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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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durchbrochene, sandige Ebene, über der die Luft vor Hitze flirrte. Uschi brach fast augenblicklich der Schweiß aus.
    Jetzt bereute sie, sich nicht wenigstens mit einem der Blaster versorgt zu haben. Zamorra hatte sein Amulett, Ted Ewigk den Dhyarra-Kristall, und Robert Tendyke war ein alter Hase, der sich aufgrund seiner jahrhundertelangen Erfahrung in so gut wie jeder Situation zu helfen wusste.
    Und sie? Sie war nichts ohne ihre Schwester.
    Allerdings brach sie deswegen noch lange nicht in-Tränen aus. Streng deine grauen Zellen an, Uschi. Du bist irgendwie hierher gekommen, und du kommst auch irgendwie wieder zurück.
    »So ist es richtig«, vernahm sie eine dunkle warme Stimme. »Niemals aufgeben. Niemals resignieren, und der Sieg ist dein.«
    Es war der Fremde, der gesprochen hatte. Der Fremde, der bereits in der Lavalandschaft vor ihnen aufgetaucht war und der Robert Tendyke zum Verwechseln ähnlich sah.
    Sie musste ihre Kehle frei husten, bevor sie antworten konnte. Die trockene Luft hatte längst begonnen, ihre Schleimhäute anzugreifen. »Wovon sprichst du?«
    »Vom Sieg über die Dämonen. Deswegen bist du doch hier.«
    Woher weiß er davon?
    War ihre Mission verraten worden? Von wem? Außer den-Tafelrittem selbst hatten doch nur die Bewohner des Châteaus davon gewusst.
    Und Merlin.
    Aber dieser Gedanke verbot sich von selbst.
    »Wer bist du? Hast du einen Namen?«
    Der Fremde schüttelte den Kopf. »Um gegen die Dämonen siegreich zu bleiben, musst du dich selbst besiegen, Uschi Peters.«
    Er kannte sogar ihren Namen.
    »Du bist nicht Robert Tendyke«, entgegnete sie, nur um irgendetwas zu sagen. Dabei war sie sich dessen nicht einmal wirklich sicher. Sie befand sich immer noch in der Hölle - war es nicht so? -, und der Robert Tendyke, den sie im Château Montagne angetroffen hatten und der sie auf diese Reise begleitet hatte, war so anders gewesen. Sie konnte es nicht in Worte fassen, aber Monica hätte bestimmt gewusst, was sie meinte.
    War der Mann, der sich als Tendyke ausgegeben hatte, wirklich ihr Geliebter?
    »Willst du die Schlacht bestehen oder nicht, Uschi Peters?«, fragte der Fremde ungeduldig.
    Sie nickte verwirrt. »Ja… natürlich.«
    »Gut. So sei es!«
    Sie spürte plötzlich ein Gewicht in ihrer rechten Hand. Als sie hinunter blickte, nahm sie den blitzenden Reflex einer Klinge wahr. Ein Schwert…
    Es war zweischneidig und besaß einen mit Edelsteinen besetzten Griff. Die Klinge war über einen Meter lang.
    »Du wolltest kämpfen, Uschi Peters. Also kämpfe!«
    Sie wirbelte herum und starrte die Gestalt, die den Ruf ausgestoßen hatte, wie ein Gespenst an. Die langen blonden Haare, die nur zu bekannte schlanke, weibliche Figur… Monica… ?
    Auch sie trug ein Langschwert in der Rechten und hielt den Blick starr auf Uschi geheftet.
    Aber das war nicht Monica. Ihre Schwester hätte sie sofort an deren Gedankenmuster erkannt. Sie spürte sie ja sogar über die Entfernungen von Zeiten und Dimensionen hinweg, konnte fühlen, dass sie am Leben war - selbst wenn jede andere Form der Kommunikation unmöglich war.
    Ihre Blicke irrten zwischen der falschen Monika und dem falschen Robert Tendyke hin und her. Was wurde hier gespielt?
    »Kämpfe!«, schnarrte der Fremde.
    »Ja, kämpfe!«, echote die falsche Monica Peters angriffslustig.
    Uschi Peters ließ das Schwert sinken. »Nein!«
    Da verwandelte sich Monicas Gesicht in eine abstoßende Fratze. Der Hals verlängerte sich, bis er dem einer Giraffe ähnelte. Lange Zähne in einem geifernden Maul stießen auf Uschi herab.
    Deren Überlebensinstinkt übernahm die Kontrolle. Sie warf sich zur Seite und schlug noch im Fallen zu. Das Schwert durchschnitt den Hals des Monstrums knapp hinter dem Schädelansatz. Schwarzes Blut schoss einer Fontäne gleich aus der Schlagader, und der Kopf der Bestie fiel zu Boden.
    »Gut so!«, rief der Fremde und nickte anerkennend. »Ich sehe, du lernst dazu. Aber es ist noch nicht vorbei. Ich will sehen, ob du noch mehr lernen kannst.«
    Sein Blick richtete sich auf einen Punkt hinter ihr. Einer Ahnung folgend drehte sie sich um und erblickte - die Ritter der Tafelrunde. Sie standen in dem magischen Bannkreis mit dem Sigill Stygias in der Mitte. Sie waren alle da: Zamorra, Nicole, Robert, Ted, Monica, Julian, Gryf, Teri, Pater Aurelian, Reek Norr, Fenrir und sogar - sie selbst!
    Uschi Peters fühlte, wie ein verhängnisvolles Schwindelgefühl ihr Rückenmark herauf kroch und ihr Gehirn außer Gefecht zu setzen

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