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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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nächste in der Reihe, hatte sie vermutet.
    Je länger Martino darüber nachdachte, desto weniger abwegig schienen ihm ihre Worte.
    Zwar glaubte der Italiener nicht an das schuppige Monster, das Johnson kurz vor seinem Tod gesehen haben wollte, aber der Gedanke, dass ein oder mehrere Personen es gezielt auf das Leben der ausländischen Investoren abgesehen hatten, schien ihm gar nicht unwahrscheinlich zu sein. Rache war ein starkes Motiv…
    Minutenlang beobachtete Martino nachdenklich das bunte Treiben auf der Tanzfläche, dann leerte er mit einem hastigen Schluck sein Glas und verließ die Bar.
    Er musste mit Bishop reden.
    ***
    Stephen Bishop trat aus der Dusche. Der kalte Wasserstrahl hatte seine Lebensgeister wieder etwas angeregt, sodass er sich nun frisch genug fühlte, ein paar Bahnen zu schwimmen. Schnaufend rubbelte er sich mit dem Handtuch durch das Gesicht und warf es sich dann lässig über die Schulter.
    So gerüstet verließ er die Duschkabine, um sich auf den Weg zum kleinen Hallenbad des Hotelkomplexes zu machen. Zwar gab es auch einen größeren Außenpool, doch angesichts des unablässig prasselnden Regens verspürte Bishop nicht unbedingt das Bedürfnis unter freiem Himmel zu schwimmen.
    Wie er kurz darauf feststellte, schien er der einzige Hotelgast zu sein, der um diese Zeit noch in den Pool wollte, denn die Beleuchtung war bereits abgeschaltet und der Raum völlig menschenleer.
    Bishop suchte einen Moment nach dem Schalter, fand ihn aber gleich darauf.
    Die Lampen flammten wieder auf und tauchten das Hallenbad in gelblich trübes Licht.
    Befriedigt warf der Engländer sein Handtuch auf eine nahe Bank, um sich vorsichtig ins Wasser zu begeben. Es hatte genau die richtige Temperatur.
    Während er zügig seine Bahnen schwamm, dachte Bishop über das zurückliegende Gespräch mit Martino nach. Er mochte den seiner Ansicht nach völlig skrupellosen Italiener nicht sonderlich. Andererseits war er sein letzter Partner nach dem Tod Johnsons und Zainuris Verschwinden. Vielleicht wäre es besser gewesen, den ganzen Deal einfach platzen zu lassen. Sollte der Indonesier nicht bald wieder auftauchen, konnte man die Sache ohnehin vergessen…
    Das Licht ging wieder aus.
    Bishop stieß einen leisen Fluch aus, als er den Raum übergangslos in völlige Finsternis getaucht sah. Er befand sich gerade in der Mitte des Beckens. Wassertretend blickte er sich nach allen Seiten um, konnte jedoch niemand erkennen.
    »Wer ist da?« fragte er laut.
    Niemand antwortete.
    »Martino, sind Sie das?«, rief Bishop. »Schalten Sie das Licht wieder ein!«
    Ein geisterhaftes Zischen war die Antwort und mit einem Mal erschien dem Engländer das wohl temperierte Wasser eisig kalt.
    Die Worte des indonesischen Polizisten huschten durch sein Gedächtnis, nach denen Johnson von einer großen, aufrecht gehenden Echse angefallen worden war.
    Genauso klang das seltsame Zischen nämlich - als würde sich ein bösartiges Reptil im Raum befinden.
    »Wer ist da?«, fragte Bishop noch einmal und hatte Mühe, die aufkeimende Panik aus seiner Stimme herauszuhalten.
    Wieder erfolgte keine Antwort. Stattdessen war ein platschendes Geräusch zu hören. Dem Klang nach war ein großer massiger Körper zu ihm ins Becken geglitten.
    Wieder vernahm der Engländer das unheimliche Zischen, und diesmal gelang es ihm nicht mehr, seine Furcht zu unterdrücken.
    Panisch warf sich Bishop im Wasser herum und begann dem nächstliegenden Beckenrand entgegen zu paddeln. Mittlerweile hatten sich seine Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt, doch er wagte nicht, sich umzudrehen. Sein einziger Gedanke galt der Flucht.
    Als seine Absicht erkannt wurde, erklang abermals das Zischen hinter ihm - nun ungleich aggressiver. Hinter ihm war lautes Platschen zu hören.
    Der Engländer fluchte. Er schien sich dem Beckenrand nur mit quälender Langsamkeit zu nähern.
    Schließlich schaffte Bishop es. Seine Hand schloss sich gerade um die glitschige Kante, als unvermittelt das Licht wieder aufflammte.
    Der Engländer blickte hoch. Im Türrahmen stand Martino.
    »Allmächtiger«, entfuhr es dem Italiener. Unvermittelt bekreuzigte er sich, als er erblickte, was sich im Pool abspielte.
    Bishop streckte ihm die Hand entgegen.
    »Helfen Sie mir schon heraus«, rief er panisch. Seine Stimme überschlug sich fast.
    Martino erbleichte kopfschüttelnd. Langsam machte er einen Schritt zurück, als sich Bishop auch schon mit Brachialgewalt nach hinten gerissen fühlte.
    Spitze

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