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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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in sein Bewusstsein. Er riss die Augen wieder auf, als ihn eine Serie von Blitzschlägen aus Merlins Stern traf.
    Wieder und wieder griff Zamorra jetzt an, warf seinen Gegner zu Boden und gönnte ihm keine Ruhepause. Aurelian spürte, wie das Leben aus ihm wich. Noch einmal versuchte er sich zu wehren, aber vergeblich.
    »Du bist ein einfältiger Narr«, sagte Zamorra, der über ihm stand. »Hast du wirklich gedacht, ich gäbe dir deine Macht zurück?«
    »Was hast du mit dem Schild gemacht?«, flüsterte Aurelian schwach.
    Zamorra lachte. Mit einem Ruck öffnete er sein Hemd.
    Und offenbarte einen zweiten Brustschild von Saro-esh-dhyn.
    »Unmöglich«, keuchte der Pater. »Ein… Duplikat.«
    »Ich habe es deinem Gegenpart in meiner Welt abgenommen. Er hatte keine Verwendung mehr dafür, er ist nämlich tot. So wiederholt sich die Geschichte. Ich habe ihn getötet, so wie dich auch gleich töten werde.«
    Schlagartig begriff Aurelian. Sein Schild konnte gar nicht mehr funktionieren. Es war wie mit den Amuletten der beiden Zamorras. Sobald sich beide in der selben Welt aufhielten, versagten sie den Dienst. Deshalb also spürte er keine Verbindung zu seinem Schild.
    Zamorra erhob die Stimme, damit seine Anhänger ihn hören konnten. »Siehst du ein, dass ich dich besiegt habe, alter Freund?«
    Mit letzter Kraft schüttelte Aurelian den Kopf. »Du kannst mich… nicht besiegen. Wohin… ich jetzt… gehe, wirst du… niemals gelangen.«
    Wütend heulte Zamorra auf. Selbst jetzt gab der verdammte Priester nicht auf. Wieso konnte er seine Niederlage nicht eingestehen? Er brachte Zamorra um seinen Triumph.
    Wie von Sinnen ging er mit dem Amulett gegen den Priester vor. Er wütete noch, als Aurelian längst tot war. Dann nahm er seinen Brustschild ab und schleuderte ihn zu Boden.
    »Zerstört ihn!«, trieb er eine Gruppe von Dämonendienern an. »Zerstört sie beide!«
    Sofort wurde sein Befehl in die Tat umgesetzt. Mit schweren Steinen zertrümmerten die Diener die beiden Brustschilde von Saro-esh-dhyn und deformierten sie bis zur Unkenntlichkeit.
    Zamorra straffte seine Gestalt. Trotz allem hatte er gesiegt. Dann hatte der Priester eben bis zur letzten Sekunde seinen Sieg geleugnet! Na und das änderte nichts an den Tatsachen.
    Er kehrte in seine Loge zurück und befahl den Dienern, den Druiden Gryf ap Llandiysgryf aus seinem Verlies zu holen und in die Arena zu führen.
    »Für ihn«, versprach er dem Publikum vollmundig, »habe ich mir eine ganz besondere Todesart ausgedacht.«
    ***
    »Du wirst diese Farce augenblicklich beenden!«
    Die Worte ließen Zamorra zusammenzucken. Er war von Gryfs unfreiwilligem Einmarsch in die Arena so abgelenkt, dass er gar nicht bemerkte, was in seinem Rücken geschah.
    »Lucifuge Rofocale«, zischte MacFool.
    Wie aus dem Nichts stand der Ministerpräsident hinter Zamorra. Widerwillen gegen den neuen Fürsten zeichnete sich in seinen Zügen ab. Seine Körpersprache drückte aus, was er von dem Veranstalter der Spiele hielt.
    »Die Kämpfe abbrechen? Ich denke nicht daran.« Zamorra deutete in die Runde. »Das Publikum amüsiert sich prächtig. Allein du missgönnst mir meinen Erfolg.«
    »Ein wahrhaft großartiger Erfolg.« Lucifuge Rofocales lautstarke Antwort troff vor Sarkasmus. »Du machst dich lächerlich mit deinem Misserfolg.«
    »Was willst du damit sagen? Sieh doch hin. Zwei unserer Feinde sind tot.«
    »Doch zu welchem Preis? Beim ersten Kampf musstest du dieses Drachenbiest einsetzen, weil du sonst unterlegen wärst.«
    Der Ministerpräsident holte aus und trat MacFool mit voller Wucht gegen die Schnauze. Der Drache heulte schmerzerfüllt auf. Er schnappte nach dem Erzdämon, wagte aber nicht, ihn zu verletzen. Fauchend und Feuer speiend zog er sich zurück, um nicht noch einen weiteren Tritt abzubekommen.
    »Was erlaubst du dir?«, brauste Zamorra auf. Dieser arrogante Kerl machte ihn lächerlich, schließlich bekam das versammelte Publikum mit, was in seiner Loge geschah.
    »Was ich mir erlaube? Was erlaubst du dir? Beim zweiten Kampf wurde Pluton getötet, ein verdienter Kämpfer aus unseren Reihen. Was soll in den nächsten Kämpfen noch geschehen, dass du endlich zur Vernunft kommst?«
    Zamorra beobachtete Gryf, der unschlüssig zu seinen Füßen abwartete. Er dachte nicht daran, sich seine Inszenierung von dem hochnäsigen Ministerpräsidenten kaputtmachen zu lassen. Es wurde Zeit, dass den endlich mal jemand in seine Schranken wies. Doch das musste mit Vorsicht geschehen

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