Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Felsen. Von dort konnte er, ohne selbst gesehen zu werden, den Ausgang des Hauses beobachten.
    Er verbrachte die Zeit, indem er sich den Empfang ausmalte, der ihm zuteil werden würde, wenn er mit einer leibhaftigen Gottheit zum Felsen der Walisi zurückkehrte.
     
    *
     
    Vleeny hatte sehr unruhig geschlafen. Als das kleine Weckgerät summte, fühlte sie sich müde und zerschlagen. Sie badete nachlässig und bereitete sich ein knappes Frühstück zu, das sie lustlos verzehrte. Am vergangenen Abend hatte sie ein paar Proviantvorräte in ihre Kammer gebracht. Auf diese Weise vermied sie, den Männern zu begegnen, die im Vorderraum wohnten.
    Sie entriegelte die Tür und war fest entschlossen, auf ihrem Weg nach draußen den Vorderräum so schnell zu durchqueren, daß niemand Gelegenheit fand, sie anzusprechen. Aber noch auf der Schwelle stockte ihr Schritt. Der Raum war leer, die beiden zweistöckigen Kojen an den Wänden ebenso. Die Sonne war schon aufgegangen. Es war möglich, daß die Männer sich draußen im Freien befanden. Aber zumindest im Fall von Soncho Martiner, der die zweitletzte Nachtwache gehabt hatte und als Langschläfer bekannt war, war das merkwürdig.
    Aufgrund eines instinktiven Impulses kehrte Vleeny in ihre Kammer zurück und steckte den Blaster zu sich, den sie sonst auf Wache nicht trug, weil anerkanntermaßen sowieso nichts passieren .würde. Dann machte sie sich endgültig auf den Weg nach draußen. Die Sonne stand gerade so hoch, daß ihre Strahlen halbwegs bis auf den Grund des Talkessels herabreichten. Auf der Sohle des Kessels war es noch ziemlich kühl.
    „Yngdall...!" rief Vleeny.
    Es kam keine Antwort. Sie blickte zum Wrack der Korvette hinüber, aber auch dort war niemand zu sehen. Die Nachtwachen hielten sich gewöhnlich in einer Nische auf, die von zwei herabgestürzten Felsstücken gebildet wurde. Dort hielt sich die Wärme länger. Vleeny bewegte sich in Richtung der beiden Felsen. Unterwegs fielen ihr mehrere dunkle Flecken auf dem Boden auf. Sie waren von rostroter Farbe, und einen Augenblick lang hielt Vleeny sie für eingetrocknetes Blut. Sekunden später schalt sie sich selbst einen Narren.
    In der Nische war niemand. Vleeny wandte sich nach rechts, in Richtung der Korvette. Dabei mußte sie einem Trümmerhaufen ausweichen, der einst das Gebäude einer automatischen Meßstation gewesen war. Dadurch kam sie in unmittelbare Nähe der steil ansteigenden Felswand, die hier vielfach zerklüftet war.
    Früher, in weniger unglücklichen Tagen, hatte sich Vleeny hier im Klettern geübt.
    Der Angriff kam völlig überraschend und mit barbarischer Wildheit. Mit gellendem Schrei schoß hinter dem Trümmerhaufen eine Gestalt mit Fledermauskopf und grünschuppiger Haut hervor. Die Arme ausbreitend, ließ sie ein Paar dick geäderte Flughäute sehen. Vleeny war über den Anblick so entsetzt, daß sie mitten in der Bewegung erstarrte.
    Der Mucierer kam mit zwei, drei weiten Sprüngen blitzschnell auf sie zu. In der Rechten schwang er eine Art Keule. Als er zuschlug, erwachte Vleeny endlich aus ihrer Bewegungslosigkeit.
    Sie warf sich zur Seite. Die wild geschwungene Keule traf nicht ihren Schädel, sondern die rechte Schulter. Beißender, brennender Schmerz fuhr Vleeny durch die Seite. Sie wollte die Waffe hochreißen, aber die Muskeln des halb gelähmten Armes gehorchten ihr nicht mehr.
    Der Schuß fuhr drei Meter vor ihr fauchend in den felsigen Boden.
    Immerhin genügte das, um den Mucierer fürs erste in die Flucht zu treiben. Vleeny aber, über der sich die furchtbare Erkenntnis dessen, was in der vergangenen Nacht geschehen war, wie ein Wolkenbruch aus heiterem Himmel entlud, rannte auf der Suche nach Deckung an der Felswand entlang, als sei der Teufel hinter ihr her. Der Weg zurück zur Hütte war ihr versperrt. Dort irgendwo, hinter einem der Trümmerhaufen, war der Mucierer verschwunden.
    Sie war ihm nur überlegen, solange sie ihn vor sich hatte. Sie konnte es sich nicht leisten, daß er plötzlich in ihrem Rücken auftauchte. Zur Korvette hinauf konnte sie ebensowenig.
    Die schmale Behelfsrampe, die zur ausgebrannten Hangarschleuse hinaufführte, konnte nur langsam begangen werden. Mehr als genug Gelegenheit für den Mucierer, irgendwo aus dem Hinterhalt eine seiner Feuerlanzen abzuschießen.
    Blieb nur noch die Felswand. Vleeny schob den Blaster in den Gürtel. Der Schmerz im rechten Arm hatte nachgelassen.
    Sie griff zu und zog sich in eine jener Gesteinsfurchen hinauf, die wie

Weitere Kostenlose Bücher