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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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den anderen Rittern zurück.
    Verbissen verteidigten sich seine Mutter Uschi und deren Zwillingsschwester Monica, Ted Ewigk und der Sauroide Reek Norr gegen die Übermacht. Etwas abseits war Pater Aurelian in den Kampf mit einem doppelt so großen Dämon verwickelt.
    Reek Norrs überragenden Para-Kräfte schienen nicht zu wirken. Das lag wohl nicht allein daran, dass er die entsprechenden Zauberformeln nicht kannte, weil er sich nie damit beschäftigt, sondern eher auf Technik gesetzt hatte. Ansonsten hätte der Sauroide fast im Alleingang mit der Höllenhorde aufräumen können. Aber darüber hinaus schien er wie halb betäubt zu sein. Etwas Unfassbares blockierte ihn.
    Julian hielt zwei schwere Steine in den Händen. Er holte aus und schleuderte einen davon einem niederen Kriecher entgegen, der sich ihm in den Weg stellte. Er traf den echsenhaften Kopf der Kreatur und brachte sie ins Wanken.
    Sofort setzte eine andere nach.
    Mit einem weiten Satz brachte sich Julian Peters an ihr vorbei. Er warf einen kurzen Blick zum Eingang hinüber, aber dort war kein Durchkommen. Das Höllengezücht wusste genau, dass dort die einzige Fluchtmöglichkeit für sein Feinde bestand, deshalb sicherte es ihn besonders gut.
    »Wir müssen hier aus!«, schrie er durch den Lärm zurück. Mit weiten Sätzen erreichte er die Gruppe der Ritter und wandte sich an die beiden Druiden. »Ihr müsst uns teleportieren!«
    Gryf schüttelte seinen blonden Schopf. »Haben wir bereits versucht. Wir bekommen den zeitlosen Sprung nicht hin. Die Kämpfe haben uns zu sehr geschwächt. Wir müssen erst etwas ausruhen, um neue Kraft zu tanken.«
    Aber genau dafür blieb keine Zeit.
    In der Gewissheit, dass ihre Beute nicht entkommen konnte, drangen die Geschöpfe der Hölle von allen Seiten gegen die Ritter vor. Die Mitglieder der Tafelrunde verteidigten sich nach Kräften, aber Zamorras Unterstützung fehlte ihnen.
    Besonders die seines Amuletts.
    »Dann muss ich etwas unternehmen«, stieß Julian Peters hervor. Er drückte sich in eine Nische und schloss die Augen.
    Nur seine spezielle Magie konnte jetzt noch helfen. Bilder entstanden in seinen Gedanken, die sich allmählich zusammenfügten, um zu einer anderen Welt zu werden.
    Zu einer Traumwelt.
    Er konnte sie nach seinen Vorstellungen erschaffen und in die wirkliche Welt projizieren. Für jeden, der sich darin aufhielt, war eine Traumwelt so real wie die tatsächliche.
    So musste dem Gegner doch beizukommen sein!
    Julians Gedanken verließen diese Welt. Die geistige Anstrengung ließ ihn die Kämpfe vergessen und nur noch an seine keimende Schöpfung denken. Er war jetzt hilflos und konnte sich gegen einen Angriff nicht wehren, aber dieses Risiko musste er in Kauf nehmen.
    Doch die Traumwelt widersetzte sich ihm.
    In dem Chaos ließ sich sein Vorhaben nicht so einfach in die Tat Umsetzen. Der Kampflärm drang in seine Gedanken und verwehte die Bilder. Die Traumwelt, die drauf und dran war, Gestalt anzunehmen, fiel wieder in sich zusammen. Julian unternahm einen neuen Anlauf, aber es gelang ihm nicht, sich zu konzentrieren. Zumindest ein paar Augenblicke der Ruhe waren nötig, aber mit Ruhe sah es schlecht aus.
    Sein Gesicht verzerrte sich zu einer gequälten Maske, die bleich war von der Anstrengung. Seine Bemühungen verlangten ihm so viel ab, dass er für Sekunden tatsächlich die Wirklichkeit vergaß.
    Und die Gefahr, in der sie alle schwebten.
    So bemerkte er auch nicht den drohenden Schatten, der über ihm emporwuchs.
    ***
    Das markerschütternde Gebrüll legte sich auf Aurelian wie ein schweres Tuch. Es wurde begleitet von stinkendem Pestatem, der wie körperlich nach ihm griff.
    Doch der Pater wich keine Handbreit zurück. Er stand regungslos wie eine Statue, als sich sein Gegner auf ihn warf. In den großen schwarzen Augen der Bestie funkelte es tückisch, als sie das Maul aufriss und ihre Reißzähne sehen ließ.
    Plötzlich stieß sie nach vorn. Mit stählernen Kiefern schnappte sie zu, um Aurelians Schädel zu zermalmen.
    Doch sie unterschätzte ihre vermeintliche Beute.
    Das Krachen der Zahnreihen ging im ringsum herrschenden Chaos unter, begleitet von wütendem Grollen. Denn ansatzlos wich Aurelian aus, duckte sich unter der Attacke und wich zur Seite aus. Die mächtigen Pranken der Höllenbrut fuhren durch die Luft, suchten nach dem drahtigen, hageren Mann.
    »Glaubst du, es mit einem wehrlosen Opfer zu tun zu haben?«, flüsterte Aurelian. Er führte die Hände in Brusthöhe, ohne

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