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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ausdrucksweise nicht mehr ganz so gewählt klang wie zu Beginn der Gesellschaft.
    Nun mußte auch er sich nicht mehr so schrecklich konzentrieren. Ganz vorsichtig brachte er seine Partner dahin, von sich aus aufs Thema zu kommen.
    Und so konnte er in Erfahrung bringen, daß es so etwas wie eine Verbindungsstelle zur Kaiserin von Therm gab. Es handelte sich um den Tropenkontinent am Äquator. Dort existierte der sogenannte „Berührungskreis", den nur die allerfeinsten Feinsprecher betreten durften.
    Viel war es nicht, was Rhodan erfuhr, aber es war besser als nichts. Behutsam lenkte er das Gespräch wieder in normale Bahnen, um keinen Verdacht zu erregen. Die zwei Stunden Praxis hatten bereits genügt, seine Redewendungen jener der Feyerdaler anzupassen. Allen seinen Begleitern schien das allerdings nicht so reibungslos gelungen zu sein.
    Goor Toschilla hatte am wenigsten Schwierigkeiten. Nachdem sie erst einmal warm geworden war, begann sie mit ihren beiden Tischherren zu flirten.
    Sagullia, der nun nicht mehr viel zu tun hatte, weil seine beiden Tischdamen verschnupft waren, sah sich nach einem anderen Opfer um. Dabei entdeckte er Goor Toschilla. Sie schien sich köstlich zu amüsieren - und das ohne ihn!
    Getanzt wurde natürlich nicht, sonst hätte sich bestimmt eine Gelegenheit ergeben, das Mädchen aus dem Kreis ihrer Bewunderer zu entführen. So konnte er nur hilflos zusehen, wie sich mindestens ein halbes Dutzend Feyerdaler um ihre Gunst bemühten.
    Wütend trank er einen zweiten grünen Rakzicker.
    Er brannte wie Feuer. Wein hinterher. Wieder besser.
    Auch Amja Luciano war recht fleißig, wenn sie auch mehr mit den Augen als mit dem Mund sprach. Sie begnügte sich mit Augenaufschlägen und gekonntem Gekicher.
    Als es päter wurde, entstand in der Gegend, in der Garo Mullin saß, ein ziemliches Durcheinander. Feyerdaler standen auf und drängten sich um ihn. Mullin selbst war nicht mehr zu sehen.
    Dann erklangen seltsame Töne, so, als versuche jemand zu singen. Aneinandergereiht ergaben sie sogar so etwas wie eine einfache Melodie.
    Großer Gott, nun fangen sie auch noch an zu musizieren, dachte Sagullia erschrocken. Aber dann sah er, daß nicht die Feyerdaler Musik zu machen versuchten, sondern Mullin.
    Der Nachfahre eines Afrikaners hielt einen Gegenstand in seinen Händen, der schlecht zu erkennen war. Er war oval und halb so groß wie eine Männerhand. Mit den Fingern strich er behutsam über dessen Oberfläche und entlockte ihm so die zärtlichen Töne.
    Nun hielt es Sagullia nicht mehr länger aus. Ein wenig schwankend erhob er sich und tastete sich an den Schultern der noch sitzenden Feyerdaler entlang, bis er die Gruppe um Mullin erreicht hatte.
    „Was soll denn diese Katzenmusik?" erkundigte er sich mit schwerer Zunge. „Da kann doch kein Mensch drauf tanzen ..."
    Mullin bedachte ihn mit einem warnenden Blick. Er ließ sich nicht stören. Im Gegenteil, die Musik wurde lauter. Immer mehr Feyerdaler kamen herbei, neugierig und zum Teil sogar entzückt.
    Manche hatten richtig verklärte Gesichter.
    Rhodan schlenderte zu der Gruppe und hielt neben Sagullia an.
    „Haben Sie dafür eine Erklärung?" fragte er, stutzte und fügte hinzu: „Ich fürchte, der Wein ist Ihnen nicht bekommen. Sie sind ja ganz blaß. Ist Ihnen nicht gut?"
    „Geht mir bestens, Chef. War auch nicht der Wein, sondern der grüne Heckmeck, Zickzack - weiß der Teufel, wie das Zeug heißt."
    „Betrunken?"
    „Ach wo, nur leicht angeheitert." Er deutete in Mullins Richtung.
    „Passen Sie lieber auf den da auf. Was hat denn dem sein Musikei noch mit gutem Benehmen zu tun?"
    „Wir unterhalten uns später", sagte Rhodan und ging weiter.
    Erst viel später erfuhren sie, daß Mullin immer seine ZenZahn-Orgel bei sich führte. Wenn er mit sich und dem Universum nicht zufrieden war, spielte er auf ihr.
    Sagullia entdeckte Goor Toschilla in diesem Augenblick zum zweitenmal. Sie stand im Saal, von sieben oder acht Feyerdalern umringt.
    Er überzeugte sich davon, daß Rhodan gerade anderweitig beschäftigt war und nicht auf ihn achtete, außerdem lenkte Mullins Spiel die meisten Anwesenden genügend ab. Also setzte er sich in Bewegung und steuerte auf die Gruppe zu.
    Ein breitschultriger Feyerdaler in Uniformjacke versperrte ihm die Aussicht. Mit dem Zeigefinger tippte er ihm auf die Schulter.
    „Mach mal Platz, mein Junge, sonst muß ich dich rasieren."
    Der Uniformierte drehte sich um, wobei seine Orden klapperten.
    Sein Gesicht

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