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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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kannst mir glauben, dass sie danach nichts zu lachen haben wird.«
    Zamorra ließ sich von diesen Worten nicht einschüchtern. »Du hast Recht, wir sind alleine, denn deinen Hyänengott habe ich ausgelöscht.«
    »Damit hast du mir einen Gefallen getan, auch wenn du das nicht gerne hören wirst.«
    »Deine Differenzen mit ihm waren nicht zu übersehen«, antwortete Zamorra. »Hat er dich in Brand gesteckt?«
    »Es ist ihm nicht gut bekommen.«
    »Er hä tte dich in aller Ruhe töten können, wenn wir nicht gekommen wären.«
    »Genug geredet«, meinte Simonet ausweichend.
    »Gib auf, du hast gesehen, dass du gegen mich keine Chance hast. Wir sind beide waffenlos.«
    »Nicht ganz.« Mit diesen Worten war der Sektenmeister rasch über der regungslos daliegenden Nicole in die Knie gegangen. Er zog aus einer Halterung an seinem Bein einen kleinen Dolch und hielt ihn an Nicoles Kehle. »Du bewegst dich keinen Millimeter! Ich bin niemals waffenlos, auch wenn ich körperliche Gewalt bis gestern eigentlich verabscheute.«
    Er grinste. »Kommt dir diese Situation bekannt vor, Zamorra?« Er spuckte den Namen aus wie etwas Verdorbenes, das er aus Versehen in den Mund genommen hatte. »So hat dich das Weib doch genannt, nicht wahr?«
    Zamorra nickte und bewegte sich nicht. Wenn die Situation heute Nachmittag schon kritisch gewesen war, so war sie das jetzt erst recht. Simonet hatte zu viel mitgemacht, um noch überlegt handeln zu können. Seine Nerven mussten am Ende sein. »Was willst du?«
    »Ich will dasselbe wie vorhin. Neben dir liegt der Kristall auf dem Boden. Heb ihn auf und gib ihn mir.«
    Zamorra blickte zur Seite und sah den Dhyarra dort liegen.
    »Und glaub nicht, dass du mich noch einmal hereinlegen kannst. Heute Nachmittag hast du mich abgelenkt und dieser Schlampe eine Möglichkeit gegeben, mich zu überwinden. Jetzt ist sie bewusstlos und kann sich nicht rühren.« Mit der freien linken Hand wischte Simonet sich über die Stirn. Sein Blick huschte unstet zwischen dem Dhyarra und Zamorra hin und her.
    »Ich werde nichts tun, was Nicole gefährdet.«
    »Ganz recht, das wirst du nicht. Jetzt bück dich und heb den Kristall auf!«
    Zamorra durchschaute den Plan seines Widersachers. »Ich weiß um die Wirkung der Dhyarras.«
    »Du kennst sie? Das überrascht mich nicht. Ihr scheint ja alles zu wissen. Sogar Vorrec hast du beseitigen können, und vorhin war er vor dir geflohen. Er nannte dich sogar einen gefährlichen Höllengegner. Du musst ganz schön mächtig sein, doch das hilft dir jetzt nichts. Heb den Kristall auf, sage ich!«
    »Wenn ich ihn berühre, werde ich wahnsinnig werden. Ist es das, was du willst?«
    Simonet schwieg.
    »Das kann ich nicht tun, denn dann wirst du Nicole töten«, fuhr Zamorra langsam fort. »Ich muss wissen, dass du sie leben lässt.«
    »Ich will den Kristall, sonst nichts. Was aus euch beiden wird, ist mir egal.«
    Zamorra war augenblicklich klar, dass Simonet log.
    »Wenn du die Kristalle kennst, dann weißt du auch, dass du sie gefahrlos berühren kannst, wenn du ein Stück Stoff über deine Hand legst. Reiß ein Stück von deinem Anzug ab!«, verlangte Simonet.
    »So können wir es machen.« Zamorra tat, wie Simonet es befohlen hatte. »Was wirst du tun, wenn du den Dhyarra hast?« Erstaunt bemerkte er, dass Simonet auch bei der zweiten Nennung des Eigennamens der Kristalle keine Reaktion zeigte. Die Bezeichnung musste ihm geläufig sein. Er hatte sich schnell informiert über Dinge, die nicht leicht zu erfahren waren.
    »Ich werde aufstehen, rückwärts die Treppe hinaufgehen und die Tür schließen. Mit dem Kristall werde ich dafür sorgen, dass du sie nicht so schnell öffnen kannst, um mir zu folgen. Danach kannst du tun und lassen, was du willst. Nur komm mir nie wieder in die Quere.«
    Zamorra gab sich zufrieden. Er hob durch den Stoff geschützt den Dhyarra-Kristall auf. »Wie soll ich dir den Stein übergeben?«
    Simonet kauerte über der immer noch bewusstlosen Nicole, den Dolch starr auf ihre Kehle gerichtet. »Du wirst den Kristall direkt neben deiner Partnerin auf den Boden legen, damit ich ihn bequem erreichen kann. Danach gehst du bis zur Tür zurück.«
    Zamorra gehorchte. Was er tun musste, war verdammt gefährlich. Möglicherweise manövrierte er sich in eine Situation, die Nicole das Leben kostete.
    Nachdem er den Dhyarra neben Nicole auf den Boden gelegt hatte, ging er langsam rückwärts. Als er in seinem Rücken die geschlossene Tür des Beschwörungsraums

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