Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
Vom Netzwerk:
drohte. Das ist nur ein Trugbild!
    Es musste so sein, auch wenn der optische Eindruck täuschend echt war. Die zwölf Tafelritter starrten sie bewegungslos an. Uschi versuchte Spuren ihrer Gedankenmuster wahrzunehmen. Wenn zumindest Monica echt war, hätte es ihr ein Leichtes sein müssen, ihre telepathischen Fähigkeiten anzuwenden.
    Aber da war - nichts…
    In diesem Augenblick stürmten die Tafelritter vor. Nicole Duval hob den Laserblaster, Ted Ewigk aktivierte den Machtkristall… Uschi begriff, das ihr nur Bruchteile von Sekunden blieben, um dem Tod zu entgehen.
    Wenn die Ritter nicht echt sind, sind es ihre Waffen auch nicht…
    Doch die Vernunft fand kein Gehör mehr. Mit erhobenem Schwert erwartete sie die Gestalten, die sich - bis auf ihr Ebenbild - urplötzlich in grässliche Dämonen verwandelten. Messerscharfe Zähne schnappten nach ihr, Klauen zischten durch die Luft. Uschi bewegte sich mit einer Schnelligkeit und Gewandtheit, die sie sich niemals zugetraut hätte. Wie eine geschulte Schwertkämpferin.
    Die Dämonen hatten keine Chance. Einer nach dem anderen hauchte sein Leben aus, bis nur noch ihre Doppelgängerin vor ihr stand.
    »Stirb, du verdammtes Trugbild!«, zischte Uschi und hob das Schwert.
    Da aber geschah etwas Seltsames. Ihr Spiegelbild teilte sich. Die Gliedmaßen machten sich selbständig, krochen vom Körper fort… und teilten sich abermals. Die falsche Uschi Peters vermehrte sich!
    »Hierher!«, rief eine Stimme hinter ihr. Es war der Fremde, der Robert Tendyke ähnelte. Er hielt einen schwarzen Rappen am Zügel, aus dessen Nüstern rote Atemwolken strömten. »Spring auf und flieh!«
    Ich soll fliehen? Aber warum denn?
    Hatte sie die Dämonen nicht soeben glanzvoll besiegt? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Spiegelbilder ihr mehr anhaben konnten als die falsche Tafelrunde.
    »Flieh!«, wiederholte »Robert Tendyke« eindringlich, und sein Ruf wurde untermalt von einem Grollen und Donnern, das wie der Vorbote eines Unwetters durch die Wüstenlandschaft rollte. Es kam aus den Mündern der Spiegelbild-Uschis, die sich abermals verwandelten. Ihre Gliedmaßen verformten sich, ihre Zähne und Klauen wuchsen.
    Gegen diese Übermacht kam sie nicht an. Uschi Peters sprang auf den Hengst und gab ihm die Zügel frei. Der schwarze Rappen spannte seine Muskeln und machte einen Satz vorwärts, dass sie fast aus dem Sattel gerissen wurde. Dann jagte er davon.
    »Du musst schneller reiten, sonst holen sie dich ein!«
    Sie fragte nicht, wieso sie die Stimme des Fremden noch immer hören konnte, obgleich er bereits weit hinter ihr zurückgeblieben war. Mit Schrecken erkannte sie die Dämonenhorde hinter sich. Die Bestien waren ebenfalls beritten, und sie kamen ihr mit jeder Sekunde näher.
    Sie holte das Letzte aus ihrem Rapphengst heraus. Der Schaum troff von seinem Maul, während er über die weite Ebene raste. Die Sandwüste verwandelte sich in eine Tundra, dann in ein dschungelartiges Gelände, das von mehreren Trampelpfaden durchzogen war. Dornige Ranken schlugen nach Uschi, und sie bemerkte voller Verwunderung die metallische Rüstung, die ihren Leib schützte. Wann hatte sie die angelegt?
    Eine Ewigkeit raste sie dahin, während das Heulen und Kreischen der Dämonen hinter ihr immer lauter wurde. Dann teilten sich die Baumreihen vor ihr, und sie erreichte eine weite, offene Ebene, die von langgestreckten Hügeln durchzogen war.
    Auf dem Gipfel eines Hügels erblickte sie eine Gestalt.
    Noch ein Dämon.
    Sie wollte ihm ausweichen, aber es war wie verhext. Wie oft sie das Pferd auch zur Seite lenkte, sie ritt immer wieder geradewegs auf ihn zu. Schließlich gab sie es auf und packte ihr Schwert fester. Sie würde ihn einfach umreiten. Ihm den Kopf abschlagen. Ihn vernichten!
    Die Meute hinter ihr war jetzt bis auf ein paar Meter heran.
    Da endlich hatte sie den Dämon erreicht. Neben ihm stand - Uschi wunderte sich über nichts mehr - der Fremde, der Robert Tendyke ähnlich sah.
    Aber diesmal war es der Dämon, dem er zu Hilfe kam. Uschi sah, wie er ihm ebenfalls ein Schwert überreichte, und hörte die Worte: »Du brauchst nur den Anführer zu töten. Wenn er stirbt, vergehen seine Schergen mit ihm…«
    Er tut so, als ob ich der Anführer der Meute sei… Dabei sind sie doch hinter mir her!
    Sie begriff, dass an diesem Ort die Entscheidung fällen musste. Sie konnte dieses Spiel nicht ewig weiter spielen. Ohne sich um die Meute hinter ihr zu kümmern, sprang sie vom Pferd und zog

Weitere Kostenlose Bücher