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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren beide irgendwie froh, denn Mondlicht hätte die Szenerie noch unheimlicher und geisterhafter gestaltet.
    Im Wald lag eine beklemmende Stille. Keine Tiere huschten ihnen entgegen, die Ruhe war wie eine gewaltige Last, die auf sie niederdrückte. Eigentlich hatten sie ihn immer schnell durchquert, doch heute kam ihnen der Weg trotz einer Abkürzung länger vor als normal. Sie lauschten dem Echo der Tritte nach, sie hörten ihren eigenen, keuchenden Atem, sie sahen die Nebelwolken vor ihren Lippen, aber sie sahen auch den echten Nebel oder den feinen Dunst, der sich plötzlich wie eine dünne Wand vor ihnen aufbaute.
    Es war nichts Besonderes, das kannten sie, denn in diesem Waldstück tauchten des Öfteren die Nebelinseln auf, um ihre kalten Finger auszustrecken.
    Zusammen mit der Dunkelheit sorgte er schon für eine gewisse Orientierungslosigkeit, was ihnen jedoch nichts ausmachte, sie kannten die Strecke und liefen weiter.
    Beide rutschten, fingen sie wieder, hielten sich an den Händen fest und gaben sich gegenseitig Halt. Auch ließen sie sich vom manchmal dichten Unterholz nicht aufhalten. Sie durchbrachen es kurzerhand und traten zusammen, was zusammengetreten werden konnte. Dorniges Gestrüpp griff nach ihrer Kleidung, sie zerrten sich los und erreichten einen Waldweg.
    Sie hatten es geschafft, sie hatten den Schrecken hinter sich gelassen. Sie sahen ihn nicht mehr, aber sie konnten ihn auch nicht vergessen, das stand fest. Herbie hielt seine Freundin noch immer fest.
    Er hatte die Rolle des Beschützers übernommen, er trieb sie auch weiter, und das Mädchen stolperte hinter ihm her und auf den grauen Schatten zu, der unbeweglich auf dem Weg auf sie gewartet hatte.
    Herbie ließ seine Tasche fallen. Er beugte sich nach vorn. Keuchend fiel er über die Motorhaube und blieb in dieser Haltung zunächst einmal liegen.
    Dinah stand neben ihm. Auch sie rang nach Atem. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. In ihrem Kopf steckten zu viele Gedanken, sie konnte diese nicht in die Reihe bringen und genau sortieren.
    Zu viel schoss ihr durch den Schädel.
    »Alles klar?«
    Herbie stemmte sich hoch. Er nickte dabei.
    »Wir haben es geschafft!«
    »Ich weiß, Dinah.«
    Diesmal war sie es, die ihm half. Dinah schob ihre Hände unter Herbies Achsel höhlen und zerrte ihn hoch. Zwar konnte auch sie fahren, er aber kam mit dem Wagen besser zurecht, besonders auf diesen unebenen Waldwegen.
    »Hast du den Schlüssel?«
    Herbies Hand fuhr in die linke Tasche des gefütterten Anoraks. Er fand ihn nicht sofort, wurde nervös. Unter dem Handschuh hatte sich der Wagenschlüssel versteckt, und er hätte am liebsten aufgejubelt, als er ihn zwischen den Fingern hielt.
    Herbie bewegte sich hastig auf die Fahrertür zu. Er wollte sie so rasch wie möglich aufschließen. Seine Hand zitterte dabei, er schaffte es erst beim zweiten Anlauf, und als er die Tür aufzog, da schaltete sich auch die Innenbeleuchtung ein. Dieses Licht kam dem Mädchen vor wie ein Gruß aus dem Paradies. Über Dinahs Lippen flog ein Lachen, und sie trommelte mit den flachen Händen auf das Wagendach, während ihr Freund schon eingestiegen war und von innen her auch die Beifahrertür entriegelte. »Steig ein.«
    »Ist schon okay, Herbie. Das vorhin, das musste sein. Ich konnte es einfach nicht unterdrücken.«
    »Klar doch.«
    Dinah zerrte die Tür zu. Sie schnallte sich an, ohne es richtig zu merken. Ihr Geist befand sich noch in einer anderen Sphäre, denn er beschäftigte sich bereits mit der Erinnerung an den erlebten Schrecken. Es gelang ihr nicht, dies zu stoppen. Immer wieder tauchten die schrecklichen Bilder der Köpfe vor ihrem geistigen Auge auf, und überdeutlich sah sie das Schimmern der Augen, wobei sie noch immer nicht genau wusste, ob diese auch tot waren.
    Herbie startete. Er lachte dabei, denn auch er brauchte ein Ventil, durch das seine Angst strömen konnte. Noch waren sie nicht weg, und auch die Umgebung gefiel ihm nicht, denn die weichen Schleier des Nebels hielten ihn umfangen. Selbst im Wagen kamen sie sich vor wie Gefangene.
    »Fahr doch!«
    »Ja, wir kommen weg!« Er fluchte noch, denn der Motor zeigte sich mal wieder störrisch, der Renault war eben eine alte Kiste, die bei einer gewissen Witterung immer ihre Startprobleme hatte. Er lauschte dem Orgeln des Anlassers und war erst beruhigt, als der Motor ansprang.
    Auch seine Freundin stöhnte erleichtert auf. In den letzten Sekunden hatte sie mehr den Eindruck gehabt, in einem Sarg auf

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