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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Zamorra dann hier eindringen?«
    Schließlich war Château Montagne vollständig von einer weißmagischen Abschirmung umgeben, die jedem Dämonen oder schwarzmagischen Menschen den Zutritt verwehrte.
    »Weil die M-Abwehr im Moment nicht funktioniert«, warf der Jungdrache ein. »Ich habe es erst vor ein paar Stunden entdeckt. Die magischen Zeichen waren verwischt.«
    »Ich war eben dabei, sie zu erneuern, als Sie ankamen, Sir«, fügte der Butler entschuldigend hinzu. »Wir wissen nicht, wer die Zeichen verwischt hat. Möglicherweise war es einfach nur das Wetter, oder Kinder haben sich einen Streich erlaubt.«
    Tendyke nickte. Das war natürlich möglich. »Trotzdem sollten Sie sie so schnell wie möglich wieder in Ordnung bringen, William. Bevor noch mehr passiert. Besonders jetzt ist es wichtig, Château Montagne zu schützen.«
    »Was sollen wir denn jetzt unternehmen?«, fragte Lady Patricia.
    Die Frage stellte sich Robert Tendyke ebenfalls. Er konnte nicht so einfach in die Spiegelwelt gelangen. Zudem hatte er keine Ahnung, wo er mit der Suche nach Zamorra und Nicole beginnen sollte. Vielleicht im Château der Spiegelwelt? Das war eine Möglichkeit, aber es gab tausend andere.
    Wenn die Freunde überhaupt noch am Leben waren. Er durfte sich gar nicht vorstellen, dass womöglich noch Schlimmeres geschehen war.
    »Asmodis«, bemerkte Fooly blinzelnd. »Ich glaube, da kann nur noch Asmodis helfen.«
    Tendyke gab eine unwillige Entgegnung von sich. Er war für jede Idee dankbar, aber dabei musste es sich nicht ausgerechnet um seinen Vater handeln.
    »Es muss eine andere Hilfe geben als meinen Erzeuger.«
    »Kennst du eine? Dann lass hören«, plapperte Fooly unbeeindruckt. »Mir fällt jedenfalls nichts ein.«
    Was bei dem tollpatschigen Jungdrachen zwar nichts Ungewöhnliches war, aber Tendyke gestand sich ein, dass auch er selbst keine Idee hatte. Trotzdem ging ihm die Vorstellung, mit dem einstigen Fürsten der Finsternis zu paktieren, gegen den Strich.
    »Es ist nicht gesagt, dass mein Erzeuger uns hilft. Wir kennen doch seine Schwankungen. Mal steht er auf der Seite der Guten, dann wieder nicht. Man weiß nie, was er gerade im Schilde führt.«
    »Wir werden es schon herausfinden.« Fooly gähnte vernehmlich und rollte sich auf den Bauch. »Außerdem ist mir langweilig. Wenn doch nur Fenrir hier wäre!«
    »Ich sehe auch keine andere Wahl, als uns an Assi zu wenden«, bekräftigte Lady Patricia. »Er verfügt über die Macht, uns zu helfen. Wenn wir Zamorra und Nicole beistehen wollen, müssen wir persönliche Dinge hinten an stellen.«
    Tendyke verstand den dezenten Wink. Natürlich hatte sie Recht. Er hätte jede andere Lösung zwar bevorzugt, gab aber seinen Widerstand auf. »Ich rufe ihn an. Mal hören, was er zu unserem Vorschlag meint.«
    ***
    Zunächst war da nur ein genervtes Knurren.
    Asmodis fühlte sich durch den Anruf gestört. »Ich versuche gemeinsam mit Sara Moon, für Merlin einen Übergang nach Avalon zu finden. Er hat alles vergessen und schafft es nicht mehr allein, dorthin zu gelangen.«
    Die-Verbindung stand über den Telefonchip in Asmodis’ neuer Handprothese, die Artimus vanZant von Tendyke Industries entworfen hatte.
    Dass ausgerechnet Assi Merlins Tochter half, war nicht verwunderlich. Schließlich war er Merlins Dunkler Bruder.
    »Ist keine Besserung von Merlins Zustand in Sicht?«
    »Im Gegenteil, seine Senilität schreitet immer weiter voran. Er selbst will das natürlich nicht einsehen. Dabei erkennt er zuweilen seine eigene Tochter nicht mehr.«
    »Ich verstehe.«
    »Sicher, aber darum geht es nicht«, wehrte Asmodis barsch ab. »Wenn es nicht zwingend notwendig wäre, wärest du der Letzte, der mich anruft.«
    Robert Tendyke überging die Zurechtweisung und schilderte seinem Vater die Lage.
    »Ihr braucht also wieder einmal meine Hilfe«, folgerte der Erzdämon. Einige Sekunden herrschte Stille. Er schien mit sich zu ringen.
    »Wo bist du?«, fragte er endlich.
    »Im Château Montagne.«
    »Du erwartest, dass ich dorthin komme? Du weißt, dass ich den weißmagischen Schutzwall nur unter größter Kraftanstrengung überwinden kann.«
    Es war Robert Tendyke nicht Recht, die Information preiszugeben, aber ihm blieb keine andere Wahl. »Diesmal wirst du keine Schwierigkeiten haben. Die Abschirmung funktioniert zurzeit nicht.«
    »Also gut«, war Asmodis einverstanden. »Ihr könnt mich umgehend erwarten.«
    ***
    »Eigentlich ist meine Zeit begrenzt«, waren seine ersten Worte.

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