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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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fiel dem Colonel in die Arme.
    Zamorra seufzte. »Du weißt hoffentlich noch, wer wer ist und wem du heute Nacht die Einschlafhilfe gegeben hast, ja?«
    Nicoles braune, mit goldenen Tüpfelchen versetzten Augen funkelten ihn verärgert an. »Siehst du nicht, dass es ihm nicht gut geht?« Sie wandte sich Sparks zu. »Christopher, was ist passiert?«
    Zamorra ging an den beiden vorbei ein wenig weiter in den Tunnel hinein und leuchtete ihn so gut es ging aus. Auf dem Boden machte er Schleifspuren aus.
    Es roch verdächtig.
    Nach Ghoul.
    Nach Wolf.
    Nach etwas gänzlich Anderem und Unbekanntem.
    Was immer noch hier gewesen war, war jetzt fort. Der Tunnel schien sauber zu sein. Zamorra drehte sich um und ging neben Nicole und Sparks in die Hocke. Offenbar hatte der Geisterjäger Ihrer britannischen Majestät noch nicht geantwortet.
    »Sparks!«, sagte Zamorra eindringlich und unterdrückte nur mühsam den Impuls, dem Colonel an den Kragen zu gehen. »Was ist los? Wo ist Hauptkommissar Meise?«
    Christopher Sparks Blick klärte sich ein wenig. Seine Lider flatterten und er blinzelte verwirrt, als kehrte er aus einer anderen Zeit, von einem fernen Ort wieder zurück in die Wirklichkeit. Er sah zuerst Nicole an, versuchte ihr Lächeln zu erwidern, was ihm aber kläglich misslang. Dann drehte sich sein Kopf langsam in Zamorras Richtung.
    »Wo ist Meise?«, wiederholte der Professor. Die Schleifspuren, die er im Tunnelgang entdeckt hatte, ließen nichts Gutes ahnen.
    Sparks hob die Hand und hielt Zamorra den Gegenstand, den er die ganze Zeit hielt, unter die Nase. »Hier.«
    Der Professor suchte Nicoles Blick. Seine Gefährtin zuckte nur die Achseln. Zamorra nickte mit dem Kinn auf das verbeulte Ding in Sparks Händen.
    »Was? Wo ist Meise?«
    »Das ist alles, was von ihm übrig geblieben ist«, antwortete Christopher Sparks und hielt die Dose DAB-Bier in den Lichtschein der Taschenlampe.
    ***
    Fantastisch! Die Tafel war reich gedeckt. Zwar war ihr der Trottel entkommen, doch als Appetitanreger hatte ihr sein Begleiter durchaus gemundet. Sie rülpste und schmeckte einen schalen Geschmack auf der Zunge. Ähnliches hatte sie schon öfters bemerkt, gerade bei den Opfern hier in der Hafengegend. Bier im Blut ihrer Opfer.
    Sie rülpste. Ihr Magen verdaute die Beute sehr rasch. Sie verspürte noch mehr Hunger. Noch hatte sie nicht genug Nahrung aufgenommen, um ihren langen Winterschlaf anzutreten. Aber die drei anderen, die sich jetzt noch in den Tunneln befanden, kamen ihr wie gerufen. Bei den beiden Neuankömmlingen handelte es sich um die beiden, die ebenfalls durch den Fraß in der Schänke markiert worden waren. Sie konnten ihr nicht mehr entkommen!
    Die Tatsache, dass auch der Eine dabei war, von dem die bedrohliche Ahnung ausging, schreckte sie nicht zurück. Ihr Hungertrieb war wesentlich stärker als ihre Vorsicht. Sie war unbesiegbar und hatte keine Angst. Vor niemandem würde sie sich beugen müssen, nicht einmal vor jenem mit der denkwürdigen Aura.
    Die Werschnecke kroch aus ihrem Versteck hervor und kehrte in den Hauptkorridor zurück. Sie ließ sich Zeit. Die Beute war ihr sicher.
    ***
    »Mit dir ist auch nichts mehr los, hm?«
    Es dauerte eine Weile, bis Gerd Wuttke die Stimme seiner Frau überhaupt registrierte. Wie aus einer Trance kehrte er langsam in die Realität zurück und blickte zu Trude hoch. Er schaute sie an, als zweifelte er an ihrem Geisteszustand. Seine Reaktion bestätigte dies noch.
    »Sachma bissu total Matsche inne Birne?«
    »Was soll das denn jetzt schon wieder?« Trude stand in der Küche und rieb Gurken, um neues Zaziki zuzubereiten. Die Quarkspeise entwickelte sich zunehmend zum Nationalgericht bei Wuttkes - natürlich nur in Verbindung mit den Kartoffeln aus eigener Zucht.
    Gerd Wuttke saß mit herunterhängenden Schultern auf einem Küchenstuhl, eine Flasche Kronen Export auf dem Tisch, die unangetastete »Bild« lag daneben. Seit Rudi Hellmanns Tod hatte er sich gehen lassen, aber das war verständlich. Die Beiden waren jahrelange Arbeitskollegen und Gartennachbarn gewesen. Wie sollte er sich da schon fühlen? Warum verstand Trude das nicht?
    »Rudi ist tot«, sagte Wuttke.
    Trude schob die geriebenen Gurken mit einem Messer in den Quarktopf. »Ich versteh dich nicht.«
    Wuttke langte nach der Flasche Bier und leerte sie bis zur Hälfte in einem Zug. Etwas zu heftig setzte er die Flasche danach auf dem Tisch auf. Der Inhalt schwappte hoch und begann zu schäumen.
    »Sollich lauta

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