht einschlagen wollte. Dennoch tat sie es.
    Zamorra, Nicole, Teri und Gryf nahmen links und rechts von ihr Aufstellung. Das Quintett bildete einen Halbkreis. Asha Devi berührte die Brunnen-Ummauerung.
    Da entstand ein unerklärliches Leuchten!
    Niemand konnte sagen, woher das Licht kam. Räumliches Denken musste zwangsläufig an einem solchen Phänomen scheitern. Es kam nicht von links oder rechts, oben oder unten. Eher aus einer Sphäre jenseits der Dreidimensionalität.
    Jedenfalls hüllte das Licht nicht nur Asha Devi ein, sondern auch alle anderen Anwesenden. Es lag wie eine kleine glänzende Kuppel über ihnen und dem Brunnen.
    Zamorra trat vor. Es war Asha Devi offenbar gelungen, eine magische Verbindung herzustellen. Doch die Inderin war nicht die Einzige, die nun aktiv wurde.
    Zamorra

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