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0784 - Der Seelenangler

0784 - Der Seelenangler

Titel: 0784 - Der Seelenangler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Welt lege ich dir zu Füßen, wenn du meine Gefährtin wirst. Verbünde dich mit mir. Ungeheure Macht, Unsterblichkeit, ewige Jugend und unermesslicher Reichtum, all deine Wünsche sollen erfüllt werden, wenn du auf diesem Thron Platz nimmst.«
    Ein goldener, mit Juwelen geschmückter Thron erschien aus dem Nichts. Ein goldener Mann saß darauf. Er hatte eine schwache Ähnlichkeit mit einem indischen Gott, wie ihn die Mythologie schilderte. Und er lächelte Nicole an.
    »Komm, nimm meine Hand. Das Universum gehört uns, Geliebte.«
    Nicole erbebte. Wuchtige Schläge hämmerten gegen die Badezimmertür, die Nicole abgesperrt hatte. Zamorra war sofort herbeigerast, als sein Amulett verschwand. Nur Nicole konnte es gerufen haben. Das bedeutete eine dämonische Attacke - oder eine neue Aktion des Anglers.
    Saranow erschien. Zamorra trat die Tür ein.
    Es wäre zu spät gewesen, hätte Nicole der Verlockung nachgegeben. Doch das tat sie nicht. Bei ihr hatte sich Abyss verkalkuliert. Sie sprach auf seinen Köder nicht an.
    Macht wollte sie nicht, Unsterblichkeit und ewige Jugend besaß sie, und ihr Reichtum war es, von Zamorra geliebt zu werden und ihn zu lieben.
    »Nein«, sagte sie. »Du Lügner, Betrüger und Mörder. Geh weg, weiche!«
    Sie rief eine Formel der Weißen Magie.
    »In den Abgrund mit dir, Satan. Mich versuchst du nicht.«
    Ein wütender Aufschrei ertönte aus der anderen Dimension. Nicole erhielt einen psychischen Schock, den sie jedoch verkraftete.
    »Ich bin nicht Satan«, hörte sie in ihrem Geist. »Ich bin ABYSS DER MÄCHTIGE. - Unterwirf dich mir!«
    »Nie.«
    »Dann stirb.«
    Doch es war jedenfalls für den Moment eine leere Drohung. Abyss konnte sie nicht auf der Stelle verwirklichen. Er zog seinen Köder zurück, die magische Verbindung wich. Die Attacke war fehlgeschlagen. Der MÄCHTIGE war kein Wesen, das sich aufregte und sich Temperamentsausbrüche leistete.
    Er dachte sachlich und kühl.
    Dann vernichte ich sie mit anderen Mitteln. Swetkin und die Schattenarmee müssen her. Und wenn ganz Moskau dabei in Trümmer fällt, Zamorra muss sterben.
    Als Erstes errichtete er eine magische Sphäre, die das Mietshaus, in dem Saranow wohnte, von der Umgebung abschloss. Die Hausbewohner wurden evakuiert. Einem Gedankenbefehl des MÄCHTIGEN gehorchend, verließen sie wie Zombies das Haus, gingen durch eine dunkle Wand und fanden sich außerhalb wieder.
    Das geschah nicht, weil der MÄCHTIGE barmherzig war, sondern weil ihm die unbeteiligten Menschen ganz einfach bei der kommenden Auseinandersetzung im Weg waren und ihn störten. Es reichte schon, wenn Dämonen sich einmischen würden - damit musste er rechnen - da mussten nicht auch noch diese Menschenwürmer wimmeln. Und vielleicht von den Dämonen für deren Zwecke gebraucht werden.
    Die Kombattanten waren am Platz, die Arena offen.
    Der Kampf fing an.
    ***
    Calderone verfolgte die Entwicklung. Er erkannte die magische Sphäre, konnte jedoch nicht hineinspionieren. Selbst in die Sphäre zu gehen, hatte er keine Lust. Ein MÄCHTIGER hatte sie erzeugt, jetzt erkannte er die Magie. Mit dem mochte er sich nicht anlegen, jedenfalls nicht persönlich, und er wusste, dass ein Bündnis mit diesem ihm nicht möglich war. Die MÄCHTIGEN wollten nicht nur über die Menschen, sondern auch über die Hölle herrschen.
    Doch Calderone hatte ja seinen Stoßtrupp - das höllische Duo mit den beiden Zerberussen. Das machte Sinn. Zamorra und Duval gegen den MÄCHTIGEN, und es mochte durchaus sein, dass Feuerbart und Buer die Reste zusammenkehren konnten.
    Oder alles und alle vernichten.
    Der Ministerpräsident der Hölle sendete seinen Kämpfern den Befehl: Geht in die magische Sphäre. Vernichtet alle, die ihr darin vorfindet. Bringt mir das Amulett.
    Er gab ihnen Hilfestellung, in die Sphäre einzudringen.
    Als Erstes sahen sie einen leuchtenden, in der Luft schwebenden Mann.
    ***
    Zamorra fand Nicole unversehrt vor. Er umarmte sie, und sie schilderte ihm, was sie erlebt hatte und wie Abyss sie ködern wollte.
    »Mit solch läppischen Mitteln kann er mich nicht herumbekommen«, sagte sie.
    »Gibt es denn nichts, was dich verlocken kann?« fragte Zamorra. »Was wäre dein größter Wunsch und dein Traum?«
    »Das, was ich schon habe. Das Leben mit dir, all die Abenteuer. Unsere Liebe. Der Kampf für das Gute.«
    Zamorra war tief bewegt. Tränen stiegen ihm in die Augen, obwohl er kein rührseliger Mensch war. Er küsste Nicole, umarmte sie abermals, damit sie nicht

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