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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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Schmatzlaut drang das Projektil in den gewaltigen Leib der Werschnecke ein.
    Während Christopher Sparks sich selbst noch zu der Wortneuschöpfung gratulierte, stellten sich bei Hauptkommissar Meise die Nackenhaare auf. Die Kugel steckte in der massigen Gestalt, doch sie schien ihr nicht das Geringste anzuhaben. Meise feúerte noch einmal und noch einmal. Als das Magazin leer war und der Schlagbolzen nur noch auf eine leere Kammer hämmerte, erkannte endlich auch Sparks die Gefahr. Er drehte sich um und rannte zu Meise zurück. Doch schon beim zweiten Schritt rutschte er auf einer schleimigen Substanz auf dem Tunnelboden aus und fiel der Länge nach hin. Das Brillenetui rutschte aus seiner Jacke und schlitterte bis vor Meises Füße.
    Die Schnecke rutschte behände auf ihn zu und strafte damit ihr bulliges Äußeres Lügen. Sie war wesentlich flinker, als man ihr zugetraut hätte. Sparks zerbiss einen Fluch auf den Lippen und drückte die Wahlwiederholung auf seinem Mobiltelefon. Als Nicole am anderen Ende der Leitung abhob, konnte er nur noch in das Mikrofon ächzen, dass sie angegriffen wurden.
    Die Werschnecke hatte ihn erreicht und wälzte sich mit ihrem bauchigen Leib über des Colonels Beine. Sparks schrie vor Schmerz auf.
    Das Ende, dachte er. Beim Big Ben, das ist das Ende.
    Die Zunge des Ungetüms schnellte vor und fuhr sich genüsslich über die unteren Zahnreihen. Lidlose Augen starrten ihn an. Obwohl sie ausdruckslos waren, glaubte Sparks eine begierige Lüsternheit darin zu erkennen. Die Stummelarme griffen nach seinem Körper. Im selben Augenblick spürte Sparks einen kräftigen Ruck und schrie abermals auf. Statt von der Schnecke verspeist zu werden rutschte er zwei Meter über den Boden. Meise war über ihm, packte ihn am Revers des Jacketts und zog ihn auf die Beine.
    »Weg hier!«
    Der Colonel taumelte. Hinter ihnen erschallte ein lang gezogener Klagelaut, als sich die sicher gewähnte Beute aus dem Staub zu machen drohte. Sparks blickte zurück, während er auf immer noch unsicheren Beinen vorwärts stolperte. Die Riesenschnecke zog ihren Körper zusammen wie eine Springfeder und schnellte dann vor. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie auf die beiden Fliehenden zu. Sparks sah das klaffende Maul, die scharfen Zahnreihen, die wie wild zuckende Zunge und spürte den fauligen Atem der Werschnecke auf seiner Haut.
    Christopher Sparks schrie.
    DAB Meise ebenfalls.
    Doch während der Geisterjäger Ihrer britannischen Majestät nur gegen die Tunnelwand prallte und sich das Gesicht aufschürfte, hatte sich die Werschnecke in den Beinen des Hauptkommissars verbissen. Meise fiel zu Boden, rutschte über den feuchten Lehm direkt in den Schlund der Bestie hinein.
    »Helfen Sie mir!« Er schrie sich die Seele aus dem Leib. »In Gottes Namen, helfen Sie mir!«
    Sparks hörte die Hysterie in den Rufen des anderen und fand für einen Moment, dass der deutsche Polizist einfach nur dramatisierte. Doch als er die Orientierung wiedergewann und klar sehen konnte, musste er mit ansehen, wie Meises Körper im Rachen der Werschnecke verschwand. Mit einem letzten Seufzer hauchte der Hauptkommissar sein Leben aus. Schmatzend verspeiste die Schnecke ihn und spie zu guter Letzt etwas aus, das Christopher Spark direkt vor die Füße fiel. Er bückte sich, hob den Gegenstand auf und suchte das Weite.
    ***
    Die Verbindung war unterbrochen worden. Zamorra nahm Nicole den Hörer aus der Hand und wählte eilig die Mobilnummer Hauptkommissar Meises. Kein Freizeichen, nur die automatische Ansage, dass der Teilnehmer derzeit nicht erreichbar war. Der Professor rief das Polizeipräsidium an und ließ sich von einer Dienststelle zur nächsten durchstellen, jedoch ohne Erfolg. Meise war angeblich unterwegs. Man hatte seinen Wagen angefunkt, jedoch keine Antwort erhalten. Allerdings konnte man sein Dienstfahrzeug in der Kanalstraße orten und war so freundlich, dies auch Zamorra mitzuteilen.
    »Im Hafen?«, fragte Nicole, als Zamorra aufgelegt hatte.
    »Anscheinend.«
    »Aber dort waren wir doch erst. Glaubt dieser Meise etwa, doch noch eine Spur zu finden?«
    Zamorra hob die Schultern. »Entweder er oder unser Held Sparks. Wir fahren hin.«
    »Und womit, du Superhirn? Christopher hat unseren Leihwagen.«
    Sie nahmen ein Taxi. Bei der Taxizentrale hatte Zamorra ein Fahrzeug verlangt, das über Electronic-Cash verfügte und sowohl EC- als auch Kreditkarten zur Bezahlung annahm. Sie brauchten knapp zwanzig Minuten, wobei Zamorra das Gefühl

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