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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Maßnahmen besaß, »aber schließlich ist das ja Ihre Sache und geht mich nichts an.«
    »Der Ansicht bin ich auch«, bemerkte Claythorpe ein wenig unhöflich. Er war nicht gewohnt, daß jemand die Klugheit seiner Anordnungen in Frage stellte.
    »Ich kann Sie allerdings nur warnen«, sagte Grandman wieder. »Die
    Quadrat-Jane ist sehr gerissen. Vor der sind Sie nicht sicher, auch wenn Sie fünfzig verschiedene Safes haben und einen Polizisten zum Schutz davor postieren.«
    »Ach, sprechen Sie doch nicht immer wieder von dieser QuadratJane«, erwiderte der Lord unangenehm berührt. »Machen Sie sich wegen der keine Sorgen. Ich habe einen Detektiv in meinem Haus -«
    Mr. Grandman lachte bitter. »Haben Sie vielleicht auch - wie ich - eine junge Dame engagiert, wenn ich fragen darf?«
    »Nein, die Dummheit habe ich nicht begangen. Ich habe den besten Beamten von Scotland Yard.«
    »Haben Sie Verdacht auf irgendeine Dame hier im Hause?« fragte Grandman leise.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Kennen Sie alle Damen, die bei Ihnen zu Gast sind, persönlich? Wie ich sehe, sind über ein Dutzend hier.«
    »Selbstverständlich kenne ich sie alle persönlich. Ich würde zu dieser Zeit keine Fremden in meinem Haus dulden. Bedenken Sie doch, daß die Hochzeitsgeschenke für meine Nichte -«
    »Daran denke ich ja gerade«, entgegnete Mr. Grandman. »Würden Sie etwas dagegen haben, wenn ich mich einmal selbst hier umsähe?«
    »Ach, wollen Sie Detektiv werden?« erkundigte sich der Lord etwas ironisch.
    »Ich habe meine Erfahrungen gemacht und bitter für meine Nachlässigkeit bezahlt. Und wenn man selbst einen großen Verlust erlitten hat, weiß man, wie das ist.«
    So erhielt denn Mr. Grandman die Erlaubnis, alle Räume des großen Hauses am Belgrave Square zu betreten, und er machte auch einige interessante Entdeckungen.
    Zunächst konnte er feststellen, daß der beste Beamte von Scotland Yard ein Privatdetektiv war, allerdings ein tüchtiger Mann in seinem Fach, den der Lord schon öfter engagiert hatte.
    »Es ist keine große Sache«, erklärte ihm der Detektiv. »Ich muß die ganze Nacht vor der Bibliothekstür sitzen und mich mit dem Rücken gegen sie lehnen. Der Lord ist merkwürdig, er will nicht haben, daß jemand in die Bibliothek geht. - Was war denn das?« fragte er plötzlich.
    Sie standen ein paar Schritte von der Tür zur Bibliothek entfernt, und der Detektiv hatte ein Geräusch wahrgenommen.
    »Ich habe nichts gehört«, erklärte Grandman.
    »Ich möchte aber einen Eid darauf leisten, daß sich in dem Zimmer etwas gerührt hat. Würden Sie so liebenswürdig sein und hierbleiben, während ich den Lord rufe?«
    »Warum gehen Sie denn nicht einfach hinein?«
    »Weil der Lord die Schlüssel zur Bibliothek in der Tasche trägt«, sagte der Detektiv lächelnd. »Ich bin bald wieder hier, Sie brauchen nicht lange zu warten.«
    Der Detektiv fand Lord Claythorpe am Bridgetisch, und als er meldete, was sich eben zugetragen hatte, folgte ihm der Hausherr aufgeregt zur Bibliothek. Mit zitternden Händen öffnete er die schwere Tür.
    »Gehen Sie voran«, sagte er nervös zu dem Detektiv. »Den Lichtschalter finden Sie gleich neben der Tür.«
    Der Raum war hell erleuchtet, aber vollkommen leer. Auf der einen Seite befand sich ein langes, vergittertes Fenster. Der Vorhang war geschlossen, und der Detektiv zog ihn auf. Aber er entdeckte nur, daß das Fenster zu und allem Anschein nach nicht geöffnet worden war.
    »Das ist allerdings seltsam. Ich habe bestimmt etwas am Fenster gehört.«
    »Aber das kann doch auch der Wind gewesen sein«, meinte Grandman.
    »Nein, der Wind war es bestimmt nicht, alle Fenster im Hause sind fest geschlossen.«
    »Aber es ist doch ganz unmöglich, daß jemand durch das Fenster ins Haus kommen kann. Der müßte sich ja zwischen den Eisenstangen durchzwängen«, sagte der Lord.
    Der Detektiv schüttelte den Kopf. »Ein ausgewachsener Mann kann das natürlich nicht, aber ein junges Mädchen kann vielleicht ebenso glatt durch die Gitter hindurchschlüpfen wie durch die Tür.«
    »Das bilden Sie sich nur ein! Sie werden nervös«, entgegnete der Lord von oben herab. »Sehen Sie sich erst einmal gründlich in dem Raum um.«
    Schränke befanden sich nicht in dem Zimmer, und auch sonst gab es keinen Platz, wo sich jemand hätte verstecken können. Die Durchsuchung des Raumes war daher sehr bald durchgeführt.
    »Nun, haben Sie sich jetzt überzeugt, daß nichts geschehen ist?«
    »Jawohl«, sagte der

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