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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Schreien.
    »Warum schlagen sie nicht mehr?«, hauchte Herbie. Er zitterte, und seine Lippen bewegten sich.
    Dinah Ascott hob die Schultern. Sie putzte ihr Gesicht ab und wischte auch die Augen frei, um besser sehen zu können. Dann erst drehte sie den Kopf vorsichtig nach links, um durch die Scheibe zu spionieren. Die Nebelschwaden trieben an der Außenseite entlang wie feine in der Luft schwebende Wasserstrahlen. Sie sah den dunklen Wald schemenhaft in der grauen Suppe, aber von den Kopflosen entdeckte sie in diesem Augenblick keinen mehr.
    »Sind sie… sind sie weg?«, keuchte das Mädchen.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ich sehe sie nicht mehr.« Zitternd klang die Stimme, auch Hoffnung schwang darin mit.
    Herbie Santer beugte sich nach rechts. »Ich… ich sehe sie auch nicht.«
    »Mein Gott, das wäre…« Dinah legte die Hände zusammen. Sie musste es einfach tun, denn sie wollte beten. Seit ihrer Konfirmierung hatte sie das nicht mehr getan, in dieser Situation aber waren die Worte an Gott der einzige Lichtschimmer …
    Ihr fiel kein Text mehr ein, sie sprach die Worte dahin. Egal, der Herrgott würde sie schon verstehen.
    Den Schatten neben dem Seitenfenster bemerkte sie mehr aus dem Augenwinkel. Sofort durchzuckte es sie wieder wie ein heißer Strom aus frischer Lava.
    Der Umriss war kein Baum, sondern einer der Kopflosen. Er hatte gehockt, war nun in die Höhe gekommen und brachte etwas mit, das zuvor auf dem Boden gelegen hatte.
    Den Stein umklammerte er mit der rechten Hand, und mit dem rechten Arm holte er aus.
    Das Mädchen reagierte erst, als der Stein die Scheibe zerriss, wobei im übrigen Bereich ein Muster aus kleinen Fäden entstand.
    Ein anderer schlug gleichzeitig an der Fahrerseite zu und jagte dem entsetzten jungen Mann Splitter gegen das Gesicht.
    Dinah Ascott aber schrie wie noch nie in ihrem Leben!
    ***
    Dieser Wald hatte sich für mich zu einem wahren Horror-Ort entwickelt. Der helle Frauenschrei war sicherlich keine Einbildung gewesen, aber der Nebel machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn ich tappte wie ein Blinder durch die grauen Tücher, wobei ich es doch so eilig hatte und mir keine Zeitverschwendung erlauben konnte.
    Ein Mensch war in Not, da musste ich einfach helfen. Schon jetzt leistete ich der geheimnisvollen Teresa Abbitte, zumindest teilweise schien sie Recht zu haben.
    Aber ausgerechnet jetzt war sie verschwunden. Wo sie mir doch hätte helfen können, mich vielleicht sicher durch den Wald führen, denn ich traute ihr alles zu.
    Trotzdem lief ich schnell. Dass es ins Auge gehen musste, lag auf der Hand, denn ich bekam zu spät mit, dass der Weg eine Kurve schlug, und ich landete im Unterholz. Ich wuchtete mich wieder zurück und versuchte es von nun an mit der Bleistiftleuchte, doch ihr Licht war zu schwach. Der Nebel fraß es einfach auf.
    So trabte ich weiter, entdeckte hin und wieder die Bäume als fließende Schatten, und das Unterholz erinnerte mich dabei an einen dunklen, dichten Schwamm.
    Die Kurve lag hinter mir. Sie war zum Glück nicht eng, denn auf einem Forstweg wie diesem musste sie auch von Holztransportern durchfahren werden können.
    Noch ein Schrei!
    So schrecklich er auch klang, in diesem Fall machte er mir Mut, denn er musste nicht mehr allzu weit entfernt von mir abgegeben worden sein. Deshalb riskierte ich es und beschleunigte noch einmal meine Schritte, ohne dabei auf die Tücke des Untergrunds zu achten, denn der Weg war nie glatt. Er war mit Buckeln bestückt, die zudem von schmalen Querrinnen begleitet wurden. Diesmal stolperte ich nicht. Zudem hob ich die Füße auch immer hoch genug an.
    Stumme Zeugen umtanzten mich. Feuchtigkeit legte sich auf mein Gesicht. Mein heftiger Atem verwischte sich mit dem Nebel. Ich hatte das Gefühl, Geister über meine Lippen wirbeln zu sehen.
    Noch einmal hörte ich den Schrei und auch ein anderes Geräusch.
    Ein dumpf klingendes Hämmern.
    Während ich weiter durch die neblige Umgebung stolperte, versuchte ich mir einzureden, dass alles nicht so schlimm war, dass ich noch zur rechten Zeit kam, um die Angst der schreienden Person zu stoppen. Ich glaubte zudem daran, dass Teresa ebenfalls mit diesen Vorgängen zu tun hatte. Es war bei mir einer sehr starke Einbildung, sodass ich mir manchmal ihr Gesicht einbildete, wie es zwischen den rollenden Tüchern stand, die mich begleiteten.
    Zwei Augen glühten in der Dunkelheit. Ziemlich tief, sie befanden sich dicht über dem Boden, und es waren rote Augen, die

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