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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen den Klammern der Arbeitstische angebracht waren. Dann aber machte, er eine abweisende Bewegung und schloß: „Zwei Beamte bleiben hier. Funkverbindung zur Station, ja? Wir bringen ihn zu Qartane. Schnell!"
    Ebenso schnell, wie sie gekommen waren, verließen Polizisten und Roboter das Labor und das Grundstück. Hilflos lag Tehlarbloe auf der Plattform und versuchte, noch einen letzten Blick auf das Haus zu erhäschen, von dem aus ihm vielleicht Anadace nachblicken würde.
    Er sah nichts. Nur den Himmel über sich und die Zweige der Bäume.
    Er hatte vergeblich zu fliehen versucht und auch, sich umzubringen. Die Entzifferung war schlimmer als der Tod. Er ging dieser Verwüstung seines Verstandes entgegen. Niemand sprach, bis er schließlich in das zentrale Gebäude der Regierung gebracht wurde.
     
    2.
     
    Das große Büro, das Gebäude, die Einrichtung und Qartane selbst schienen allesamt aus einem Guß zu sein. Sie waren perfekt aufeinander abgestimmt, so wirkte es auf Tehlarbloe.
    Kalt, streng, sachlich, nur eine ausführende Maschinerie der Befehle, die auf rätselhafte Weise von der Kaiserin von Therm kam.
    Zwei Polizisten schleppten den Physiker herein, warfen ihn in einen Sessel und zogen sich wieder zurück zum Eingang. In dem Regierungsbüro, das in kaltem Silber, neutralem Grau und schwarzem Erre'ich-Leder eingerichtet war, herrschte eine drohende Stimmung. Die Gesichter der zwölf Mitglieder der Regierungskommission drückten Vorwurf und Ablehnung aus.
    Als Tehlarbloe unter ihnen Nampriete entdeckte, den Hinrichter, wußte er, daß der Spruch dieser Kommission sehr schnell vollstreckt werden würde.
    So oder so - er hatte nichts mehr zu verlieren. Er würde diesen Raum als erwachsener Mann mit der naiven Gehorsamsbereitschaft eines Kindes verlassen und alle seine Kenntnisse verlieren.
    Eine Art Todesmut kam über ihn. Er lehnte sich zurück und ignorierte den Schmerz in seinen Knien.
    Langsam blickte er von einem Mitglied der Kommission zum anderen, dann erst eröffnete Qartane, der in der Mitte saß, die Unterhaltung.
    „Na-zhi min-karal atissi ma-ji jin-ra!"
    Die offizielle Formel der klassischen Feinsprecher.
    Für Tehlarbloes Freundlichkeit, ihm zuzuhören, würde Qartane dankbar sein.
    „Um mich entziffern zu lassen, brauchst du nicht zu klassischen Dialogen zu greifen, Qartane!" sagte Tehlarbloe kalt. „Warum bin ich hier? Warum war die Polizei in meinem Haus?"
    Qartane hob seine breite Hand. An jedem der Finger, ausgenommen den beiden Daumen, funkelten Ringe. Das Mitglied der Regierung sagte erklärend: „Wir befinden uns auf Moeckdöhne, dem siebenten Planeten des Kemoffrika-Systems. Wir sind Bewohner der ältesten und wichtigsten Welt unseres Volkes.
    Hier, auf diesem Kontinent Mahavdoorn entstanden Zivilisation und Kultur. Naturgemäß ist auch uns die Ehre zuteil geworden, daß sich der größte und wichtigste Berührungskreis auf unserer Welt befindet."
    Tehlarbloe hatte niemanden, der ihn verteidigen würde.
    Vielleicht fiel der Spruch eines Ratsmitglieds etwas milder aus. Er war entschlossen, es ihnen nicht einfach zu machen. Wütend und hart unterbrach er Qartane: „Ich brauche von dir, Sekretär, keine historischen Unterweisungen. Mein Labor, in das deine Schergen eingedrungen sind, steht neben einem alten Tempel unserer Ahnen. Was soll das Gerede?"
    Qartane beherrschte sich mustergültig. Er sprach weiter, als sei kein Einwand erfolgt.
    „Wie jedermann weiß, sind nur wir Feinsprecher und Regelerschaffer befugt, den Berührungskreis des nördlichen Kontinents zu betreten. Wir sind stolz darauf, das Erbe rein erhalten zu haben."
    „Ihr seid mit recht stolz darauf, die perfektesten Sklaven der Kaiserin zu sein", rief rebellisch der Physiker. „Du weißt, daß ich darüber anders denke als ihr."
    Qartane senkte den Kopf. Seine länglichen Augen schlössen sich zu schmalen Schlitzen. Es war völlig sinnlos, herausfinden zu wollen, was der Sekretär wirklich dachte. Sein Mienenspiel war beherrscht.
    „Abweichende Meinungen sind gestattet. Sabotierende Handlungen hingegen können nicht geduldet werden", warf Nämpriete ein.
    „Die Kaiserin duldet auf anderen Welten Feinsprecher, die das klassische Verfahren pervertiert und verzerrt haben. Sie hüllen sich in Wolken eines sinnlosen Zeremoniells. Sie kämpfen untereinander und sind alles andere als selbständige Kontrollpersonen über andere Völker", rief Tehlarbloe und beugte sich vor.
    Langsam ließ der rasende Schmerz in den

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