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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefangen hatte und den Strahl wandern ließ.
    Er traf das zweite, das dritte und auch das vierte Gesicht, und alle sahen sie irgendwo gleich aus. Da gab es kaum Veränderungen, was die Äußerlichkeiten anging. Die Haut, die Augen, leer und doch lebendig, dabei insgesamt unerklärlich.
    Herbie Santer hatte genug gesehen. Mit einer zuckenden Bewegung holte er die Lampe wieder zu sich heran. Der Strahl wischte noch einmal über den Boden, dann standen beide wieder in der Finsternis, denn Herbie hatte die Lampe ausgeschaltet.
    Ihnen kam es vor, als wären sie aus einem Albtraum erwacht. Erst jetzt hörten sie sich atmen. Auf ihrem Rücken klebte die Gänsehaut.
    Sie war wie ein verfluchter Vorbote der Angst, die wie Säure wirkte und sich immer tiefer fraß. Beiden sträubten sich die Haare, beide zitterten, und als sich Dinah drehte, musste sie sich einfach an Herbie festklammern. Sie brauchte jetzt einen Halt, sie brauchte vor allen Dingen jemand, der real war, denn die vier Köpfe kamen ihr trotz ihrer Realität so wirklichkeitsfremd vor.
    »Halte mich fest«, flüsterte sie, »halte mich, um Himmels willen, fest, sonst drehe ich noch durch…«
    »Keine Sorge, das…«
    »Doch, du musst mich halten.«
    Herbie tat es, obwohl er selbst auch gern Trost empfangen hätte und auch benötigte. Er kam sich vor, als hätte man ihn und seine Freundin einfach in eine fürchterliche Welt hineingestellt. Herausgerissen aus ihrem Alltagsleben und woanders aufgebaut. Eigentlich furchtbar, aber es war leider kein Traum; und sie beide mussten mit den schrecklichen Dingen fertig werden.
    War ihr Leben bedroht?
    Intensiv dachte das Mädchen darüber nach. Noch waren sie nicht angegriffen worden, aber diese andere Bedrohung, dieses abwartende Lauern konnte sich sehr schnell ändern, und dann waren die verfluchten Schädel plötzlich bei ihnen.
    Harte Windböen, die über den Teich fuhren, das Wasser zu Wellen hochwirbelten, die auf das Ufer zurollten, die Schädel erfassten, sie gegen das Trockene schleuderten. Wenn das geschah, waren sie plötzlich bei ihnen, dann konnten sie…
    Herbies Stimme unterbrach ihre Gedanken. »Du hast sie doch auch gesehen, die Augen, meine ich…«
    »Ja, das habe ich.«
    »Fiel dir etwas auf?«
    »Keine Ahnung. Was… was meinst du?«
    »Ich habe sie gesehen. Ich schaute in die hinein, und ich hatte das Gefühl, als würden sie leben. Ja, verdammt, richtig leben. Einfach so, wenn du verstehst.«
    Dinah schwieg. Etwas drückte ihre Kehle zu. Wahrscheinlich war es die Furcht vor der Wahrheit. Lebende Köpfe, wo gab es denn so etwas? Das durfte doch einfach nicht wahr sein, aber was in dieser düsteren Nacht entsprach schon den Tatsachen und was nicht? Hier war einiges auf den Kopf gestellt worden, da passte nichts mehr zusammen, alles lief in eine verkehrte Richtung, und sie spürte, dass sie etwas tun mussten. Sie konnten einfach nicht hier am Ufer stehen bleiben und darauf warten, dass etwas passierte, dann war es wahrscheinlich zu spät.
    Herbie hatte sich einigermaßen gefangen. Er sprach leise zu seiner Freundin. »Wir werden jetzt verschwinden, Dinah, wir gehen einfach weg. Wir tun so, als wäre nichts geschehen. Wir drehen uns um und hauen ab. Ist das okay für dich?«
    »Ja, es ist okay.«
    »Gut.« Herbie schluckte den würgenden Kloß herunter und schob seine Freundin zur Seite. Dann bückte er sich, wobei er sehr vorsichtig seinen Arm ausstreckte und die weichen Träger der Tasche fasste. Er hob sie an und sie kam ihm so verflucht schwer vor, was auch Einbildung sein konnte.
    »Wir gehen!«
    Er hatte es nicht zu sagen brauchen, denn Dinah war bereits zur Seite gegangen. Sie hielt dabei krampfhaft den Kopf vom Ufer weggedreht, auf keinen Fall wollte sie den Schrecken bewusst wahrnehmen. Sie hatte ihn sich lange genug anschauen können, das war nun vorbei. Sie musste verschwinden, den Wald so schnell wie möglich hinter sich lassen, in den Wagen einsteigen, starten und…
    Ihre Gedanken wirbelten durch den Kopf. Sie wiederholten sich immer wieder, und sie merkte kaum, dass Herbie sie mit seiner freien Hand festhielt und durch den Wald zerrte, denn ihn trieb die gleiche Eile an wie auch sie.
    Sie kümmerten sich nicht um die Hindernisse. Sie nahmen auch nicht den normalen Weg, den sie kannten, diesmal kürzten sie ab und schlugen sich quer durch das Gelände. Hoch über ihnen lag der Nachthimmel als düstere Decke. Noch immer zeigte sich kein Stern, auch der Mond hielt sich versteckt. Darüber

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