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0782 - Die Bucht der blauen Geier

Titel: 0782 - Die Bucht der blauen Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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später hörten wir das schmetternde Krachen, von dem die Blitzentladungen begleitet gewesen waren.
    Die Feyerdaler schienen es überhaupt nicht wahrzunehmen.
    Sie kamen Schritt um Schritt näher, und nur das Glitzern ihrer Augen verriet, daß es sich bei ihnen nicht um Puppen, sondern um Lebewesen handelte.
    Auch die Feyerdaler hinter uns hatten sich in Bewegung gesetzt, so daß uns weiter nichts übrigblieb, als bis zur Mitte des Platzes weiterzugehen, bis wir an die Umrandung des Zierbrunnens stießen, der hier wie in der Nachbarsiedlung den Mittelpunkt des Platzes kennzeichnete.
    Einer Eingebung folgend, zog ich meinen Handscheinwerfer aus der Magnethalterung des Gürtels, schaltete ihn ein und leuchtete in die Brunnenröhre.
    Ein Zierbrunnen muß nicht unbedingt Wasser enthalten, dennoch war ich überrascht, daß die Brunnenröhre leer und trocken war. Noch mehr überraschte es mich allerdings, daß sie bis in eine Tiefe von zirka neun Metern reichte.
    Der Lichtkegel glitt über die Wände und den Grund des Schachtes. Die Wände waren aus grob behauenen Steinen gemauert, die starke Verwitterungsspuren aufwiesen.
    Wahrscheinlich war der Brunnen viel früher als die derzeitige Wohnanlage gebaut worden, vielleicht im Zentrum einer früheren, primitiven Wohnanlage, die einst hier gestanden hatte.
    Dort, wo die Wandung auf den schuttbedeckten Grund des Brunnens stieß, entdeckte ich zwei halb vom Rost zerfressene Eisengitter. Das bestätigte meine Vermutung, daß der Brunnen das Werk einer primitiven Zivilisation war.
    „Wir müssen hinunter", sagte ich zu meinem Gefährten. „Die Gitter dürften sich aufbrechen lassen, und wahrscheinlich liegen hinter ihnen Hohlräume oder Stollen, in denen wir uns eine Zeitlang verbergen können."
    „Aber dann säßen wir endgültig in der Falle", entgegnete Sagullia.
    „Sitzen wir hier oben etwa nicht in einer Falle?" erwiderte ich.
    „Dort unten holen wir wenigstens etwas Aufschub heraus, und jeder Aufschub kann rettend sein, wenn man ihn sinnvoll nutzt."
    Sagullia musterte den Kreis der Feyerdaler, der nur noch etwa hundert Meter von uns entfernt und bereits dreifach gestaffelt war, dann nickte er.
    „Sie zuerst!" sagte ich. „Aber halten Sie sich gut fest!"
    Schweigend schwang Sagullia sich über die Ummauerung, tastete mit den Füßen nach einem Halt. Im nächsten Wetterleuchten sah ich sein blasses, entschlossen wirkendes Gesicht. Als sich in das folgende Donnern ein anderes Geräusch mischte, sah ich mich wieder nach den Feyerdalern um.
    Die Front der Wahnsinnigen rückte schneller vor, und einige Feyerdaler stimmten ein wütendes Geheul an, das von den anderen aufgegriffen wurde.
    Sie hatten gesehen, daß wir durch den Brunnen fliehen wollten!
    Ein Stein traf mich hart gegen die Rippen. Ihn hatte ich nicht kommen sehen, da es fast dunkel war. Weitere Steine prallten gegen die Ummauerung des Brunnens.
    Ich schaltete meinen Handscheinwerfer aus und schob ihn in die Magnethalterung zurück. Ein Stein traf meine linke Schulter.
    Ich schrie vor Schmerz auf, dann preßte ich die Lippen zusammen und schwang mich ebenfalls über den Brunnenrand.
    Das Geschrei der wahnsinnigen Feyerdaler war ohrenbetäubend geworden und hallte von den Wänden der Gebäude wider.
    Ein weiterer Stein flog haarscharf an meiner linken Schläfe vorbei, dann befand ich mich unterhalb des Brunnenrandniveaus.
    Ohne Rücksicht auf eventuelle Abschürfungen und blaue Flecke rutschte ich abwärts, mit den Händen und Füßen nach Halt tastend.
    Von unten drang ein Knirschen an meine Ohren, gefolgt von mehreren dumpfen Schlägen und einem Splittern.
    „Ein Gitter ist offen!" rief Sagullia. Sein Handscheinwerfer flammte auf. „Ein Gang, Perry!"
    Als ein Hagel von Steinen und Knüppeln in die Brunnenröhre prasselte, ließ ich mich die letzten Meter einfach fallen. Sagullia war bereits in den Gang gekrochen.
    Er packte mich und zog mich hinein. Dadurch rettete er mir vermutlich das Leben, denn kaum war ich im Gang, als dort, wo ich eben noch gestanden hatte, ein kopfgroßer Stein aufschlug.
    Ich holte tief Luft. „Weiter!" sagte ich.
    Sagullia begriff. Wenn die Feyerdaler uns in den Brunnen folgten, kam es zu einem Wettlauf, den wir -wenn überhaupt - nur gewinnen konnten, wenn wir einen möglichst großen Vorsprung herausholten.
    Plötzlich wurde der Brunnenschacht bis in den letzten Winkel in gleißende weiße Helligkeit getaucht - und fast im gleichen Augenblick kam der Schall eines Donnerschlags an,

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