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0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter durchmessenden Schweren Kreuzer, mit dem er die Station erobert hatte. Mit der Carsual würde es nicht schwierig sein, zu einem Transitionsknotenpunkt der Springer zu fliegen und ein Handelsschiff zu kapern. An einem sicheren Ort konnte man dann die Umformer und noch andere Aggregate aus dem Walzenschiff ausbauen und mit zum Eisschloß nehmen.
    Runeme Shilter lächelte zuversichtlich - bis ihm der wunde Punkt seiner Planung einfiel. Ein Schwerer Kreuzer hatte normalerweise eine Besatzung von achthundert Mann, wenn er in die Lage versetzt sein sollte, seine Kampfkraft voll auszuspielen. Das traf allerdings nur auf die Schiffe der Kleinwüchsigen zu. Die Schweren Kreuzer mit rein ertrusischer Besatzung kamen mit dreihundert Mann aus.
    Verdrossen schrieb Shilter seinen Plan ab. Wenn er mit der CARSUAL nur fliegen wollte, hätten sogar dreißig Mann Besatzung genügt, für sehr kurze Einsätze bis zu einem Monat Dauer wären auch fünfzehn Mann ausreichend gewesen. Aber im Eisschloß gab es seit dem Abflug der CASIX nur noch elf Mann, die so vertraut mit der CARSUAL waren, daß sie das Schiff allein mit den Zentralschaltungen steuern konnten. Und auch mit den Leuten der CASIX würde es nicht reichen, um ein anderes Raumschiff zu kapern und in Sicherheit zu bringen.
    Als er die Zentrale betrat, fand er dort einen Ertruser und den Extraterrestrier Ughschlintz vor. Der Ertruser suchte den Raum mit den Ortungsgeräten ab, während Ughschlintz mit Hilfe einer ganzen Batterie von Hyperempfängern weit in den Raum hinauslauschte, um nach Möglichkeit Funkgespräche zwischen den Planeten und Raumschiffen mitzuhören.
    Runeme Shilter setzte sich neben Ughschlintz.
    „Haben Sie etwas auffangen können?" fragte er.
    „Verdächtigerweise nichts", antwortete der Extraterrestrier.
    „Wieso ist es verdächtig, wenn wir keine Funkgespräche auffangen?" wunderte sich der Ertruser. „Ich dachte bisher immer, es sei umgekehrt."
    „Früher fingen wir durchschnittlich alle drei Tage ein Funkgespräch auf", erklärte Ughschlintz. „Deshalb stört es mich, daß wir seit vier Tagen überhaupt nichts mehr empfangen haben.
    Das sieht nach einem Funkverbot für die Schiffe des Konzils und der Überschweren aus. Funkverbote aber gibt es erfahrungsgemäß nur, wenn besondere Aktionen vorbereitet werden oder laufen."
    Runeme Shilter mußte lächeln, weil der Extraterrestrier „erfahrungsgemäß" gesagt hatte. Dabei hatte er auf diesem Gebiet noch keine Erfahrung sammeln können, denn er war erst sieben Jahre alt. Dennoch war er seit drei Jahren im Sinne seiner Art erwachsen. Die Angehörigen seines Volkes erreichten dafür allerdings nur ein Durchschnittsalter von zweiunddreißig Jahren Terrazeit.
    „Irgendwelche Ortungen?" wandte sich Shilter an den Ertruser.
    „Absolut nichts", antwortete der Mann.
    „Das bedeutet aber nichts, - wenn es geringfügige oder getarnte Aktivitäten vor dem Hintergrund der Zentrumsstrahlung gibt."
    „Ich weiß", erwiderte Shilter verdrießlich. Er erinnerte sich an einen einzigen Fall, daß ein Verband von neun Walzenschiffen der Überschweren geortet worden war. Der Verband war „von außen" gekommen und in Richtung des galaktischen Zentrums geflogen. Dabei hatte er die Wolke aus Raumschutt in nur vierzehn Lichtstunden Entfernung passiert. Shilter war sicher, daß in der langen Zeit, die er hier war, viel öfter Raumschiffe vorbeigekommen waren. Aber vor dem Hintergrund der Zentrumsstrahlung waren sie von der Ortung nur dann zu erfassen, wenn sie bis auf wenige Lichtstunden herankamen.
    „Ein schwacher Impuls, unmoduliert" rief Ughschlintz aufgeregt.
    „Alle Antennen auf ungefähren Ausgangspunkt des Impulses richten!" befahl Runeme Shilter. „Auf maximale Verstärkung schalten! Ich vermute, das war ein Probeimpuls, der der Feinjustierung einer Richtstrahlantenne dient."
    Ughschlitz reagierte sofort. Das Gesicht des Ertrusers verriet jedoch, daß er die Ansicht seines Chefs nicht teilte. Aber Shilter wußte es besser. Seinen Leuten fehlte die Erfahrung. Er hatte vieles viel zu oft erlebt und brauchte manchmal gar nicht mehr zu überlegen, um etwas richtig einzustufen.
    „Starkes Rufsignal! Sehr klar!" meldete Ughschlintz.
    Runeme Shilter kam nicht mehr dazu, etwas zu sagen, denn diesmal sprach der Hyperkomempfänger gleich wieder an. Eine Männerstimme sagte: „Achtung, Botschaft von Terser an Runeme! Vier SVE-Raumer im Anflug auf das Eisschloß. Empfehlung Unverzügliches Absetzen.

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