Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Detektiv.
    Darauf gingen alle wieder hinaus, und Lord Claythorpe schloß die Tür sorgfältig ab.
    Um halb zwölf waren alle Gäste mit Ausnahme von Grandman gegangen, der gern miterleben wollte, wie Claythorpe die Juwelen in den Wandsafes unterbrachte. Aber in diesem Punkt wurde er enttäuscht, denn der Lord ging allein in die Bibliothek, schloß die Tür hinter sich ab und drehte das Licht aus, damit niemand sehen konnte, in welche Safes er die Schmuckkästen legte. Es dauerte eine geraume Weile, bis der Lord wieder herauskam.
    »Die Sache wäre erledigt«, erklärte er befriedigt, während er die Safeschlüssel in die Tasche steckte. »Kommen Sie noch mit ins Rauchzimmer und trinken Sie einen Whisky-Soda mit mir, bevor Sie nach Hause gehen. - Sie treten jetzt Ihre Nachtwache an, Johnson«, wandte er sich an den Detektiv.
    »Jawohl, Mylord.«
    Als sie auf dem Wege zum Rauchzimmer waren, wo der Butler die Getränke bereitgestellt hatte, erzählte Lord Claythorpe, daß er sich nicht allein auf den Detektiv verlasse, sondern zur Vorsicht auch Scotland Yard benachrichtigt habe.
    »Das Haus wird bis einen Tag nach der Hochzeit von allen Seiten dauernd bewacht«, sagte er.
    »Das ist eine ganz vernünftige Maßnahme«, bestätigte Mr. Grandman.
    Er trank einen starken Whisky-Soda und ging dann, begleitet von seinem Gastgeber, in die Halle, wo ihm ein Diener beim Anziehen seines Mantels half. Er wollte gerade gute Nacht sagen, als an der Haustür plötzlich laut geklopft wurde. Der Butler eilte durch die Halle, und als er geöffnet hatte, sah man draußen zwei Männer, die eine schlanke, jugendliche Person festhielten.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte der eine triumphierend. »Wir haben sie gefaßt. Können wir sie hereinbringen?«
    »Was? Sie haben sie schon gefangen?« fragte der Lord atemlos. »Wer ist es denn?«
    Das junge Mädchen, das die beiden festhielten, war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Ein dichter, dunkler Schleier, der an ihrem kleinen Filzhut befestigt war, bedeckte ihr Gesicht.
    »Wir haben sie unter dem Fenster Ihrer Bibliothek überrascht«, sagte der eine der beiden selbstbewußt und befriedigt.
    Johnson brummte ärgerlich etwas vor sich hin.
    »Wer sind Sie denn?« fragte der Lord.
    »Sergeant Feiton von Scotland Yard. Ich vermute, daß Sie der Hausherr selbst sind?«
    »Jawohl.«
    »Wir hatten den Auftrag, das Haus zu bewachen, und wir sahen diese junge Dame, als sie vom Bibliotheksfenster aus den Weg nach den Ställen entlanglaufen wollte. - Also, mein schönes Kind, nun wollen wir uns einmal Ihr Gesicht ansehen.«
    .»Nein, nein, nein!« rief sie verzweifelt. »Das ist ausgeschlossen! Aus wichtigen Gründen geht das nicht. Der Chef von Scotland Yard weiß davon.«
    Der Kriminalbeamte zögerte und sah auf seinen Kollegen.
    »Ich glaube, es ist besser, wir verständigen zunächst den Inspektor von Scotland Yard, der den Fall bearbeitet, und unternehmen im Augenblick nichts weiter, Mylord.«
    Er zog ein paar Handschellen aus der Tasche.
    »Strecken Sie die Hände aus«, sagte er barsch und ließ dann die glänzenden Stahlringe um ihre Handgelenke einschnappen.
    »Haben Sie einen sicheren Raum, Mylord, wo wir sie einschließen können, bis der Inspektor kommt, um sie persönlich zu verhören?«
    »Ja, meine Bibliothek.«
    »Ist die Tür auch stark genug?«
    Lord Claythorpe lächelte, ging selbst voraus und schloß die Tür auf. Dann drehte er das Licht an, und das junge Mädchen in Schwarz wurde hineingeführt und auf einen Stuhl gesetzt.
    Der Beamte nahm einen Riemen aus der Tasche und band ihre Fußgelenke zusammen.
    »Man kann nicht vorsichtig genug sein«, sagte er zu ihr. »Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind, aber das werden wir ja bald erfahren. - So, und jetzt möchte ich telefonieren. Würden Sie gestatten, daß ich Ihren Apparat benütze?«
    »Selbstverständlich. Sie können von der Halle aus sprechen.«
    Der Sergeant sah nachdenklich auf die Gefangene, dann fuhr er sich mit der Hand über die Stirn.
    »Es ist gefährlich, sie allein zu lassen, Robinson«, wandte er sich an seinen Kollegen. »Sie bleiben besser bei ihr und bewachen sie. Lassen Sie sie keinen Augenblick aus den Augen!«
    Mit Ausnahme von Robinson gingen alle hinaus, und der Lord verschloß die Tür sorgfältig, während der Sergeant zum Telefon ging.
    »Übrigens - können Sie Robinson hören, wenn er rufen sollte?« fragte er noch.
    »Nein, das ist ausgeschlossen«, entgegnete Claythorpe prompt. »Die Tür ist so

Weitere Kostenlose Bücher