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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freundin war neunzehn, beide dachten dabei an alles, nur nicht an das Sterben, und er wollte dies auch nicht. »Hör damit auf, Dinah.«
    »Ich kann aber nicht.«
    Herbie blies seinen Atem gegen die Scheibe, deshalb verschwammen die Bilder draußen noch mehr.
    Aber nicht so stark, als dass sie ihnen die volle Sicht genommen hätten, denn plötzlich bewegten sich die vier Kopflosen.
    Sie standen noch im Licht, und die beiden im Wagen sitzenden Menschen bekamen mit, wie gleichzeitig ein Ruck durch die vier Gestalten ging, die sich bereitmachten, auf den Wagen zuzugehen.
    Sie ließen sich noch Zeit, beugten ihren Körper vor, schwankten bei den ersten Schritten, fielen aber nicht hin, sondern bewegten sich taumelnd weiter.
    Ihre Kleidung bestand aus alten zerrissenen und schmutzigen Lumpen. Sie klebte an den Körpern fest, und für die beiden jungen Leute war es zu spät, den Wagen zu verlassen.
    »Verriegele die Tür!«, schrie Dinah. »Um Himmels willen, du musst die Tür sperren.«
    »Habe ich schon getan«, flüsterte Herbie. Er ließ die Gestalten nicht aus den Augen. Jede einzelne Bewegung wollte er genau mitbekommen, denn noch immer konnte er sich nicht vorstellen, dass diese Geschöpfe tatsächlich lebten. Das waren für ihn irgendwelche Spielzeuge, die sich per Fernbedienung bewegen ließen. So etwas gab es ja. In zahlreichen Filmen war es vorgemacht worden.
    Wenn das stimmte, was war dann mit den Köpfen? Hatte man auch sie durch eine Fernbedienung über das Wasser gleiten lassen?
    Er musste einfach davon ausgehen, dass die Schädel und die Torsi zusammengehörten. Möglicherweise begaben sich die Körper auf die Suche nach den Köpfen, dann mussten sie den Weg zum Teich einschlagen, was für sie beide gut wäre, denn er führte in eine andere Richtung.
    Leider sah es danach nicht aus, denn die vier Gestalten hatten sich den Wagen als Ziel ausgesucht. Der erste Kopflose blieb bereits dicht vor der Stoßstange stehen.
    Dort breitete er seine Arme aus, hob sie hoch, als wollte er ihnen etwas vorturnen, und bekam dann das Übergewicht. Fast im Zeitlupentempo fiel er nach vorn auf die Kühlerhaube zu, und er streckte während des Falls die Arme wieder aus, wobei er seine Hände zu großen Fäusten ballte. Wie zwei Eisenhämmer dröhnten sie auf das Blech der Motorhaube. Die beiden jungen Leute sahen, wie sich das Metall bewegte. Es zitterte, es dellte in der Mitte ein, wollte wieder hochspringen, aber die Mulde im Blech blieb.
    Der Schläger richtete sich wieder auf. Dafür hatten die beiden keinen Blick, denn auch die andern drei waren inzwischen so nahe an den Wagen herangekommen, dass sie ihn anfassen konnten, was sie auch taten, und zwar von der Seite.
    Ihre Hände klatschten flach gegen die Karosserie, nur für kurze Augenblicke, denn dann hatten sie die Scheiben erreicht und schlugen abermals dagegen.
    Sie bewegten sich nie schnell, sondern mit einer eher langweiligen Gleichmäßigkeit, aber sie gingen auch nicht weiter, sondern blieben vor den Autofenstern stehen, denn auch der Erste hatte sich wieder dazugesellt.
    Immer wenn die flachen Hände die Scheiben trafen, dann hörte es sich an, als hätte jemand nasse Lappen gegen das Glas geschlagen, aber noch hielten die Scheiben.
    Dinah und Herbie saßen angeschnallt auf ihren Sitzen und zitterten. Sie wussten nicht, wohin sie schauen sollten, denn rechts und links bewegten sich die schrecklichen Gestalten in einer nie müde werdenden Gleichmäßigkeit, und sie beließen es auch nicht nur bei ihren Händen, denn plötzlich dröhnte es auch unten gegen das Blech. Ein Beweis, dass sie ihre Füße ebenfalls eingesetzt hatten.
    Der Renault Clio war kein großes Auto. Die Tritte und Schläge schüttelten es durch. Es schwankte und tanzte auf seinen vier Rädern. Das alles ließ sich noch verkraften, auch wenn es schrecklich war.
    »Versuch es noch mal!« Dinah rüttelte ihren Freund durch. »Los, dreh den Zündschlüssel!«
    Herbie war hochrot im Gesicht geworden. »Ja, ja!«, keuchte er. Beide beteten, dass der Motor ansprang.
    Nein – nichts…
    Dinah drehte fast durch. Sie schlug mit beiden Fäusten gegen das Armaturenbrett. Sie konnte nicht mehr, sie weinte und schrie in einem. Ihr Gesicht hatte nichts Menschliches mehr an sich, es war völlig verzerrt und verflossen.
    Auf einmal hörten die Schläge auf.
    Die beiden bekamen es zunächst nicht mit, bis ihnen die Stille auffiel, die allerdings auch schrecklich war, denn so hörten sie nur ihr eigenes Wimmern

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