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0792 - Die Jagd nach dem Amulett

0792 - Die Jagd nach dem Amulett

Titel: 0792 - Die Jagd nach dem Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Vampir-Lady zu. Etwas daran war anders als auf dem Foto. Hier brannte keine Kerze in der Mulde, sondern diese war von einem Spiegel abgedeckt.
    Spiegel? Heißt es nicht immer, dass Vampire kein Spiegelbild haben? Was hatte dann der Spiegel hier zu bedeuten? Andererseits - es hieß doch auch, dass Vampire nach ihrem Tod zu Staub zerfielen. Wofür benötigten sie dann ein Grab?
    Alain kniete sich neben den Grabstein und griff nach dem Spiegel, um ihn von der Mulde zu heben.
    Das Glas war sehr dünn und zerbrach in seiner Hand! Die Scherben fielen zurück in die Mulde.
    Und darunter lag - das dritte Fragment…!
    ***
    Asmodis rief seine künstliche Hand, die er einen Gedanken weit geworfen hatte, wieder an sich und schaltete den Motor des BMW aus. Kurz prüfte er, ob der Butler noch lebte. Der Dämon nickte zufrieden; der Druck seines Griffs war nicht stark genug gewesen, William zu töten. Der Mann war lediglich für eine Weile gelähmt. Mit der Zeit würden die gequetschten Nerven sich erholen und William würde sich wieder normal bewegen können.
    Aber die nächsten drei, vier Stunden war er ausgeschaltet.
    Natürlich würde Zamorra den Wagen am Straßenrand stehen sehen, und er würde sich um Butler William kümmern. Und damit weitere Zeit verlieren…
    Damit nicht vorher schon andere hilfsbereite Verkehrsteilnehmer genau dies taten, wirkte Asmodis einen Zauber. Die Menschen würden das Auto zwar sehen, um ihm rechtzeitig ausweichen zu können, aber sie würden die Situation nicht begreifen und einfach weiterfahren. Lediglich Zamorra würde reagieren. Wenn der Zauber seine Aura erkannte, würde er verlöschen.
    Asmodis lächelte.
    Er kam der Verwirklichung seines Wunschtraums wieder einen Schritt näher. Gelassen kehrte er ins Dorf zurück. Nur eine Schwefelwolke verwehte im Wind, wo er sich gerade noch befunden hatte.
    ***
    Cobain steckte das dritte Scheibenfragment zu den beiden anderen in die Tasche.
    In der Ferne gab es Donnergrollen. Es wurde zusehends dunkler. Wind kam auf und bog die Äste der Sträucher. Das nächste Gewitter kündigte sich an.
    Ein Blitz zuckte über den Himmel. Etwas leuchtete direkt neben dem Studenten auf, spiegelte den Blitz wieder. Alain drehte sich zur Seite. Es handelte sich um eine etwas größere Scherbe des zerbrochenen Spiegels, die schräg gekippt in der Mulde stand. Darin spiegelte sich die hohe Turmspitze des Châteaus, die Alain schon mehrfach aufgefallen war.
    Er bückte sich, um die Scherbe genauer zu betrachten - und erstarrte mitten in der Bewegung. Auf der Fläche zeigte sich jetzt eine Schrift!
    Nur ein Narr wird finden, was du suchst
    Was bedeutete das schon wieder? Alain richtete sich auf und sah die Schrift wieder verschwinden.
    Ein Narr wird finden, was du suchst - wo sollte er nun einen Narren finden? Was war damit überhaupt gemeint? Ein Verrückter, ein Clown? Oder war es eine eher symbolische Andeutung?
    »Jemand beobachtet mich«, murmelte er. »Jemand, der genau weiß, warum ich hier bin. Der, der mich beauftragt hat? Dieser Zamorra? Aber warum, zum Teufel, kümmert er sich nicht selbst um dieses Durcheinander?«
    Wieder war da etwas in der Spiegelscherbe - eine Bewegung. Ein fliegendes Etwas, das sich schnell näherte. Es kam von der Turmspitze her. Alain Corbain fuhr herum.
    Der Dachreiter! Er lebte tatsächlich!
    Alain stöhnte auf und wich ein paar Schritte zurück, bis er in der vom letzten Regen noch feuchten Buchsbaumhecke hängen blieb. Das Ungeheuer landete nur wenige Meter von ihm entfernt und faltete die Flügel zusammen.
    Es war tatsächlich ein Drache! Gut ein Meter zwanzig hoch, stützte sich das Biest auf seinen gezackten Schweif. Eine grünliche Schuppenhaut mit braunen Flecken überzog den Körper mit dem dreizackigen Rückenkamm, der sich in Richtung Schweif und Kopf jeweils verjüngte. Seine kurzen Arme mit den vierfingrigen Klauen verschränkte der Drache vor seiner Brust. Sein Kopf ähnelte dem eines Krokodils, besaß aber große Telleraugen.
    Der Drache atmete einmal tief ein und nieste eine Feuerwolke hervor. Sie verfehlte Alain nur knapp, der nicht wusste, wohin er fliehen sollte.
    »Oh, Verzeihung«, krächzte der Drache. »Das wollte ich nicht. Aber bei diesem Sauwetter holt man sich so schnell eine böse Erkältung, dass - HATSCHIEH!«
    Und wieder stob eine Flammenwolke aus seinen Nüstern. Diesmal erfasste sie Alain!
    »Bist du wahnsinnig?«, schrie der Student auf und schlug die Funken aus, die Löcher in seine Kleidung brennen

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