0790 - Das Geheimnis des MODULS
flehenden Unterton bemerkt zu haben. Die drei Wesen waren rührend um ein gutes Verständnis zu den Besatzungsmitgliedern der SOL bemüht.
Aber, wiederholte Breiskoll in Gedanken die Frage, die Rhodan bereits ausgesprochen hatte, galt das auch für die s-Tarvioren?
Sie setzten ihren Marsch fort. An eine Benutzung der Flugaggregate war jetzt kaum noch zu denken, so eng waren einzelne Gänge. In unregelmäßigen Abständen mußten sie sich durch Schotte schleusen, und diese Manöver waren für Tolot immer sehr umständlich.
Dann jedoch gelangten sie wieder in eine ausgedehnte Halle.
„Ein Hangar!" vermutete Rhodan.
„Hier standen früher die Forschungsschiffe meiner Gruppe", bestätigte Froul Kaveer. Der Gedanke an seine verschollenen Artgenossen schien ihn zu überwältigen, denn er fügte niedergeschlagen hinzu: „Was mag aus ihnen geworden sein?"
„Ich bin sicher, daß viele von ihnen aus der Falle entkommen sind", sagte Perry Rhodan. „Die Forscher werden sich auf Planeten ansiedeln, die zu diesem Raumsektor gehören."
„Wir werden uns niemals wiedersehn", sagte Kaveer.
Kein einziges Forschungsschiff war innerhalb des, Hangars zurückgeblieben.
Die Gruppe durchflog die große Halle, wobei die drei Forscher in der bereits erprobten Weise von den Menschen und dem Haluter transportiert wurden.
Auf der anderen Seite befand sich ein großes Schott.
„Irgendwo darunter befindet sich der s-Tarvior!" hörte Bjo sich ausrufen. „Er weiß, daß wir angekommen sind."
„Wir schicken Kaveer vor", entschied Rhodan. „Wir wollen diesen s-Tarvior nicht erschrecken, denn es ist möglich, daß er nach wie vor großen Einfluß auf die Forscher und gewisse Funktionsabläufe in dieser Umgebung hat."
Nach einer kurzen Aussprache mit seinen beiden Artgenossen erklärte Kaveer sich bereit, allein durch die Druckschleuse zu gehen.
Bjo sah Rhodans skeptischen Gesichtsausdruck. Die Gedanken des mentalstabilisierten Mannes vermochte er nicht zu erkennen.
Dazu hätte Rhodan sein Bewußtsein freiwillig für Bjos telepathische Sinne öffnen müssen.
„Hoffentlich dauert die Kontaktaufnahme nicht zu lange", sagte Rhodan.
Bjo, der sich die ganze Zeit über auf den s-Tarvior konzentriert hatte, erinnerte sich daran, daß sie sich nicht allein in dem MODUL befanden. Unwillkürlich suchte er die Umgebung nach den Impulsen der schwarzbepelzten Wesen ab.
Er zuckte zusammen.
Eine größere Gruppe befand sich ganz in der Nähe. Bjo glaubte, den spärlichen Informationen eines fremden Bewußtseins entnehmen zu können, daß die Fremden Spürgeräte einsetzten und ziemlich genau wußten, wo sie zu suchen hatten.
„Ich glaube, daß sie uns auf den Fersen sind", sagte er. „Sie sind deutlich zu spüren."
Rhodan schickte Tolot und Tschubai zum anderen Ende des Hangars und befahl ihnen, die Verfolger dort unter allen Umständen so lange aufzuhalten, bis Kaveer ein Abkommen mit dem s-Tarvior getroffen hatte.
Die Minuten verstrichen.
Bjos Blicke wanderten zwischen der Druckschleuse und dem Versteck von Tolot und Ras hin und her.
„Sie haben die andere Seite des Zugangs erreicht!" rief Tschubai in diesem Augenblick. „Wir schweißen das Schott zum Hangar zu."
Doch die Verfolger schienen diese Absicht vorausgeahnt zu haben, denn sie eröffneten das Feuer. Der gesamte Gang begann zu dröhnen, als sich eine Feuerwalze in Richtung des Hangars schob. Das Schott begann zu glühen.
Bjo starrte mit aufgerissenen Augen auf dieses sichtbare Zeichen für die Entschlossenheit der Schwarzbepelzten.
Da kam Froul Kaveer zurück.
„Der s-Tarvior braucht einen Beweis, daß Sie wirklich im Auftrag der Kaiserin von Therm in das MODUL gekommen sind", sagte er ohne Umschweife.
Daran, daß Rhodan keinerlei Reaktion zeigte, merkte Bjo, daß der Terraner mit einer ähnlichen Botschaft gerechnet hatte.
Das Brüllen der Energiewaffen im gegenüberliegenden Gang schien noch anzuschwellen. Das innere Schott war weißglühend und mußte jede Sekunde zusammenschmelzen. „Unsere Anwesenheit ist der Beweis!" rief Rhodan.
Kaveer sagte nachdrücklich: „BARDIOCs Beauftragte sind ebenfalls hier!"
Jetzt sind wir endgültig in einer Sackgasse! dachte Bjo entsetzt.
Er hatte das Gefühl, irgend etwas tun zu müssen. Wahrscheinlich wäre er in wilder Flucht durch den Hangar gerast, wenn Rhodans Anwesenheit ihm nicht einen gewissen Halt geboten hätte.
„Lareena!" maunzte er. Das Blut schoß ihm in den Kopf, als er sich bewußt wurde, daß er, einen
Weitere Kostenlose Bücher