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0785 - Die erste Inkarnation

Titel: 0785 - Die erste Inkarnation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht so verlief, wie es unter normalen Umständen der Fall gewesen wäre. Aber wie ein Traum trotz des unbewußten Begreifens des Träumers, daß er keine Realität erlebt, seine Fortsetzung findet, bewegte sich auch Alaska Saedelaere weiter auf sein Ziel zu.
    Die Tatsache, daß er ein Ziel besaß, wurde ihm ebenso spontan bewußt, wie alle anderen Umstände, die ihn zum Verlassen seines Zimmers bewegt hatten.
    Da hörte er Stimmen!
    Sofort verschwand er in einem dunklen Seitengang und wartete.
    Jener Teil seiner Persönlichkeit, die noch dem unbeeinflußten Alaska Saedelaere zur Verfügung stand, wunderte sich darüber, daß er sich vor seinen eigenen Freunden versteckte. Die zweite Hälfte jedoch fand diese Vorsichtsmaßnahme als durchaus angebracht.
    Alaska preßte sich eng mit dem Rücken gegen die Wand.
    Auf dem Hauptkorridor kamen Marboo und Bilor Wouznell vorbei.
    Sie sprachen über Belanglosigkeiten und waren gleich darauf im Aufenthaltsraum des „Vorgärtchens" verschwunden.
    Alaska wartete eine Zeitlang, bevor er sich wieder auf den Korridor hinauswagte.
    Diesmal blieb alles ruhig. Der Transmittergeschädigte beschleunigte seine Gangart. Die eine Hälfte seines Bewußtseins überlegte, ob er am vergangenen Nachmittag, als er mit dem Grlko-Netz experimentiert hatte, einer fremden Macht unterlegen war.
    Die wenigen Augenblicke, in denen er die Kontrolle über sich verloren hatte, waren offenbar der auslösende Faktor für seine jetzige Handlungsweise gewesen.
    Als Alaska den Hangar erreichte, vergewisserte er sich, daß ihm niemand gefolgt war.
    Er sah die HÜPFER mitten in der großen Halle stehen. Der Bug war verdunkelt, aber Alaska machte sich wegen Douc Langur keine Sorgen. Der Forscher befand sich in seiner Regenerationszelle.
    Alaska hielt den Paralysator schußbereit. Erstaunt registrierte die zweite Hälfte seines gespaltenen Ichs, daß er Langur auch erschossen hätte, wenn es vorteilhaft für seinen Plan gewesen wäre. Doch er brauchte Langur als Piloten der HÜPFER.
    Der Maskenträger durchquerte den Hangar. Erleichtert stellte er fest, daß die Schleuse der HÜPFER offenstand.
    Alaska kletterte hinein und begab sich in den Bugraum von Langurs Raumschiff. Wie er erwartet hatte, befand Langur sich in der Antigravwabenröhre. In diesem Zustand nahm Langur nichts von seiner Umgebung wahr.
    Alaska trat an die Röhre und hämmerte mit dem Kolben der Waffe dagegen.
     
    *
     
    Douc Langur brauchte eine Weile, um sich in der realen Welt zurechtzufinden. Immer, wenn er gewaltsam aus seinem Regenerationsprozeß gerissen wurde, fühlte er sich benommen.
    Allmählich wurde ihm bewußt, daß eines der Mitglieder der Terra-Patrouille draußen vor der Röhre stand. Wenn ihn seine terranischen Freunde um diese Zeit weckten, mußte etwas Wichtiges passiert sein.
    Langur richtete seine Sinnesorgane auf und stellte fest, daß der Mann im Bugraum der HÜPFER Alaska Saedelaere war.
    Langur wußte selbst nicht, warum, aber jedesmal, wenn er Alaska sah, durchflutete ihn ein angenehmes Gefühl der Zuneigung.
    Er fühlte sich in der Nähe dieses Terraners wohl. So verflog der Groll darüber, in der Ruhepause gestört worden zu sein, bei Langur augenblicklich.
    Der Forscher schüttelte die Benommenheit von sich ab und zog seinen Translator aus der Gürteltasche. Dann öffnete er die Wabenröhre.
    „Alaska!" rief er. „Ich hoffe doch, daß nichts Unangenehmes passiert ist?"
    Der Transmittergeschädigte trat einen Schritt zurück und richtete dabei den Lauf einer Waffe auf Langur.
    Entsetzt und ungläubig beobachtete Langur den Terraner.
    „Was ... was bedeutet das?" pfiff er schließlich.
    „Komm heraus!" befahl der Mann mit der Maske. „Aber vorsichtig und ohne falsche Bewegung. Wenn du nicht tust, was ich von dir verlange, schieße ich dich nieder."
    Das kann nicht wahr sein! dachte Langur mit aufsteigender Verzweiflung. Er weigerte sich, das zu akzeptieren, was er sah.
    „Komm heraus! Schnell!" wiederholte Alaska den Befehl.
    Er winkte nervös mit der Waffe. Das deutete auf Ungeduld hin.
    Langur war fassungslos, aber er zwängte sich aus der Röhre.
    „Warum bedrohst du mich?" wollte er wissen. „Was ist vorgefallen? Habe ich irgend etwas falsch gemacht?"
    „Sei still!" zischte Alaska. „Nur ich rede! Du tust, was dir befohlen wird."
    Langur stellte fest, daß keiner der anderen Terraner in der Nähe war. Saedelaere handelte also auf eigene Faust, wahrscheinlich sogar ohne Wissen der anderen.
    Der Forscher

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