0785 - Die erste Inkarnation
erinnerte sich des Zwischenfalls vom vergangenen Nachmittag. Er war offensichtlich nicht ohne Folgen für Alaska geblieben.
„Willst du das Grlko-Netz zurückhaben?" erkundigte er sich.
„Ich habe es gründlich untersucht, aber nichts Außergewöhnliches feststellen können."
Alaska deutete mit dem Lauf der Waffe auf den Sitzbalken.
„Wir verschwinden von hier!" ordnete er an.
Langurs Besorgnis wuchs.
„Mit der HÜPFER?" pfiff er.
„Ja, mit der HÜPFER. Es muß schnell gehen, damit niemand auf die Idee kommt, uns aufzuhalten."
Zögernd schritt Langur auf die Kontrollen zu.
Instinktiv begann er zu ahnen, daß die ganze Sache noch schlimmer war, als er bisher angenommen hatte. Saedelaeres Worte ließen vermuten, daß sich seine Handlungen gegen die Terra-Patrouille richteten.
„Ich glaube, du bist nicht mehr du selbst!" sagte Langur.
„Alaska, komm zu dir! Du weißt nicht, was du tust!"
„Kein Wort mehr!" Alaska machte ein paar Schritte rückwärts und blickte aus der Schleuse. „Es wird Zeit."
Der Extraterrestrier schob sich auf den Sitzbalken, und seine Greifklauen glitten über die Schaltungen.
Er überlegte, ob nicht eine Möglichkeit bestand, Alaska zu überlisten. Das wäre angesichts der Verfassung, in der der Terraner sich befand, ein großes Risiko gewesen. Langur konnte nicht beurteilen, ob Alaska den Verstand verloren hatte oder ob er unter dem Einfluß einer fremden Macht stand. In jedem Fall war er nicht mehr er selbst und aus diesem Grund für Langur schwer einzuschätzen.
Langur machte die Kuppel der HÜPFER transparent.
„Die Hangarschleuse!" stellte er erleichtert fest. „Sie ist noch geschlossen."
Alaska würde hinausgehen und sie öffnen müssen! überlegte er. In dieser Zeit konnte er alle Maßnahmen treffen, um die Pläne des Terraners zu vereiteln.
Tatsächlich schien der Zellaktivatorträger verunsichert.
Langur, der innerlich bereits triumphierte, sah sich jedoch gleich darauf in seinen Hoffnungen getäuscht.
„Wir steigen beide aus und öffnen die Schleuse!" entschied Alaska.
„Und wenn jemand kommt?"
„Wer sollte kommen? Sie schlafen alle!"
Langur hoffte sehnlichst, daß in den nächsten Minuten ein Mitglied der Terra-Patrouille im Hangar auftauchen würde. Alaska kletterte vor ihm hinaus, dabei blieb die Mündung der Waffe stets auf den Forscher gerichtet.
„Komm nicht auf die Idee, einen Signalpfiff abzugeben!" warnte Alaska.
Nebeneinander gingen sie durch die Halle bis zur Schleuse.
Während er mit einer Hand die Waffe hielt, betätigte Alaska mit der anderen den Öffnungsmechanismus des Hangars. Die Schleuse glitt auf, und Langur verwünschte die Tatsache, daß dies völlig lautlos geschah.
Langur beobachtete den Korridor, der tiefer in das „Vorgärtchen" hineinführte, aber dort blieb alles still. Niemand ahnte, daß sich im Hangar eine gefährliche Situation entwickelte.
Unwillkürlich ging Langur langsamer.
„Worauf wartest du?" reagierte Alaska sofort. „Nur keine Tricks, Douc!"
Im Rahmen dessen, was Alaska vorhatte, schien er durchaus vernünftig zu sein. Trotzdem spürte der Forscher, daß mit seinem Freund eine Veränderung vorgegangen war. Alaska wirkte fremdartig.
Als sie sich wieder im Kommandoraum der HÜPFER befanden, wußte Langur, daß er seine letzte Chance verspielt hatte. Nun besaß er keine andere Wahl, als auch die nächsten Befehle Saedelaeres zu befolgen.
„Wir starten jetzt!" Alaska nahm neben dem Sitzbalken Aufstellung. „Ich werde dich während des gesamten Fluges beobachten, Douc. Inzwischen verstehe ich von der Technik deines Schiffes genug, um zu erkennen, wenn du mich zu hintergehen versuchst."
„Du handelst gegen den Willen der Terra-Patrouille", unternahm Langur einen letzten Versuch, Alaska zur Besinnung zu bringen.
„Und du bedrohst deinen Freund, den Forscher Douc Langur."
„Darüber brauchen wir nicht zu reden", sagte Alaska wütend.
„Starte jetzt!"
Niedergeschlagen schaltete der vierbeinige Außerirdische die Triebwerke ein. Die HÜPFER hob vom Boden ab und glitt auf die offene Schleuse zu.
„Wohin fliegen wir eigentlich?" fragte Langur leise.
Das Gesicht mit der Maske drehte sich in seine Richtung.
„Nach Namsos!" sagte Alaska Saedelaere.
*
Jentho Kanthall erwachte mit dem Gefühl, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Er richtete sich abrupt auf. Im Halbdunkel sah er, daß jemand im offenen Eingang zu seinem Privatraum stand.
Ein Feuerzeug flammte auf. Der Lichtkegel
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