0781 - Unternehmen Höllensturm
Asche zu legen, aber mit den gedanklichen Befehlen, gezielt und gleichzeitig Feuerbälle auf mehrere hundert Dämonen herabregnen zu lassen, war sein Besitzer hoffnungslos überfordert. Auch das Amulett stieß an seine Grenzen. Es schien, als würden die Reihen der Schwarzblütigen immer stärker werden.
»Sie wittern ihre Chance!«, rief Tendyke und schaffte es kaum, das Inferno aus Todesschreien und zischenden Amulettblitzen zu übertönen. »Wenn sie uns diesmal erwischen, haben sie quasi reinen Tisch gemacht.«
»Genau wie wir«, knurrte Ted, der eine Wand aus blauer Dhyarra-Energie errichtete, die sie für einen Moment vor den Angreifern schützte. »So kommen wir nicht weiter!«
Zamorra schien von der drohenden Niederlage kaum beeindruckt. Es sieht fast so aus, als hätte er mit diesem Ergebnis gerechnet, dachte Ted.
»Julian!«, sagte Zamorra. »Du musst uns helfen.«
Ein Anflug spöttischen Triumphes erschien auf dem Gesicht des Träu-
mers, als wollte er sagen: Jetzt auf einmal, da du in Lebensgefahr schwebst, bin ich wieder gut genug für dich!
Aber ein warnender Blick seiner Mutter genügte, um ihn schweigen zu lassen.
»Was soll er tun? Er kann die Dämonen schließlich nicht fortzaubern.«
»Aber ich kann euch in den Thronsaal träumen «, sagte Julian. »Ich muss dazu kurzzeitig eine Traumwelt erschaffen, in die ich euch versetze. Dann verbinde ich diese Traumwelt mit dem Thronsaal und beende meinen Traum…«
»… und wir alle sterben!«, unkte Nicole.
»Nein. Vertraut mir. Ich werde euch im richtigen Moment wieder zurück in die Realität bringen.« Er blickte in die Runde und erntete Schweigen.
»Wir sollten es versuchen«, sagte Gryf schließlich. »Was haben wir schon für eine Wahl?«
»Wir könnten es mit dem zeitlosen Sprung versuchen«, sagte Teri.
Gryf schüttelte den Kopf. »Wir können die anderen nur nach und nach fortbringen, und je weniger Zurückbleiben, desto angreifbarer werden sie.«
Tendyke nickte. »Also gut. Dann werden wir Julians Weg wählen.«
»Allerdings müsst ihr mir helfen«, sagte Julian. »Ted muss die Schutzglocke so weit wie möglich ausdehnen und dann löschen.«
Monica blickte ihn verblüfft an. »Aber die Dämonen werden uns…«
»Sie werden keine Zeit bekommen, sich uns zu nähern. Aber die Dhyarra-Magie würde meinen Traum stören. Der Kristall muss deaktiviert werden. Auch das Amulett darf nicht dazwischen funken.«
»Das wird es nicht«, versicherte Zamorra.
Ted war sich da keineswegs so sicher. Zamorra tat, als würde er das Amulett vollständig beherrschen. Dabei wusste jeder, dass das nicht der Fall war. Was, wenn es im Augenblick des Übergangs selbsttätig die Dämonen attackierte…?
Aber Gryf hatte Recht. Sie hatten einfach keine Wahl.
***
Ted tat, wie ihm geheißen. Der Dhyarra-Schirm drängte die Angreifer zurück. Als er erlosch, kreischte die Dämonenmeute triumphierend auf und hetzte von allen Seiten auf sie zu.
»Jetzt!«, schrie Zamorra.
Und Julian gehorchte.
Sie fühlten sich auf einmal seltsam schwerelos. Es war tatsächlich wie in einem Traum. Dabei war die Welt, in die Julian sie entführte, nur ein vorübergehend geschaffenes Konstrukt. Es gab einen Boden, auf dem sie stehen konnten, es gab Luft zum Atmen, aber das war auch schon alles. Niemand hätte längere Zeit in dieser Sphäre überleben können.
Und kaum dass es begonnen hatte, war es auch schon wieder vorüber. Die Umgebung wechselte, die Traumblase zerplatzte, und die Ritter der Tafelrunde fanden sich in direkter Nähe des Eingangs zum Thronsaal wieder -nur wenige hundert Meter von der Stelle entfernt, an der sie eben noch gestanden hatten. Sie sahen, wie die Wogen der Dämonenhorde eben dort zusammenschlug. Wären sie jetzt noch dort gewesen…
Aber etwas stimmte nicht.
Wieso waren sie hier, an dieser Stelle?
»Was soll das, Julian?«, rief Ted, »wir sind am Tor… aber außerhalb des Thronsaals!«
Auf Julians Gesicht zeichnete sich Verwirrung ab. »Ich komme nicht durch«, flüsterte er. »Irgendetwas blockiert mich.«
Es dauerte eine Sekunde, bis Ted begriff. Wenn Julian es nicht schaffte, in den Thronsaal zu gelangen, bedeutete dies, dass ihre Mission gescheitert war! Der letzte Weg hatte sich buchstäblich als Sackgasse erwiesen.
Jetzt bemerkten auch die Dämonenhorden, dass ihre Gegner die Position gewechselt hatten. Ein paar Schwarzblütige drehten sich um und erblickten die Tafelritter vor dem Tor. Wildes Geschrei erhob sich.
»Jetzt gnade
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