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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sich umgedreht und ging einfach weg. Ich hörte sie nicht, als sie über die Straße schritt – oder schwebte? – und schon den Rand erreicht hatte, wo der Nebel noch dichter war und ihre Gestalt in einen Schwaden aufzulösen schien. Ich hörte kein Knacken von Unterholz, kein Rascheln von Gras, ich hörte nichts mehr. Sie war einfach gegangen, darauf vertrauend, dass ich ihr folgte.
    Sollte ich das wirklich?
    Ich schaute mich um und sah meinen Rover an derselben Stelle stehen. Der Motor war nicht angesprungen. Nach wie vor glaubte ich nicht an einen technischen Defekt, hier hatte eine andere Macht eingegriffen, die sich über die Technik lustig machte, doch so ohne weiteres wollte ich das nicht akzeptieren.
    Deshalb ging ich hin, stieg wieder ein und drehte den Zündschlüssel noch einmal.
    Es tat sich nichts.
    »Verdammt noch mal!« Dabei hatte ich nicht fahren, sondern nur einen Test machen wollen. Jetzt aber hing ich hier in der totalen Einsamkeit auf der einsamen und nebligen Landstraße fest, ohne die Chance zu haben, wieder wegzukommen. Klar, wenn ich mich auf meine Füße verließ, würde ich es schaffen, den nächsten Ort zu erreichen, aber was wäre damit gewonnen? Gar nichts, die Probleme blieben. Je länger ich darüber nachdachte, umso mehr kam ich zu der Überzeugung, dass ich den Wünschen der seltsamen Frau folgen würde. Ja, ich würde mich in diesem düsteren, nebligen Wald umschauen und herauszufinden versuchen, ob sich dieser Teich dort tatsächlich befand.
    Vier Morde, vier Köpfe, die abgehackt worden waren und noch existieren sollten, obwohl mittlerweile fünfzig Jahre ins Land gegangen waren. Das war schon ein echter Hammer, klang auch unglaublich, aber seltsamerweise nicht für mich.
    Ich ging deshalb dorthin, wo die Frau im Wald verschwunden war und musste lächeln, als ich die Einmündung eines Forstweges sah.
    Deshalb hatte ich das Knacken des Unterholzes nicht gehört, hier begann ein normaler Weg, der im Sonnenlicht des Tages sicherlich als wunderbarer Spazierweg eingestuft werden konnte, jetzt aber, in dunkler und nebliger Nacht, zu einem Horrortrip werden konnte.
    Ich sah Teresa nicht. Ich hörte sie auch nicht. Ich sah nur den Weg vor mir, der allerdings wenige Schritte später schon in der dunstigen Suppe verschwamm.
    Und doch hörte ich etwas.
    Bei klarem Wetter sicherlich deutlicher, hier aber dämpfte der Nebel die Geräusche zu stark. Trotzdem gab es keinen Zweifel, denn was da an meine Ohren drang, waren angstvolle Schreie…
    ***
    Ja, der Horror ging weiter!
    Das junge Paar hockte in seinem Auto und wusste nicht, wie es reagieren sollte. War das, was sie vor sich in der grauen Nebelbrühe sahen, Film, oder war es die Realität. Sie wünschten sich, einen Film zu erleben, doch sie sagten sich gleichzeitig, dass dies nicht der Fall war. Dort lief etwas Furchtbares ab, mit dem sie nicht zurechtkamen, denn die Menschen ohne Köpfe waren real.
    Bewegten sie sich? Bewegten sie sich nicht?
    Sie wussten es nicht, denn der treibende Nebel gaukelte ihnen andere Bilder vor. Da sah es so aus, als würden die vier Kopflosen über dem Boden schweben, ohne sich allerdings von der Stelle zu bewegen.
    Dinah Ascott atmete stöhnend und krampfhaft aus. Sie zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Hinter ihrer Stirn brannte es, da hatten die Gedanken Feuer gefangen, obwohl ihr gleichzeitig auch eiskalt wurde, und das war die Kälte des Grauens, die allmählich durch ihren Körper schlich. Das eisige Gefühl einer Totenwelt, denn sie hatte ihre Dimension verlassen, um sich hier in der normalen auszubreiten, damit sie zeigen konnte, welche Macht sie ausübte.
    Herbie wunderte sich, dass er sprechen konnte. Er musste dabei Luft holen, um die Worte über die Lippen zu bringen, aber irgendwie schaffte er es. »Ich glaub es nicht, ich glaub es nicht«, sagte er immer wieder und schlug mit seinen zitternden Händen auf den Lenkradring. »Das ist unmöglich, das ist der reine Wahnsinn. So etwas darf und kann uns nicht passieren. Wir wollen das nicht, es soll weggehen, es soll verschwinden…«
    Dinah bekam die Worte nur mehr am Rande mit. Sie hörte auch gar nicht hin, denn sie war zu sehr mit sich selbst und ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Das junge Mädchen wunderte sich darüber, dass es die Tatsachen so hinnahm, wo es doch eigentlich hätte schreien müssen, weil das Grauen eben zu tief saß und ihr gesamtes Denken und Fühlen wie eine mächtige Woge überschwemmt hatte.
    Warum drehe ich

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