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0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Bruder!«, zischte er ungehalten. »Und Robert, dein Sohn…«
    Wenigstens erkennt er uns dieses Mal, dachte Asmodis.
    Merlin Ambrosius sah seinen Bruder aus geröteten Augen an. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. Dann blickte er langsam und wie sezierend auf Asmodis’ rechte Hand. Dabei versuchte er einige Male vergebens zu reden, doch kein verständliches Wort entrang sich seiner Kehle. Er blickte Tendyke an, als könne der ihm das Rätsel lösen, das ihn beschäftigte.
    »Was ist los, Merlin?«, fragte Tendyke, doch der Magier antwortete nicht.
    Schließlich fragte er mit heiserer Stimme: »Was ist mit deiner Hand passiert, Asmodis? Sie ist so normal! Als ich dich das letzte Mal sah, hattest du einen Stumpf anstelle der Hand.«
    Der ehemalige Fürst der Finsternis atmete tief ein und aus. Was Merlin sagte, stimmte. Vor vielen Jahren hatte Nicole Duval Asmodis die rechte Hand auf der Welt Ash’Cant abgeschlagen. Daraufhin fertigte der Erzmagier Amun-Re eine künstliche Hand für Asmodis an. Diese Prothese wurde vor einigen Monaten durch Überreste des Ju-Ju-Stabes zerstört. Und vor wenigen Tagen hatte er von den Tendyke Industries, der Firma seines Sohnes, eine neue künstliche Hand erhalten. [1] [2]
    »Roberto half mir dabei«, sagte Asmodis kurz angebunden. Die ganze Geschichte konnte er später auch noch erzählen.
    »Was sucht ihr hier?« Merlin starrte beide Männer fast schon hasserfüllt an. »Wollt ihr mich schon wieder herumkommandieren? Wollt ihr mich wieder so… bemuttern?«
    »Was soll das, Myrddhin?« Asmodis kniff die Augen zusammen. Seine Brauen schienen dabei ein Eigenleben zu führen. »Wir sind hier, weil wir dir helfen wollen!«
    Der Zauberer ballte die Hände zu Fäusten. »Ach, helfen wollt ihr? Oder wollt ihr wieder einmal alles sabotieren?«
    »Was redest du da, Myrddhin Emrys?«, ereiferte sich Robert Tendyke. »Mein… Erzeuger hat Recht. Wir sind wirklich nur hier, um dir Hilfe zu leisten.«
    Asmodis atmete tief ein und aus. Er wusste, dass sein Sohn nie im Leben Vater zu ihm sagen würde, aber manchmal versetzte es ihm einen kleinen Stich, wenn er nur als Erzeuger bezeichnet wurde.
    Merlin verschränkte die Arme vor der Brust. »Selbst wenn ihr mich bei meinem wälischen Namen nennt, glaube ich euch nicht.«
    Asmodis schloss kurz die Augen. Er wollte sich nicht provozieren lassen.
    Merlin breitete die Arme aus. Im ersten Augenblick sah es aus, als wolle er seine Besucher umarmen. Doch Asmodis kannte seinen Bruder lange genug.
    »Pass auf, Roberto!«, zischte er. Tendyke hatte längst schon bemerkt, dass der Alte etwas vorhatte. Ohne gewisse Vorahnungen wäre er nie über fünfhundert Jahre alt geworden.
    Blauweiße Elmsfeuer krochen über Merlins Arme, bis sie die Fingerspitzen erreichten. Dort bündelten sie sich und sprangen in Richtung Asmodis und Tendyke. Doch der Erzdämon hatte schon längst reagiert. Auch er beherrschte die Magie, und so schuf er Kraft eines Gedankens eine grünlich leuchtende, trennende Energiewand zwischen sich und seinem Sohn auf der einen und Merlin auf der anderen Seite.
    »Bist du verrückt geworden, Bruder?«, schrie Asmodis. Doch Merlin antwortete ihm nicht.
    Die Feuerzungen leckten über die Energiewand, ohne Schaden anzurichten. Der Sternenfalke schrie empört auf, als er sah, was sein Meister anrichtete. Doch er wagte nicht, gegen ihn anzugehen. Da er nicht wusste, wie er reagieren sollte, erhob er sich höher in die Luft und flog davon.
    »Machen wir dem ein Ende«, knurrte Asmodis. Er hob beide Hände und sandte seinem Bruder einen starken Energiestoß entgegen, der diesen von den Beinen riss. Sowohl die Feuerzungen als auch die Energiewand erloschen.
    Im nächsten Augenblick stand er neben Merlin.
    »Nur zu!«, schnappte dieser. »Bring mich doch um, wie du mich schon einmal an genau diesem Ort umgebracht hast.« [3]
    »Du bist ein Narr«, entgegnete Asmodis, während Tendyke Merlin wieder auf die Beine half.
    In diesem Augenblick materialisierte eine attraktive junge Frau mit silberfarbenem Haar vor ihnen.
    »Gwinnis!«, stieß Merlin hervor. »Oder bist du Eva?« Dann schüttelte er traurig den Kopf. »Ach nein, Sara, meine andere Tochter…«
    Sara Moon blickte Asmodis an. Beide hatten sich erst vor wenigen Stunden getrennt. Sie hatten gemeinsam versucht, einen Übergang nach Avalon zu finden. Dieses Vorhaben hatte er nach-Tendykes Kontaktaufnahme verschoben.
    Der Ex-Teufel winkte einige Male mit geöffneten Händen Richtung Boden.

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