0790 - Das Geheimnis des MODULS
wechselte.
Was nun geschah, war nicht allein eine räumliche Veränderung.
Bjo war sich darüber im klaren, daß er in einen neuen Lebensabschnitt hineinschritt.
Alles, was er bisher davon wußte, war, daß tödliche Gefahren auf ihn warteten.
*
Die drei Solzellen lösten sich voneinander, und jede davon entfernte sich in eine andere Richtung.
Die SZ-1 nahm Kurs auf einen Pulk schwarzer Scheibenschiffe, die sich vor der Wolke versammelten und offenbar in sie eindringen wollten. Die SZ-2 flog auf den Grenzbereich der Wolke zu.
Das Mittelstück, die eigentliche SOL, näherte sich der Wolke und bereitete einen Einflug vor.
Etwa zur gleichen Zeit erreichte das Schiff des Hulkoo-Kommandanten Kaarmansch-Xes das Zentrum der Falle.
*
So sehr Taul Daloor auch noch unter dem Eindruck der Katastrophe stand, verlor er doch nicht die Auffassungsgabe für seine derzeitige Lage. Voller Unbehagen mußte er sich eingestehen, daß die Fremden, die sich Terraner nannten, offenbar besser über die Mission des MODULS informiert waren als er und seine Kollegen.
Daloor zweifelte auch nicht mehr daran, daß der Unfall, der das MODUL betroffen hatte, von einer unbekannten Macht, die sich als BARDIOC bezeichnete, geplant und herbeigeführt worden war.
Neben der kosmischen Bedeutung, die das MODUL offensichtlich besaß, erschien Daloor das eigene Schicksal unwichtig. Trotzdem wünschte er, mehr über sich und seine Herkunft zu erfahren.
Auch die Terraner wußten nicht, wer die Kaiserin von Therm war. Wenn sie sich trotzdem für diese Superintelligenz einsetzten, so nicht zuletzt aus eigennützigen Gründen.
Daloor dachte intensiv über seine Zukunft nach.
Er konnte sich nicht erinnern, jemals etwas anderes getan zu haben, als Messungen und Peilungen vorzunehmen. Er war ein auf diese Arbeit konzentrierter Forscher, der sich nicht vorstellen konnte, auch andere Aufgaben zu übernehmen.
Der Verlust des MODULs stellte allerdings jede wissenschaftliche Tätigkeit in Frage.
Daloor, der sich zusammen mit Froul Kaveer und Ranc Poser in der Zentrale der SOL aufhielt, beobachtete die Bildschirme und die Kontrollinstrumente.
Obwohl sich die Technik der Menschen erheblich von jener unterschied, die den Forschern an Bord des MODULs und ihrer keulenförmigen Schiffe zur Verfügung gestanden hatte, lernte Daloor schnell, sie zu verstehen.
Er brauchte nur seine Sinnesorgane auf die einzelnen Geräte zu richten, um sich über die dort angezeigten Werte zu informieren.
Daß er mit seinen beiden Kollegen nun an Bord der SOL in die Wolke zurückkehren würde, stimmte ihn unglücklich. Schließlich hatten die Forscher alles unternommen, um aus diesem Gebiet zu entkommen.
Gegenüber den Menschen hätte Daloor seine Bedenken jedoch niemals zu erkennen gegeben.
Was hätten sie von ihm denken sollen?
Kaveer, den ähnliche Gedanken zu beschäftigen schienen, wandte sich an ihn und bemerkte: „Vielleicht gelingt es uns, ein Forschungsschiff zu finden. Die Terraner sind sicher bereit, es an Bord ihres Schiffes zu nehmen."
„Frouls Optimismus ist übertrieben", mischte sich Ranc Poser ein. „Ich wäre froh, wenn wir unbeschadet aus der Falle zurückkämen."
Alle drei hatten inzwischen ihre Rechner befragt, aber diese bestritten, etwas von der wahren Mission des MODULs gewußt zu haben. Jeder LOGIKOR gab jedoch zu, daß die Behauptungen der Menschen der Wahrheit entsprechen konnten.
Nach allem, was Daloor bisher von den Terranern erfahren hatte, waren deren Probleme nicht geringer als die der Forscher - im Gegenteil: Diese zweibeinigen Wesen waren von ihrem Volk getrennt worden und suchten verzweifelt ihre Heimatwelt. Damit nicht genug, schien es an Bord des Schiffes zwei Gruppen zu geben, von denen die eine keinen besonderen Wert auf eine Rückkehr zum Heimatplaneten legte. Das waren jene, die an Bord des Schiffes geboren waren.
Für Daloor war dies ein unübersehbarer Hinweis auf die Zeitspanne, die dieses Schiff bereits unterwegs war.
Trotzdem empfand Daloor Zuneigung und Bewunderung für die Menschen. Ihre Art gefiel ihm. Es waren schnell entschlossene Wesen, die sich trotz ihrer bemerkenswerten Intelligenz eine gewisse Unkompliziertheit bewahrt hatten. Außerdem schienen sie über ungewöhnlichen Mut zu verfügen. Das bewies die Selbstverständlichkeit, mit der sie in die Wolke eindrangen, um die Sicherstellung des COMPs in Angriff zu nehmen.
„Wir sollten uns ganz auf die Seite unserer neuen Verbündeten stellen",
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