0790 - Das Geheimnis des MODULS
Forschungseinsätze an den Datenspeicher des MODULS weitergegeben wurden."
„Ich bin echauffiert!" behauptete Daloor. Rhodan fragte sich, ob dem Translator ein Fehler unterlaufen war, aber er konnte sich nicht länger mit dieser Frage beschäftigen, denn Daloor fuhr bereits fort: „Ihre Darstellung entspricht einer groben Skizze."
„Das kann ich mir denken", gab Rhodan trocken zu. „Deshalb wäre es nötig, daß Sie uns weitere Einzelheiten berichten."
„Ein s-Tarvior setzt sich aus einer Anzahl von Fragmenten zusammen, die der Zahl der Forscher entspricht, die von ihm betreut werden."
„Sehr anschaulich", lobte Rhodan sarkastisch. „Und was bedeutet das wirklich?"
„Jeder Forscher gibt einen Teil von sich an den s-Tarvior ab", antwortete Daloor. „So bildet ein s-Tarvior praktisch die Summe der von ihm betreuten Forscher."
Rhodan blickte seine Begleiter fragend an.
„Eine Art multiples Wesen", meinte Kosum zurückhaltend.
„Es wäre ein Hinweis auf eine robotische Herkunft", bemerkte Tschubai so leise, daß die Translatoren seine Worte nicht übersetzen konnten.
„Mir macht weniger die Charakteristik der s-Tarvioren Sorge als ihre Aufgabe", bekannte Rhodan. „Müssen wir nicht befürchten, daß Kaveers s-Tarvior sofort die Kontrolle über einen Forscher seiner Gruppe übernimmt, sobald dieser vor ihm steht?"
„Aber die Forscher vertrauen uns!" klang Tolots dröhnendes Organ dazwischen.
„Die Forscher - ja!" bestätigte Rhodan. „Aber können sie auch diese Summe von Einheiten von unserer Vertrauenswürdigkeit überzeugen ?"
Niemand schien Neigung zu empfinden, diese Frage zu erörtern.
„Die s-Tarvioren", nahm Rhodan seine Idee wieder auf, „haben die Forscher vom MODUL weggeschickt. Das taten sie wahrscheinlich nach Rücksprache mit dem COMP, der meiner Ansicht nach unmittelbaren Kontakt mit der Kaiserin von Therm herzustellen im Stand war oder noch ist. Ohne unsere Intervention wären Daloor, Kaveer und Poser nicht hierher zurückgekommen. Frage: Wie reagieren die s-Tarvioren auf eine solche Rückkehr?"
„Sie werden den COMP befragen, und der COMP befragt die Kaiserin von Therm", meinte Kosum. „Dann sind wir aus dem Schneider, denn die Kaiserin wird bestätigen, daß sie uns den Auftrag zur Rettung des MODULs gegeben hat."
„Falls der COMP noch Kontakt mit der Kaiserin hat, was ich bezweifle!" rief Rhodan. „Diese Wolke, in der das MODUL festsitzt, verhindert jede Art von Funkverkehr über größere Entfernungen."
„Falsch!" sagte Tschubai. „Die Kaiserin wußte von dem Unfall, und sie kannte die Koordinaten dieses Sektors. Also muß sie mit dem COMP Verbindung haben."
„Man kann es auch anders sehen", widersprach Rhodan. „Da die Kaiserin regelmäßig Kontakt mit dem COMP hatte, war sie sich über das jeweilige Einsatzgebiet des MODULs im klaren. Als der Kontakt plötzlich abbrach, wußte sie, daß eine Havarie erfolgt war. Das MODUL konnte nur in dem Gebiet stehen, von wo die letzte Meldung kam."
Kosum seufzte.
„Wir haben keine andere Wahl, als zu ergründen, was wirklich richtig ist."
Rhodan wandte sich noch einmal an Bjo.
„Würdest du diese Impulse als positiv oder negativ bezeichnen?"
„Ich weiß nicht, ob sie in dieser Form überhaupt zu beurteilen sind", antwortete Breiskoll ratlos. Seine Stimme klang gequält.
„Ich weiß, daß viel auf dich eingestürmt ist und kann mir denken, wie dir zumute ist", sagte Rhodan verständnisvoll.
„Trotzdem muß ich dich um deine Hilfe bitten, denn du bist genau wie wir darauf angewiesen, wieder von hier zu entkommen."
In Bjos Augen leuchtete es kurz auf.
„Zurück zur SOL...", sagte er sehnsüchtig.
„Laß den Kontakt nicht abbrechen und warne uns, sobald du auch nur den geringsten Verdacht hast, daß eine für uns gefährliche Lage entstehen könnte."
„Gut", sagte Bjo.
„Führen Sie uns zu dem s-Tarvior", bat Rhodan die drei Forscher. „Es gibt offenbar keine andere Möglichkeit."
„Wir merken, daß Sie sich Gedanken machen", verkündete Daloor. „Das betrübt uns sehr, weil wir annehmen müssen, daß wir Ihnen dazu Veranlassung geboten haben.
Wir glauben jedoch fest daran, daß Sie ebenso Beauftragte der Kaiserin von Therm sind wie wir. Außerdem haben die persönlichen Erfahrungen, die wir an Bord der SOL machen durften, uns in der Meinung bestärkt, daß man Ihnen vertrauen kann."
Obwohl die Verständigung nur über die Translatoren erfolgte, glaubte Bjo im Pfeifen des Forschers einen beinahe
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