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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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so schnell gekommen bist.« Ohne Umschweife begab sich Simonet ins Wohnzimmer und ließ sich auf den breiten Sessel fallen.
    Arlette folgte ihm. »Was könnte ich anderes tun, wenn du mich rufst.« Sie lief an ihm vorbei und strich mit der Hand über seine Brust. Sie nahm auf der breiten Ledercouch Platz und lehnte sich leicht nach hinten. Das Kleid spannte über ihren Brüsten. Plötzlich stutzte sie.
    »Sieh mal, Maurice, neben dem Tisch. Wo kommt denn dieser Aschehaufen her?«
    Simonet blickte nach unten und sah die letzten Überbleibsel des Buches, an dem er die Wirkung des Dhyarra getestet hatte. »Das hat damit zu tun, weshalb ich dich gerufen habe«, antwortete er. »Ich wollte dir zeigen, was mir heute zugetragen wurde.« Er zog den Kristall aus der Tasche.
    Arlettes Augen begannen zu leuchten, die erste Enttäuschung, dass es noch einen anderen Grund gab, verflog sofort. »Er ist wunderschön. Woher hast du ihn?«
    Das tut nichts zur Sache, hatte er ihr antworten wollen, doch dann entschied er anders. »Gerome gab ihn mir.« Wie erwartet, reagierte sie nicht darauf. Sie hatte vom Tod Gerome Doriers noch nichts gehört. Frühestens morgen hätte sie davon in der Zeitung lesen können.
    »Gerome?«, sagte Arlette nach einigen Sekunden. »Der Gerome, der vor kurzem der Sekte beigetreten ist?«
    Simonet bestätigte diese Aussage darin, Arlette und ihr Wissen zu beseitigen. Er war ihr gegenüber viel zu offen gewesen. Das war ein Fehler, aus dem er für sein neues Leben lernen musste. »Der Kristall ist nicht nur schön, Arlette. Er hat magische Kräfte.«
    Schweigen hing nach dieser Eröffnung für einen Moment im Raum. Natürlich wusste Arlette um das Übernatürliche, hatte mit eigenen Augen Vorrec, den Hyänengott, gesehen. Mit einem Mal weiteten sich ihre Augen. »Ist es etwa der Kristall, von dem heute in der Zeitung stand?«
    Simonet war überrascht. Arlette hatte den Zeitungsartikel über den wahnsinnig gewordenen André gelesen und jetzt einen Zusammenhang kombiniert. Das hätte er ihr nicht zugetraut. »Er wurde dem Bauarbeiter zum Verhängnis«, bestätigte er.
    »Doch dir kann er nicht schaden«, bewunderte Arlette ihren Meister. Sie öffnete die obersten Knöpfe ihres Kleides.
    Schon oft hatte dieser Anblick Simonet um den Verstand gebracht -er lachte angesichts dieser Formulierung und dem, was der Kristall bewirkt hatte. Arlette zog verwundert eine Augenbraue hoch, ignorierte das Lachen jedoch und öffnete einen weiteren Knopf.
    »Nein, mir kann er nicht schaden«, wiederholte Simonet und stand abrupt auf. »Aber dir.« Er stellte sich vor, wie Arlettes Kleid in Flammen aufging. Wie ihre Haare in Brand standen. Sekunden später hörte er ihren Schrei.
    Sie war aufgestanden. »Maurice!«, schrie sie. »Hilf mir!« Dann schienen seine letzten Worte in ihren Verstand durchzudringen. Sie wandte sich von ihm ab, warf sich zu Boden und rollte sich über den Boden, um die Flammen zu ersticken.
    Die durch Dhyarra-Magie umgesetzte Vorstellung ihres Geliebten war stärker. Wahrscheinlich wären die Flammen nicht einmal erloschen, wenn sie in einen See gesprungen wäre.
    Freue dich, Zamorra, dachte Simonet.
    ***
    Vorrec materialisierte im Beschwörungsraum. Ein rascher Rundumblick ergab, dass Simonet wieder nicht anwesend war. Der Hyänendämon hatte auch nicht damit gerechnet.
    Er witterte. Ein leichter Geruch lag in der Luft. Vorrec erkannte zweifelsfrei, dass Simonet vor wenigen Minuten hier gewesen war. Er konnte ihn nur kurz verfehlt haben. Zufrieden bleckte er die Reißzähne. Sein Knecht, und damit der begehrte Dhyarra-Kristall, waren aller Wahrscheinlichkeit nach also im Haus anwesend.
    »Leiten wir das letzte Kapitel in diesem Gerangel um den Dhyarra ein«, grollte Vorrec. Er überlegte kurz, ob er im Keller auf Simonet warten sollte, der sicher in Kürze die Beschwörung vornehmen wollte.
    Er entschied sich dagegen. Zamorra und Duval war alles zuzutrauen. Es sollte ihn nicht überraschen, wenn sie schon bald in diesem Haus erschienen. Nein, es war besser, nach oben zu gehen, Simonet zu suchen und den Kristall an sich zu nehmen, ehe er in eine weitere Verwicklung gezogen wurde.
    Er freute sich schon darauf, Simonet zu zerreißen. Einige Bisse genügten…
    Als der Dämon die Tür des Raumes öffnete, hörte er Geräusche. Simonet war nicht allein. Er konnte deutlich eine Frauenstimme hören. Wut stieg in ihm hoch, doch dann erkannte er zweifelsfrei, dass es nicht die Stimme Duvals war.
    »Maurice!«,

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